Prognose des Rhein-Sieg-Kreises 400 Pflegebedürftige mehr in Rheinbach bis 2040

Rheinbach · Die Zahl der alten und pflegebedürftigen Menschen steigt in den kommenden Jahren auch in Rheinbach. Das ist durch einen Antrag der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) nun auch Thema im Ausschuss für Generationen, Integration und Soziales.

 Pflegeplätze gibt es in Rheinbach unter anderem im Haus am Römerkanal. Allerdings werden in Zukunft deutlich mehr gebraucht, so die Statistik.

Pflegeplätze gibt es in Rheinbach unter anderem im Haus am Römerkanal. Allerdings werden in Zukunft deutlich mehr gebraucht, so die Statistik.

Foto: Juliane Hornstein

Wie und vor allem wo sollen alte Menschen in und um Rheinbach in Zukunft leben? Angesichts der vom Rhein-Sieg-Kreis in seiner Pflegeplanung 2019 genannten Zahlen ist das ein Thema der kommenden Jahre. In der Glasstadt hat nun die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) vor diesem Hintergrund einen Antrag gestellt. Die Fraktion möchte so erreichen, dass in Rheinbach Flächen zur Schaffung von Pflegeeinrichtungen ausgewiesen werden. Besprochen wird dieser Antrag unter anderem am Donnerstag, 18. August, in der Sitzung des Ausschusses für Generationen, Integration und Soziales.

Rund 32 Prozent mehr Pflegebedürftige bis 2040

Wie sich die Entwicklung der Anzahl pflegebedürftiger Menschen in Rheinbach darstellt, hat die Stadt in ihrer Beschlussvorlage zu diesem Tagesordnungspunkt ausgeführt. Laut Pflegeplanung und Berechnungen des Kreises gab es 2017 1155 Pflegebedürftige, 2040 werden es 1525 sein – eine Steigerung um rund 32 Prozent. Knapp 30 Prozent dieser Pflegebedürftigen wiederum werden dann in einer stationären Einrichtung wohnen, macht 452 Personen, für die erst einmal Plätze vorhanden sein müssen.

Aktuell gibt es in Rheinbach drei Einrichtungen, die vollstationäre Pflege anbieten. Bei „Bonifatius“ stehen laut Verwaltungsvorlage für die Ausschusssitzung 80 Plätze zur Verfügung. Auf GA-Nachfrage hieß es aus dem Haus, dies passe zur derzeitigen Nachfrage. Allerdings wurde auch darauf hingewiesen, dass die Bewohner nicht nur aus Rheinbach stammen. Schließlich zögen manche Senioren von ihrem ursprünglichen Wohnort in eine Pflegeeinrichtung in der Nähe der Angehörigen. Das Helios Seniorenheim Marienheim bietet 47 Plätze. Die seien auch „permanent voll“, teilt man dort mit. Da das Haus mitten in der Stadt liege, sei eine Vergrößerung durch einen Anbau nicht möglich. Das evangelische Altenzentrum Haus am Römerkanal bietet noch einmal 123 Plätze, außerdem soll demnächst im Pallotti-Areal eine Einrichtung mit rund 80 weiteren Plätzen entstehen.

In der ambulanten Pflege reicht das Angebot schon jetzt nicht aus

Für Pflegebedürftige, die zu Hause betreut werden, gibt es in Rheinbach vier ansässige ambulante Pflegedienste. „Leider ist dieses örtliche Angebot bereits heute schon nicht mehr ausreichend“, so die Ausschussvorlage. Daher sehe die Verwaltung der Stadt ebenfalls einen Bedarf im Bereich seniorengerechter beziehungsweise alternativer Wohnangebote und vollstationärer Pflegeeinrichtungen. In ihrer Beschlussvorlage nennt sie aber nicht die von der UWG geforderte Flächenausweisung. Hier heißt es: „Investoren, Interessierte und geeignete Anbieter werden weiter aktiv beraten und unterstützt. Eine gesonderte Festsetzung von Flächen soll bei Bedarf einzelfallbezogen erfolgen.“

Die Sitzung des Ausschusses für Generationen, Integration und Soziales, beginnt am Donnerstag, 18. August, um 18 Uhr in der Stadthalle Rheinbach, Villemombler Straße.

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