Rheinbacher bei der Jugend-Akademie Achterbahn und Feuerspucken

RHEINBACH · Zwei Rheinbacher Schüler besuchten die Junior-Akademie des Landes Nordrhein Westfalen. Dabei experimentierten und lernten sie freiwillig wahrend der Sommerferien zehn Tage lang in Kursen wie "Nanotechnologie" und "Physik" .

 Teilnehmer Junior-Akademie: Julius Clasen und Mendel Balog hatten in den Ferien an der Junior-Akadenmie Spaß an Experimenten.

Teilnehmer Junior-Akademie: Julius Clasen und Mendel Balog hatten in den Ferien an der Junior-Akadenmie Spaß an Experimenten.

Foto: Roland Kohls

Wenn Feuerspucken und eine Achterbahn für Murmeln auf dem Lehrplan stehen, handelt es sich eher nicht um das Kursangebot eines örtlichen Gymnasiums. Auch eine Zirkusschule war nicht beteiligt. Vielmehr hatten Anfang August die beiden Rheinbacher Schüler Julius Clasen und Mendel Balog an der Junior-Akademie des Landes Nordrhein Westfalen teilgenommen.

Und so ging es beim Feuerspucken in dem Kursus Nanotechnologie, den der 15-jährige Mendel Balog belegt hatte, in erster Linie nicht um Akrobatik und Effekte, sondern darum zu erleben, dass ein Stoff reaktiver wird, wenn sich seine Oberfläche vergrößert. Doch steigerten die vielen Experimente natürlich den Spaß am Lernen. „Die Lehrer haben uns meist machen lassen“, erzählt Balog, ab kommendem Schuljahr in der neunten Klasse des Sankt Joseph Gymnasiums, begeistert. Lediglich die Themen wurden vorgegeben und die Teilnehmer konnten sie sich selbstständig erarbeiten.

Das fand auch Julius Clasen, der in die zehnte Klasse des städtischen Gymnasiums in Rheinbach kommt, prima. In dem von ihm belegten Kursus Physik ging es darum zu berechnen, wie schnell eine Murmel auf einer Achterbahn mit Looping aus Schaumstoff sein würde. In einem anderen Experiment sollten die Nachwuchs-Forscher eine Technik entwickeln, über das Wasser zu gehen – und auch wenn das nicht gelang, haben die Teilnehmer doch viel dabei gelernt.

Zehn Tage waren Clasen und Balog in einem Internat im Schloss Loburg in Ostbevern bei Münster. Das Besondere an den Kursen war, dass es ausschließlich englischsprachigen Unterricht gab. Während der aus Ungarn stammende Balog ein Jahr lang einen Englisch-Intensivkursus in Ungarn absolvierte und deshalb hervorragend Englisch spricht, hat Clasen vor allem durch die Kommunikation in englischsprachigen Foren die Sprache gelernt.

Das Tagesprogramm der jungen Teilnehmer war prall gefüllt. Das Kursangebot startete gleich nach dem Frühstück und ging bis zum Mittagessen. Nach der einstündigen Mittagspause wurde im Chor gesungen – die ersten Chorteilnahmen waren freiwillig, danach konnten sich die Teilnehmer auch für Sport entscheiden. Am Nachmittag wurde noch einmal für zwei Stunden experimentiert, gerechnet und gelernt. Auch abends gab es kursübergreifende Angebote, die die Schüler selbst gestalteten. Jeder Schüler musste mindestens einmal einen Kursus organisieren. „Ich habe Ungarisch angeboten“, so Balog. In Clasens Kursus wurde ein 3-D-Spiel für den Computer entwickelt. „Anschließend musste ich erst einmal ausschlafen“, lachte Clasen. Denn anders als vorgesehen, war um 22 Uhr nie Nachtruhe.

Beide sind noch immer ganz begeistert von der Junior-Akademie. „Toll war, dass alle mitmachten und keiner den Unterricht gestört hat“, sind sich Balog und Clasen einig. Sie haben viele Freunde gefunden, mit denen sie auch den Kontakt pflegen – über Whatsapp-Gruppen oder einem Internetforum für alle 52 Teilnehmer.

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