Weihnachtsoratorium in Rheinbach 117 Sänger aus allen Generationen

Rheinbach · Beim Weihnachtsoratorium "Die Geburt Christi" singen drei Chöre gemeinsam. Es gibt noch Karten.

 Morgen führt der Chor der evangelischen Gemeinde Rheinbach mit dem Kinderchor und dem Jugendchor "Young Voices" das Weihnachtsoratorium "Die Geburt Christi" in der Pallottikirche auf.

Morgen führt der Chor der evangelischen Gemeinde Rheinbach mit dem Kinderchor und dem Jugendchor "Young Voices" das Weihnachtsoratorium "Die Geburt Christi" in der Pallottikirche auf.

Foto: ROLAND KOHLS

Mascha Korn wird doch ein wenig nervös, wenn sie daran denkt, dass der große Auftritt schon am Samstag stattfindet. Seit mehr als einem halben Jahr probt die Kantorin für diese Aufführung mit dem Kinderchor der dritten bis fünften Klassen, dem Jugendchor "Young Voices" und dem Erwachsenenchor der evangelischen Kirchengemeinde Rheinbach. Eine Generalprobe ist auch noch geplant, dann geht es los. In der Pallottikirche werden die Chöre mit vier Solisten das dreiteilige Weihnachtsoratorium "Die Geburt Christi" von Heinrich von Herzogenberg singen. Begleitet werden sie dabei von dem Orchester Fiammeri und einem Organisten. 117 Sänger im Alter von acht bis 75 Jahren treten gemeinsam auf. Für die Jugendlichen unter ihnen war es besonders schwer, sich die christlichen Lieder einzuprägen.

"Die Stücke waren den meisten Sängern der 'Young Voices' erst nicht so eingängig", erzählt Mascha Korn. "Diese Musik hört ja auch kaum jemand von den Jüngeren zu Hause." Heinrich von Herzogenberg vertont in seinem Oratorium Bibeltexte zu Advent und Weihnachten in Rezitativen und Chorgesängen. Musicalsongs oder moderne Lieder kämen bei den Jüngeren weitaus besser an. Trotzdem freut sich die Kantorin besonders, dass so viele junge Menschen beim Oratorium mitsingen.

"Mehr als die Hälfte sind Kinder und Jugendliche", sagt sie. "Die Kirche erstrahlt so in einem ganz anderen Licht." Auch wenn die Jugendlichen von den Liedern nicht ganz so begeistert sind, haben sie doch klare Favoriten. "Das 'Kommet ihr Hirten' finde ich gar nicht schlecht", sagt Arne Steinmetz. Der 15-Jährige ist Schüler am Städtischen Gymnasium. Bei den anderen Teenagern findet er damit allerdings wenig Zuspruch. "Mir gefällt 'Also hat Gott die Welt geliebt' viel besser", sagt Cathrin Zimmermann. "Es wirkt so imposant, wenn die Chöre nacheinander in das 'Also' einstimmen."

Viele Proben und eine gute Absprache

Das Weihnachtsoratorium ist für die Jugendlichen der schwierigste Auftritt seit Langem, obwohl sie eigentlich nur vier Lieder singen. "Die sind einfach superhoch", sagt Kristina Bay, die ebenfalls bei den "Young Voices" singt. "Außerdem ist das Singen mit den Erwachsenen und den Kindern eine riesige Koordinationsaufgabe." Es erfordere viele Proben und eine gute Absprache, die richtigen Einsätze zu treffen.

Der Jugendchor und der Kinderchor treten erst im dritten Teil des Oratoriums, der "Die Anbetung" heißt, auf. "Die Verheißung", den ersten Teil des Stückes, singen die Solisten Cecilia Acs, Christa Menke, Nikolaus Borchert und Christian Palm gemeinsam mit dem Erwachsenenchor und der Gemeinde. Ebenso verhält es sich mit dem zweiten Teil, der "Erfüllung". Vier- oder fünfmal haben die drei Chöre über das Jahr verteilt gemeinsam geprobt.

Auch für die erwachsenen Sänger ist eine solche Aufführung nicht leicht. Heinz Richter ist das älteste Mitglied des Kirchenchores. "Zuerst war es ein regelrechter Schock, ein Lied wie 'Ehre sei Gott in der Höhe' zu singen", sagt er. "Das Lied ist sehr schnell, und die Töne sind sehr hoch. Es ist ein äußerst ungewöhnliches Stück."

Richter singt Bassbariton. Es macht dem 75-Jährigen Spaß, mit den Kindern und Jugendlichen der anderen Chöre zu singen. Das Volumen des Chores sei dann gleich ein ganz anderes und die Klangfülle sei beeindruckend, sagt er. Für den pensionierten Lehrer ist die Weihnachtsaufführung jedes Jahr wieder eine neue Herausforderung. "Ich möchte so lange singen, wie meine Stimme hält", erklärt er. "Solange man mich noch braucht."

Für das Weihnachtsoratorium am morgigen Samstag gibt es noch Karten. Es beginnt um 18 Uhr. "Von den 400 Plätzen sind bislang etwa 180 besetzt", sagt Mascha Korn. Schön wäre es, wenn die Kirche voll würde.

Karten zu jeweils zwölf Euro, ermäßigt acht Euro, gibt es im evangelischen Gemeindebüro und in der Buchhandlung Kayser in Rheinbach. Karten sind auch an der Abendkasse erhältlich.

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