Flug ohne die Eltern Zwölfjähriger aus Meckenheim wollte allein nach Los Angeles

Meckenheim · Ein zwölfjähriger Junge aus Meckenheim hat versucht, mit dem Flugzeug ohne Eltern nach Los Angeles zu reisen. Das sollte ihm allerdings nicht gelingen.

Flügel sind es, die Eltern ihren Kindern im Laufe des Größerwerdens verleihen mögen – und Wurzeln obendrein, damit sie immer wissen, wo sie herkommen und wo sie hingehören. Die Sache mit den Flügeln hat jetzt ein zwölf Jahre alter Junge aus Meckenheim ein wenig zu wörtlich genommen. Obgleich es noch gute anderthalb Wochen bis zum Beginn der Sommerferien sind, packte der Bub jetzt seinen Koffer, um nach Los Angeles zu fliegen – alleine, ohne Eltern, versteht sich.

Tja, so richtig im Elternhaus bekannt gemacht, hat der junge Mann seinen Ausflug über fast 10.000 Kilometer nach Kalifornien übrigens nicht. Vielmehr meldete sein Vater am Sonntagabend gegen 19 Uhr seinen Filius auf der Meckenheimer Polizeiwache als vermisst. Wie Polizeisprecher Simon Rott dem General-Anzeiger sagte, erreichte den sorgenvollen Papa nur drei Stunden später gegen 22 Uhr ein Anruf aus Wien. Beim Versuch am Flughafen der Donau-Metropole ins Flugzeug nach LA einzuchecken, war der reiselustige Zwölfjährige dem stutzig gewordenen Sicherheitspersonal aufgefallen.

„Der Junge hatte seinen Pass und eine Jugendgeldkarte dabei, mit der man aber nur einen geringen Betrag abheben kann“, sagte Rott. Nach GA-Informationen lassen sich mit dem Plastikgeld maximal 20 Euro monatlich abheben. Wie es dem pfiffigen USA-Reisenden gelungen ist, an gleich zwei Flugtickets zu kommen, ist laut Rott noch unklar. Denn: Nach Wien ist der von Fernweh Geplagte auch geflogen.

Die Erlaubnis, nach Los Angeles weiterreisen zu dürfen, blieb dem Bub aus verständlichen Gründen übrigens erst einmal verwehrt – es sind ja auch noch keine Ferien. Am Montagabend konnten die Eltern den Ausreißer am Frankfurter Flughafen wieder in die Arme schließen. Statt LA dürfte den Traumreisenden eher LH erwarten: Langzeit-Hausarbeiten. Rasenmähen, Autowaschen und andere Tätigkeiten dürften für den Fall drohen, dass er ungefragt das Familienvermögen erleichtert hat, um nach LA zu gelangen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort