Beschluss des Schulausschusses Die Gesamtschule Rheinbach bekommt höhere Klassenzahl

Rheinbach · Der Gesamtschule Rheinbach fehlen Räume für den Sportunterricht. Die Bezirksregierung verlangt daher von der Stadt eine Lösung.

 Kein Weg führt an der Gesamtschule Rheinbach daran vorbei, dass es an der Schule für Unterricht und Kollegium zu wenig Raum gibt.

Kein Weg führt an der Gesamtschule Rheinbach daran vorbei, dass es an der Schule für Unterricht und Kollegium zu wenig Raum gibt.

Foto: Matthias Kehrein

Es soll die „allerletzte Mehrklasse“ in der Rheinbacher Gesamtschule werden, deren Genehmigung die Bezirksregierung Köln für das Schuljahr 2020/21 in Aussicht stellte. Diese Nachricht überbrachte der Beigeordnete Raffael Knauber im Schulausschuss, als er von einem Besuch in Köln berichtete. Als Hintergrund verwies er auf die Bemühungen der Gemeinde Swisttal, eine Gesamtschule in Heimerzheim einzurichten (der GA berichtete).

Der schwerwiegendste Einwand gegen die erneute Sechszügigkeit sei die Knappheit an Sportstätten, teilte Knauber mit. Diese lasse sich auch nicht so schnell auflösen, sagte Knauber mit Hinweis auf den Sportstätten-Entwicklungsplan. Hier habe die Stadt den Auftrag, den Mangel „zeitnah“ zu beheben. In dem einstimmig beschlossenen Antrag für eine Mehrklasse heißt es, die Verwaltung sei bemüht, „die Nutzung von Sportkapazitäten anderer Schulträger zu ermöglichen“. Eine Möglichkeit, kurzfristig neue Turnhallenkapazitäten zu schaffen, sehe sie aber nicht. Laut Bezirksregierung muss die Stadt aber darlegen, „welche kurz- und mittelfristigen Schritte … zur Abwendung dieser Raummisere vorgesehen sind.“

Frage nach dem Sportentwicklungs-Konzept

Martina Koch (SPD) sagte, der Sportstätten-Mangel bereite „wirklich Bauchschmerzen“. Sie fragte nach, wann das Sportentwicklungs-Konzept vorliegen werde. Darauf antwortete der zuständige Fachbereichsleiter Wolfgang Rösner, die Bearbeitung werde sich wohl bis Mai hinziehen. Einen Vorschlag von Winfried Weingartz (CDU), bei der Bundeswehr nach Sportmöglichkeiten anzufragen, hielt Rösner nicht für sinnvoll. Wenn Schüler mit dem Bus dorthin gebracht werden müssten, gehe fürs Turnen zu viel Zeit verloren. Joachim Schollmeyer (Grüne) brachte als Idee ins Spiel, ob von der Hochschule nicht genutzte Zeiten in der Turnhalle Bachstraße infrage kämen. Und Koch riet, die Gemeinde Swisttal mit den in Rheinbach gemachten Erfahrungen in Sachen Gesamtschule zu unterstützen. In der Nachbarkommune gebe es sehr viele neue Einwohner, für deren Kinder sich die Einrichtung lohne.

Joachim Schneider (CDU) sagte, das nächste Jahr werde spannend und erwartete ebenfalls eine deutliche Entlastung durch Swisttal. Für Leibesübungen seien bereits erste Schritte eingeleitet. Man müsse Geduld haben, und er hoffe, dass die Sporthalle entsprechend aufgerüstet werde. Die Bezirksregierung hatte geschrieben, dass die erneute Bildung einer Mehrklasse im vierten Jahr hintereinander einer „Zügigkeitserhöhung“ gleichkomme. Dies beabsichtige die Stadt aber nicht. Sie wolle vielmehr mittelfristig wieder auf die beschlossene Fünfzügigkeit zurückkommen. Die Rheinbacher Politiker möchten mit der temporären Aufstockung vermeiden, dass Schüler aus der Glasstadt im Losverfahren keinen Platz an der eigenen Gesamtschule erhalten könnten.

Mehr Raum für die „Bedürfnisse moderner Pädagogik“

Einstimmig beschloss der Ausschuss zudem, den Raumbedarf der Grundschule Wormersdorf gemeinsam mit der dortigen Schulleitung zu ermitteln. Die Ergebnisse sollen in der zweiten Hälfte kommenden Jahres vorliegen. Rektorin Nicole Jaax hatte beantragt, für das Schuljahr 2020/2021 die Schulcontainer dort um zwei weitere Räume zu erweitern. Nicht nur Ganztagsunterricht und Inklusion machten dies erforderlich, sondern auch „neue Bedürfnisse der modernen Pädagogik“. Dafür solle ein Mehrzweckraum für Musik, Kunst, Werken und Naturwissenschaften eingerichtet werden. Ein größeres Lehrerzimmer für 15 Pädagogen mit entsprechender Medienausrüstung werde ebenfalls gebraucht.

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