Nachwuchs auf dem Ziegenhof in Peppenhoven 129 Lämmer sind neuer Rekord

Rheinbach · Peppenhovener Ziegenhof freut sich über Nachwuchs. Nach den pandemiebedingten Einbußen setzt er vor allem auf Milchprodukte.

 Auf dem Ziegenhof Minten in Peppenhoven: 129 Lämmer sind dort in diesem Jahr geboren worden.

Auf dem Ziegenhof Minten in Peppenhoven: 129 Lämmer sind dort in diesem Jahr geboren worden.

Foto: Axel Vogel

Sabine Minten, zusammen mit ihrem Mann Stefan Minten Inhaber des gleichnamigen Ziegenhofes in Peppenhoven, kann endlich aufatmen: Denn ein Großteil der unerwartet zahlreichen Lämmer, die in diesem Jahr auf ihrem Hof geboren wurden, konnte schnell an einen Züchter verkauft werden. Das war ein Segen. Sage und schreibe 129 kleine Ziegen – normal waren in den Jahren davor um die 100 – tummelten sich Ende Februar/Anfang März in Mintens Ställen und wollten noch bis vor kurzer Zeit versorgt werden.

Sonst sind es rund 100 kleine Ziegen, diesmal 129

„Das war in Sachen Nachwuchs ein neuer Rekord“, freute sich Sabine Minten. Der hatte auch damit zu tun, dass viele Drillinge unter den Würfen waren, was laut Minten zwar vorkommt, aber seltener in dieser Menge. Lediglich auf noch sechs Nachzügler konzentrieren sich jetzt die ganzen Streicheleinheiten der beiden Töchter Anna und Hanni. Zudem noch etwa 15 bis 20 Lämmer, die dazu beitragen sollen, den Ziegenbestand auf dem Hof zu halten. Schließlich setzt Familie Minten auch nach zwei Jahren Corona-Pandemie und teils gesunkener Nachfrage weiterhin auf rund 60 Ziegen und vor allem auf die Vermarktung von Produkten aus deren Milch. Vom Ziegenweichkäse Feta Art über Frischkäse mit Bärlauch und Peppenhovener Ziegenkäse mit grünem Pfeffer, Bockshornklee, Tomate-Basilikum bis hin zu frischer Ziegenmilch – der Hofladen von Familie Minten hat einiges an selbst hergestellten Spezialitäten zu bieten. Wenn es die Gelegenheit zulässt, sind auch Fleischprodukte wie Ziegensalamie oder Lammfleisch im Sortiment. Zudem eine weitere Spezialität: Eis aus Ziegenmilch. Doch darauf muss Sabine Minten bis aus Weiteres verzichten: Das Heimerzheimer Café Amorini, das sich auf die Herstellung von selbst gemachtem Eis versteht und bislang auch für den Peppenhovener Ziegenhof Eis aus Ziegenmilch hergestellt hatte, konnte seit Sommer 2021 lange Zeit nicht mehr produzieren: Die Flutkatastrophe am 14./15. Juli hatte auch dort schwerste Schäden angerichtet.

Die Nachfrage nach regionalen Produkten ist 2021 eingebrochen

Überhaupt haben unvorhergesehene Ereignisse auch dem Ziegenhof schwer zugesetzt. Vor allem die Corona-Pandemie, die Anfang 2020 ausgebrochen war.. Im ersten Jahr hatte Sabine Minten mit Blick auf den Absatz keinen Grund zu klagen: „Es gab eine unglaubliche Nachfrage nach regionalen Produkten“, erinnert sie sich. Doch das änderte sich im Jahr darauf. „Unsere Kundschaft hat 2021 doch spürbar geschwächelt, und das Bewusstsein für gehaltvolle regionale Angebote vor der Haustür nachgelassen“, führt sie aus: „Der Trend war aber nicht nur bei uns zu spüren, sondern auch bei den Geschäften, die wir beliefern.“ Damit meint sie beispielsweise Bauernmärkte in der Region, die wegen der gesunkenen Nachfrage nach Ziegenprodukten über Nacht Aufträge storniert hätten.

Der Käse verkauft sich immer noch gut

Auch das traditionelle Hoffest des Ziegenhofes im Mai musste der Pandemie geschuldet in den vergangenen beiden Jahren abgesagt werden. „Es wird auch 2022 nicht stattfinden“, so Sabine Minten. Der Aufwand sei einfach zu groß und  die Sicherheitslage noch nicht absehbar.Trotzdem blickt Familie Minten unterm Strich hoffnungsvoll in die Zukunft: „Trotz gewisser Rückschläge kriegen wir unsere Produkte wie den Käse immer noch gut verkauft.“ Zudem setzt Sabine Minten darauf, dass mit der Rücknahme der verschiedenen Corona-Auflagen die Lust auf heimische regionale Produkte wächst.

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