Neuer Rekord mit 133 Ausstellern So war die 20. Rheinbacher Ausbildungsmesse

Rheinbach · Bei der 20. Rheinbacher Ausbildungsmesse haben sich 133 Betriebe vorgestellt - ein neuer Rekord. Beim ersten Mal waren es gerade einmal zwölf Firmen.

 Auf der Rheinbacher Ausbildungsmesse können sich die jungen Menschen über die zahlreichen Karrieremöglichkeiten informieren.

Auf der Rheinbacher Ausbildungsmesse können sich die jungen Menschen über die zahlreichen Karrieremöglichkeiten informieren.

Foto: Wirtschaftsförderung Rheinbach

"Hier beginnt Deine Zukunft" verkündete die Firma Sarstedt. "Starte durch!" forderte die DSG Canusa auf, und das Heinrich-Hertz-Europakolleg warb damit, dass es hier "für jeden etwas" gibt. Wie 130 weitere Aussteller informierten sie bei der 20. Rheinbacher Ausbildungsmesse im Alliance Messegebäude Schülerinnen und Schüler über Ausbildungsmöglichkeiten in der Region. Dabei war es für viele wichtig, auf sich als potentieller Arbeitgeber aufmerksam zu machen, wie Dana Euskirchen erklärte: "Wir hören immer wieder, dass die Unternehmen aktiv werden müssen, um an die Jugendlichen heranzukommen."

Rheinbacher Messe braucht Dreivierteljahr Planung

Die Entwicklung der Rheinbacher Messe zeigt das ebenfalls. Beim ersten Mal waren es gerade zwölf Aussteller, in diesem Jahr gab es mit 133 Ausstellern vom Global Player wie Miele bis zum lokalen Handwerker einen neuen Rekord. Um die mit rund 2000 Besuchern ins Gespräch zu bringen, steckten die Rheinbacher Wirtschaftsförderung und ein neuer überparteilicher Arbeitskreis ein Dreivierteljahr Arbeit in Vorbereitung und Durchführung.

"Mit Recht in die Zukunft" heißt beispielsweise eine Ausbildung im Justizvollzug. Wie bei vielen anderen Ständen stellten die Mitarbeiter hier ihren Beruf genau vor. Denn vieles entspricht heute kaum noch den gängigen Klischees. "Wir arbeiten mit den Häftlingen an der Resozialisierung", beschreibt beispielsweise Justizvollzugs-Sekretär Pascal Stetten seine Aufgaben. Kriminologie, Psychologie und Strafrecht gehören zur Ausbildung, nach der die meist zwischen 14 und 16 Jahre alten Messebesucher fragen. Allerdings schränkt er ein, dass das Publikum hier in Rheinbach damit eher zu jung sei. Die Einstellung erfolge erst mit 20 Jahren, eine gewisse Reife und Autorität werde gebraucht.

„Die Fachkräfte von morgen werden heute ausgebildet“

Dafür möchten die Rheinbacher Bauinnungsbetriebe vor allem Jüngere ansprechen. Die 19 Betriebe sind erstmals mit einem gemeinsamen Stand bei der Messe dabei. "Die Eltern drängen die Kinder eher dazu, Abitur zu machen", ist die Beobachtung von Guido Kassler, der einen Metallbau-Betrieb führt. Als Alternative wirbt er für Handwerksberufe. Der Meistertitel sei einem Bachelor gleichgestellt. "Die Fachkräfte von morgen werden heute ausgebildet", betonte er. Viele schauten auch weiter in die Zukunft, irgendwann stünden Unternehmensnachfolgen an. Für die Jugendlichen bedeutete das die Qual der Wahl.

In Videos, Gesprächen und sogar an einigen Maschinen bekamen sie Einblicke in die Berufsfelder. Viele hatten ihre Eltern dabei. Mutter Jasminka Bechara lobte die Ausbildungsplatzmesse: "Der Vorteil ist, dass hier so viele Aussteller sind, obwohl Rheinbach nicht so groß ist." Mit 14 Jahren hat ihre Tochter Ronja noch etwas Zeit für die Suche. Allerdings weiß sie auch noch nicht genau, wohin es einmal gehen soll.

Jugendliche bereiten sich in der Schule vor

Der 16-jährige Jan hat dagegen schon klare Ziele: ein duales Studium im Bereich Maschinenbau. "Es ist interessant zu sehen, mit welchen Hochschulen die Betriebe zusammenarbeiten", sagt er. Viele Jugendliche haben sich schon in der Schule vorbereitet. Die Ausbildungsmesse kooperiert mit dem Städtischen Gymnasium und der Gesamtschule Rheinbach. Für die Neuntklässer der Gesamtschule ist der Besuch sogar verpflichtend.

"Ich finde sie gut, wenn man sie ernst nimmt und sich darauf einlässt", so Lehrer Sebastian Giesbertz über die Messe. Dana Euskirchen bestätigt, dass sich die Messe für Besucher und Aussteller lohnt. Immer wieder gebe es Rückmeldungen über Ausbildungsverträge, die hier ihren Anfang nahmen.

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