Lagerhalle geht in Flammen auf Zwei Verletzte bei Großbrand im Meckenheimer Industriegebiet

MECKENHEIM · Im Industriepark Kottenforst in Meckenheim ist am Donnerstagabend in einer Lagerhalle ein Feuer ausgebrochen. Rund 90 Einsatzkräfte kämpften gegen den Brand.

Einen Großbrand im Industriepark Kottenforst in Meckenheim haben am Donnerstagabend ab etwa 18 Uhr rund 90 Feuerwehrkräfte bekämpft. An der Hellmaarstraße stand eine etwa 900 Quadratmeter große Lagerhalle eines Autohändlers in Flammen und drohte einzustürzen. Das sagte der Einsatzleiter und Leiter der Meckenheimer Feuerwehr, Günter Wiegershaus, vor Ort. In der Halle befanden sich einige Pkw sowie Regale mit Schraubsystemen, Ersatzteilen und Kartonagen.

Laut der Leitstelle der Bonner Polizei wurden bei dem Brand zwei Personen so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden mussten. "Zur Brandursache haben wir noch überhaupt keine Hinweise", so ein Beamter der Leitstelle.

Die Feuerwehr hatte alle Mühe, das Übergreifen der Flammen auf das angrenzende Gebäude zu verhindern, ein Galvanisierungs-Betrieb, der mit entzündlichen Stoffen arbeitet. Das Problem: Aufgrund der Einsturzgefahr konnten die Einsatzkräfte den Brand nur von außen bekämpfen.

Wie Wiegershaus weiter sagte, waren die gesamte Feuerwehr Meckenheim sowie Löschzuge aus Rheinbach und Wachtberg im Einsatz. Zudem prüfte eine Messgruppe des Rhein-Sieg-Kreises die Schadstoffbelastung in Richtung Lüftelberg.

Die Rauchsäulen des Großbrandes waren bis nach Bonn und Rheinbach sichtbar. Der Meckenheimer Bürgermeister Bert Spilles machte sich selbst vor Ort ein Bild von der Lage.

Wie ein Handwerksmeister berichtete, der in unmittelbarer Nachbarschaft wohnt, soll in der Halle früher eine Automatendreherei betrieben worden sein. Nach seinem Wissen ist der Holzfußboden aus dieser Zeit stark mit Öl verunreinigt gewesen, was das Feuer besonders entfacht haben könnte.

Nach GA-Informationen gehört das Areal, auf dem die Halle steht und die der Autohändler angemietet hat, dem Sohn des seit 1994 spurlos verschwundenen Beueler Millionärsehepaares Winfried und Doris Hagen.

Im vergangenen Jahr hatte ein Großaufgebot an Einsatzkräften mit Spürhunden, Ultraschallgeräten und Baggern das Gebiet hinter der Halle vergeblich nach den Leichen der beiden Vermissten abgesucht (der GA berichtete). Der Fall war zuvor in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY ungelöst" vorgestellt worden. Die Polizei konnte dazu bislang keine weitere Auskunft geben.

Die Bonner Polizei geht weiter davon aus, dass der Brand bei Arbeitsabläufen in dem betroffenen Betrieb entstanden ist. Wie Polizeisprecher Frank Piontek auf Anfrage sagte, seien die Ermittler am Dienstag noch einmal mit einem Brandsachverständigen vor Ort gewesen. „Es gibt keinen Hinweis auf vorsätzliche Brandstiftung.“

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