Landgericht Bonn Zwei Meckenheimer Einbrecher müssen ins Gefängnis

MECKENHEIM · Auf großem Fuß lebten mehrere junge Männer aus Meckenheim zwischen August und Dezember 2012. Ihren ausschweifenden Lebensstil mit wöchentlichen Bordellbesuchen sowie Marihuana- und Alkoholkonsum finanzierten die fünf Angeklagten mit einer Serie von Einbrüchen in Meckenheim, Bonn und Rheinbach.

Jetzt folgte die Ernüchterung: Die Jugendstrafkammer des Landgerichts Bonn sprach die geständigen jungen Männer im Alter zwischen 19 und 21 Jahren gestern vor allem wegen schweren Bandendiebstahls schuldig. In wechselnder Beteiligung war es zu 24 Taten gekommen.

Ins Gefängnis müssen zwei Angeklagte, die reichlich vorbestraft sind. Ein 20-Jähriger, der in der Vergangenheit bereits eine zweijährige Jugendstrafe auf Bewährung kassiert hatte, bekam nun eine Einheitsjugendstrafe von drei Jahren und neun Monaten. Ein weiterer 20-Jähriger muss für zwei Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Er hatte zwar nur einen versuchten Einbruch begangen, das war laut dem Kammervorsitzenden Wolfgang Schmitz-Justen jedoch "einmal zu viel". Obwohl der laut Urteil "unbelehrbare Wiederholungstäter" unter Bewährung stand, hatte er insgesamt vier Mal gegen diese verstoßen.

Der Richter: "Irgendwann ist die Geduld der Justiz mal am Ende." Eine positive Entwicklung sah das Gericht bei zwei Haupttätern, die derzeit Ausbildungen absolvieren. Der 19-Jährige und sein Komplize (21) bekamen zweijährige Jugendstrafen, die zur Bewährung ausgesetzt wurden. Zudem müssen sie als Auflage je 600 Euro an einen gemeinnützigen Verein zahlen und dürfen ihre Ausbildungen nicht ohne Zustimmung des Gerichts abbrechen. Hinzu kommen regelmäßige Drogentests. Der als Mitläufer bezeichnete nicht vorbestrafte fünfte Angeklagte muss für seine Beteiligung an zwei Taten 600 Euro zahlen.

Die Bandenmitglieder hatten beim Abhängen an einer Brücke in Meckenheim Marihuana geraucht und Whisky getrunken. Beim "Saufen und Kiffen bis die Birne dröhnt", so Schmitz-Justen, wurden "kriminelle Pläne geschmiedet". Die jungen Männer suchten gezielt Häuser aus, deren Bewohner nicht da waren. Es habe "systematische Erkundungsfahrten" gegeben.

Die Beute der nächtlichen Einbrüche, meist Schmuck und Elektronikartikel, wurde zum Teil bei Goldankaufläden und Antiquitätengeschäften in Bonn und Köln zu Geld gemacht. Spielekonsolen und Laptops tauschten sie gegen Drogen ein.

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