Verkehrssicherheit in Rheinbach Anwohner wollen Raser in der Schubertstraße ausbremsen

RHEINBACH · Trotz Tempo-30-Zone in der Schubertstraße in Rheinbach fahren viele dort zu schnell. Seit drei Jahren bemüht sich eine Interessengemeinschaft von Anwohnern um Abhilfe.

Dass die Rheinbacher Schubertstraße nur mit einer Geschwindigkeit von höchstens 30 Stundenkilometern befahren werden darf, kann seit kurzem niemand mehr übersehen. Die Höchstgeschwindigkeit in der dortigen Tempo-30-Zone wurde an mehreren Stellen groß auf die Fahrbahn aufgemalt, nachdem die alten Markierungen ziemlich verblichen waren. Auch die geschwindigkeitshemmenden breiten Schwellen („Aufpflasterungen“) am Kreisel nahe der Münstereifeler Straße, beim Eingang zum Tennisklub am Stadtwald und weiter oben Richtung der Straße Burgacker sind gut markiert und sichtbar.

Ob das allerdings jene Fahrer bremsen wird, die auf der abschüssigen Bahn zu schnell unterwegs sind, steht noch nicht fest. Dieter Coellejan, der an der Einmündung zur Brahmsstraße wohnt, weiß ein Lied davon zu singen. Er hat „Situationen erlebt, da konnte man sich auf der Terrasse nicht mehr unterhalten“, sagt er dem GA. Als „die Krönung“ bezeichnet er sein Erlebnis, als ein beladener Lastwagen mit quietschenden Reifen in die Schubertstraße einbog. Und an einem Sonntag seien 200 Motorräder durch die Straße gefahren. Vor allem wenn die Innenstadt für größere Veranstaltungen gesperrt werde, „fahren Auto- und Motorradkolonnen aus und in Richtung Eifel durch unser Wohngebiet. Dann verreist man besser!“, schrieb er an die Stadtverwaltung.

Seit drei Jahren bemühe er sich zusammen mit einer Interessengemeinschaft von Anwohnern um Abhilfe. Der Schriftwechsel fülle bereits einen schmalen Ordner. Darin seien auch Verkehrsdaten enthalten, die vor einem Jahr erhoben wurden. Demnach wurde das Tempolimit von knapp 75 Prozent der Fahrzeuge nicht eingehalten und Geschwindigkeiten von 64 Stundenkilometern gemessen.

Der zuständige Fachbereichsleiter, Kurt Strang, kündigte an, er werde „das Straßenverkehrsamt des Rhein-Sieg-Kreises darum bitten, im Rahmen der Schulwegsicherung Kontrollen des fließenden Verkehrs der Schubertstraße und der Brahmsstraße vorzunehmen“. Coellejan hat auch die Markierung von seitlichen Radwegen angeregt. Dies lehnt Strang ab – jedoch mit Hinweis auf einen „Grundsatzbeschluss“, demzufolge solches in Tempo-30-Zonen „straßenverkehrsrechtlich untersagt“ sei. An der Zingsheimstraße im Weilerfeld, ebenfalls eine Tempo-30-Zone, gibt es allerdings solche Radwege, stellt die Interessengemeinschaft irritiert fest.

Der stellvertretende Bürgermeister Claus Wehage, der ebenfalls bereits einen kleinen Ordner zum „Fall Schubertstraße“ hat, weist darauf hin, dass man wegen der Parkstreifen am Straßenrand dort schwerlich einen Radweg markieren könnte.

Auch ihm sei bekannt, dass in der Schubertstraße die meisten Kraftfahrzeuge 40 oder 45 Stundenkilometer fahren, sagte er dem GA. Außerhalb der Hauptverkehrszeiten morgens und abends sei es aber vergleichsweise ruhig. Er habe auch schon an einen Spiegel an der Ecke Schubertstraße/Brahmsstraße gedacht, damit der von rechts in die Schubertstraße einbiegende Verkehr bessere Übersicht habe. Auch ein Hinweisschild auf die Vorfahrtstraße sei denkbar, weil angesichts der Verschwenkung an dieser Kreuzung manche den Eindruck einer abknickender Vorfahrt haben könnten. Er habe „die Situation verstanden“, sagt Wehage. Viel mehr aber sei dort nicht zu machen.

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