Neues Baugebiet in Meckenheim Neuauflage für die „Weinberger Gärten“

Meckenheim · Die Meckenheimer Verwaltung muss die Pläne für das Baugebiet erneut öffentlich im Rathaus auslegen – wegen der Corona-Pandemie.

 Im Dreieck an der Gudenauer Allee (links) und der Bonner Straße (rechts) liegt das Neubaugebiet „Weinberger Gärten“. Dort sollen 145 Wohneinheiten entstehen.

Im Dreieck an der Gudenauer Allee (links) und der Bonner Straße (rechts) liegt das Neubaugebiet „Weinberger Gärten“. Dort sollen 145 Wohneinheiten entstehen.

Foto: Matthias Kehrein

Vorschrift ist Vorschrift: Exakt 30 Tage lang müssen Bebauungspläne in Rathäusern für die Bürger ausliegen, bevor sie in umgesetzt werden können. Die Entwürfe zum beabsichtigten Neubaugebiet „Weinberger Gärten“ scheiterten an dieser bürokratischen Hürde nach gut der Hälfte der vorgegebenen Zeit. Der Lockdown sorgte am 17. März dafür, dass das Meckenheimer Rathaus, dort lagen die Pläne aus, zum Schutz der Bürger und der Mitarbeiter geschlossen werden musste. Die Offenlage wird nun nachgeholt. Die Entwürfe, Gutachten und weitere relevante Dokumente für eines der größten Neubaugebiete in der Stadt mit 145 beabsichtigten Wohneinheiten liegt erneut aus.

Zentrumsnahes Wohngebiet

im Meckenheimer Nordwesten

Ein zentrumsnahes, fußgänger- und fahrradfreundliches Wohngebiet soll südlich der Kreuzung von Bonner Straße (L 158) und Gudenauer Allee entstehen. Vorgesehen ist ein sogenanntes gemischtes Quartier. Das bedeutet, die 145 Wohneinheiten teilen sich in Einzel-, Doppel-, Reihen- und Mehrfamilienhäuser auf. Nachteil der zentralen Lage: Vor dem Verkehrslärm der L 158 und der Gudenauer Allee schützen ein Lärmschutzwall und eine Lärmschutzwand die künftigen Bewohner.

Es handele sich um eine „sehr gute Wohnlage“ in Zentrumsnähe, nur etwa jeweils einen Kilometer von Altstadt und Neuem Markt entfernt, hatte Jan Roth vom Ingenieurbüro Innovativ in Stadt und Raum (ISR) aus Haan bei der Vorstellung der Pläne im Ausschuss für Stadtentwicklung erklärte. An den Straßen im neuen Wohngebiet sollen sogenannte Versätze wie Parkbuchten oder Anpflanzungen eingebaut werden, um die Geschwindigkeit des Verkehrs einzubremsen und langsam zu halten. Außerdem soll alternierendes Parken entlang der Straßen möglich sein, damit es keine gerade verlaufenden Rennpisten gibt. 50 öffentliche Parkplätze seien vorgesehen, zudem Tiefgaragen für den Geschosswohnungsbau, sodass laut Roth kein verstärkter Parkdruck in den benachbarten Wohngebieten erwartet werde.

Apropos Verkehr: Diskussionsbedarf äußerten die Anwohner der „Weinberger Gärten“. Besonders die Bewohner der Straße Auf dem Stephansberg befürchten eine enorme Mehrbelastung auf den bestehenden Straßen. Schon im Juli 2018 hatte sich die Bürgerinitiative „Stephansberg“ gegründet, nur drei Monate später kam mit dem „Anliegerkreis Stephansberg“ die zweite Bewohnerinitiative hinzu (der GA berichtete). Ein Verkehrsgutachter versicherte, dass der geplante Verkehrsfluss über die Straßen Auf dem Stephansberg, Merler Straße, Giermaarstraße bis zur Gudenauer Allee gewährleistet sei.

Da die beiden Initiativen diese Straßen hingegen als wenig geeignet für die Erschließung des geplanten Neubaugebiets ansahen, hatte Bürgermeister Bert Spilles laut Verwaltung im Sommer 2018 beim Landesbetrieb Straßen NRW angefragt, ob die alternative Abführung des Baustellenverkehrs über die Gudenauer Allee für die Zeit der Bauarbeiten denkbar sei. Da die Behörde dieses Ansinnen befürwortete, soll es die zweite Zufahrt zum Neubaugebiet geben – allerdings nur temporär.

Im Februar dieses Jahres führte eben diese Zeitbeschränkung der alternativen Zufahrt zu Debatten im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt. Während die BfM den Erhalt des von Straßen NRW für die Bauzeit zugesagten Direktanschlusses befürwortete, beschleicht etwa Rolf Engelhardt (SPD) Unbehagen, dass dieses Provisorium zur Dauerlösung werden könnte. Die bequeme Direktanbindung des Wohngebiets an die Gudenauer Allee öffne Tür und Tor für jene, die dem Berufsverkehr auf Giermaar- oder Bonner Straße ausweichen und den dortigen Stau umfahren wollten, argumentierte Engelhardt.

Die Entwürfe samt Gutachten zum Baugebiet „Weinberger Gärten“ liegen bis einschließlich Montag, 26. Oktober, im Meckenheimer Rathaus, Siebengebirgsring 4, aus. Sie können zu den Öffnungszeiten beim Fachbereich 61 – Stadtplanung, Liegenschaften, 2. Obergeschoss, Raum 2.53 – eingesehen werden.

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