Investitionen in Spielplätze Ärger über defekte Rutsche

RHEINBACH · Das Interesse war groß, als sich der Jugendhilfeausschuss der Stadt Rheinbach am Donnerstagabend mit Spielplätzen, Kindergärten und dem Haushalt für das Jugendamt befasste. Vor allem der Zustand des Spielplatzes Am Blümlingspfad macht nicht nur dem Stadtrat Sorgen.

Dort sperrt ein Bauzaun die große Rutsche ab, und die meisten Geräte sind "in einem sehr schlechten und unbrauchbaren Zustand", wie es in einem Antrag der FDP heißt. "Wahnsinnig teuer" war diese Rutsche, und sie ist nicht mehr zu retten, klagte Vizebürgermeister Karl-Heinz Kerstholt von der SPD. Nun müsse sie abgerissen werden, denn auch nach Angaben des zuständigen Fachbereichsleiters Wolfgang Rösner hat sie nur noch Schrottwert und kann nicht weiter verwendet werden. Kritik gab es auch an der Öffentlichkeitsarbeit der Stadt, denn niemand begreife, dass die Rutsche Am Blümlingspfad nun seit zwei Jahren vergittert ist.

Für den Kauf einer neuen sind nun 3300 Euro im Haushalt 2015 vorgesehen. Für weitere 5400 Euro soll ein Spielgerät für unter dreijährige Kinder (U 3) angeschafft werden. 2016 wird für weitere 1030 Euro der Tau-Aufstieg erneuert. "Wir hoffen, dass wir im Mai/Juni dort was stehen haben", sagte Rösner.

Seinem Ärger über die Erneuerung der Ballfangzäune am Spielplatz Niederdrees machte Ortsvorsteher Holger Klöß Luft. Der Platz war 2013 nach einer Prüfung durch den TÜV gesperrt worden, ist aber wieder benutzbar. Klöß äußerte sich vor allem über die neuen Zäune links und rechts unzufrieden und schimpfte: "Als Privatperson würde man sich so was nicht bieten lassen."

Die Zäune an den Stirnseiten, wo scharfe Drahtenden vorstanden, seien vom Bauhof repariert worden und nun ungefährlich. Weil keine unmittelbare Gefahr mehr bestehe, zog die SPD ihren Antrag zur Instandsetzung der Zäune zurück. Für den Bürgerantrag auf Errichtung eines Bolzplatzes im südlichen Rheinbach (Weilerfeld) setzt der Ausschuss auf eine Lösung mit niedrigen Kosten.

Rösner zeigte auf einer Karte des Spielplatzes an der Zingsheimstraße, dass man dort in der Mitte ein Spielfeld planieren könne. Dieses sei mit etwa 14 mal 25 Metern zwar kein richtiger Bolzplatz, aber die anderen Vorschläge, etwa für einen Platz am Hochwasser-Rückhaltebecken Zingsheimstraße/Worringer Weg, seien nicht realisierbar.

Im Haushalt 2015 sind etwa 14 000 Euro für alle Rheinbacher Spielplätze vorgesehen weitere 8000 aus dem Haushaltsjahr 2014 kommen hinzu. Insgesamt verzeichnet der Jugendamtshaushalt ordentliche Aufwendungen in Höhe von elf Millionen Euro. Dem stehen Erträge von 4,5 Millionen etwa aus Zuwendungen für Kindergartenbetreuung oder Elternbeiträgen gegenüber, so dass die Stadt etwa 6,5 Millionen aufzubringen hat.

Aus der einstimmig beschlossenen Kindergartenbedarfsplanung 2015/16 bis 2018 geht hervor, dass das Platzangebot für das Jahr 2014/15 ausreichend ist. In der gesamten Stadt stehen 996 Plätze zur Verfügung. Bis zum 31. Januar dieses Jahres waren davon 953 belegt. Für Kinder mit einem Rechtsanspruch auf einen Platz ab dem dritten Lebensjahr sind 727 Plätze genehmigt, 728 waren belegt.

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