Offenen Ganztag in der Region OGS-Gruppen in Wachtberg dürfen größer werden

Wachtberg · Die OGS-Gruppen in Wachtberg dürfen größer werden. Der Wachtberger Sozialausschuss hat die bis jetzt geltende Deckelung auf Wunsch der Kooperationspartner und der Grundschulen aufgehoben.

 In der Villiper Grundschule: Nach dem Zusammenstellen der Tische können die OGS-Kinder in diesem Klassenrum mit den Betreuerinen Mirela Gödertz (l.) und Gabi Schlömer entspannen und zusammen spielen.

In der Villiper Grundschule: Nach dem Zusammenstellen der Tische können die OGS-Kinder in diesem Klassenrum mit den Betreuerinen Mirela Gödertz (l.) und Gabi Schlömer entspannen und zusammen spielen.

Foto: Axel Vogel

Eigentlich könnten Eltern von i-Dötzchen in Wachtberg entspannt sein. Plätze in der jeweiligen Wunschschule sind im Gegensatz zum benachbarten Bonn so gut wie sicher. Anders sieht es jedoch auch hier bei den Plätzen im Offenen Ganztag (OGS) aus. Noch bis zum 15. März können zwar Kündigungen und Anmeldungen für die OGS an Grundschulen abgegeben werden. Doch schon jetzt gibt es in Berkum und Villip mit dem Standort Pech Wartelisten.

Das geht aus der Vorlage der Verwaltung hervor, über die der Bildungsausschuss am Mittwochabend diskutierte. Denn sowohl die Kooperationspartner, der Verein Betreute Schulen und die Katholische Jugendagentur (KJA) Bonn, wie auch die Schulleitungen hatten an die Verwaltung den Wunsch herangetragen, die im Sommer 2015 beschlossene Deckelung der Plätze aufzuheben. Spätestens 2025 nämlich soll es – wie im Kitabereich – einen Rechtsanspruch geben.

Bislang können pro Gruppe maximal 28 Kinder aufgenommen werden. Die Gemeinde Wachtberg hat keine Bedenken in Sachen Erweiterung, da die Finanzierung der OGS bereits 2017/18 von der Gruppen- auf die Pro-Kopf-Finanzierung umgestellt worden war. „Wir wollten den Kooperationspartnern damals nicht eine Gruppe bezahlen und diese dann immer voller machen“, erklärte Fachbereichsleiterin Sabine Rademacher noch einmal, wie es seinerzeit zur Deckelung gekommen war.

Sabine Killmann (Grüne) hielt das Ansinnen für begrüßenswert. „Aber müssen wir uns nicht auch über die Gruppengrößen Gedanken machen?“, formulierte Killmann eine Frage, die auch Parteikollege Oliver Henkel bewegte. „Wir geben damit jegliche Kontrolle auf“, so Henkel. Bianca Daubenbüchel (FDP) wollte deshalb ihre Zustimmung zur Aufhebung einer Obergrenze nur fürs kommende Schuljahr geben. Und Hartmut Beckschäfer (CDU) hätte gerne gewusst, ob denn überhaupt noch Luft nach oben sei. Jutta Danylow (SPD) hingegen warb um Vertrauen in die Kooperationspartner. Und Ursula Schöpf (UWG) stellte sich hinter die Wachtberger Verwaltung: „Es ist sicher schwierig, Eltern eine Absage beizubringen.“ Am Ende gab es eine große Mehrheit für die Vorlage.

Wem die Eltern ihre Kinder am Nachmittag anvertrauen, davon hatten sich die Politiker bereits einen Tagesordnungspunkt früher ein Bild machen können. Um Adendorf, Berkum, Niederbachem sowie Villip mit Pech kümmert sich der Awo-Verein Betreute Schulen, um Berkum die KJA Bonn. Dass diese nicht nur im engen Austausch stehen, sondern auch ähnliche Probleme haben, machte für die Awo Silke Löwenbrück klar: „Wir gucken in jedem Kellerloch und in jedem Speicher nach, wo man Raum gewinnen kann.“ Denn die Zahl der Kinder und die Nachfrage steige.

Trotzdem wolle man individuelle Raumkonzepte für jede Einrichtung. Das will die KJA ebenfalls, für die Jutta Siebertz sprach. Die Bonner sind zudem ein großer Anbieter von Fortbildungen, selbst für Fachfremde. Meist würden Letztere auf Ergänzungskraftstellen anfangen. „Aber ein Hocharbeiten ist mit den Fortbildungen möglich“, sagte Siebertz. Zudem bemühen sich beide Kooperationspartner wegen des Fachkräftemangels, als Arbeitgeber attraktiv zu sein.

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