Ziegennachwuchs Auf dem Hof Minten in Peppenhoven gibt es rund 120 Lämmer

Rheinbach-Peppenhoven · Rund 120 Jungtiere sorgen auf dem Peppenhovener Ziegenhof Minten für viel Trubel. Vor allem, weil die Tiere jedes Schlupfloch finden.

 Tierisch viel los: Anna Minten inmitten des Ziegen-Nachwuchses.

Tierisch viel los: Anna Minten inmitten des Ziegen-Nachwuchses.

Foto: Axel Vogel

Es meckert hörbar auf dem Ziegenhof Minten. Vor allem, wenn Besuch den Stall betritt. Dann recken die Lämmer ihre Köpfchen über und durch die Gitter. Einige versuchen gar, darüber hinweg zu klettern. Andere schauen nur kurz auf, wenn Besuch kommt, und tollen weiter herum. Wird eins der braun-schwarzen oder weißen Tiere übermütig, hüpft es an der Wand hoch oder rennt zwischen den übrigen durch.

Auch das gerne mit ordentlich Gemecker, was bei den Jungtieren jedoch fast sanft klingt. Keine Frage: Auf dem Ziegenhof in Rheinbach-Peppenhoven ist viel los. Seit Anfang Februar kamen dort rund 120 Lämmer zur Welt. Videos und Bilder des tierischen Nachwuchses erfreuen derzeit viele Menschen in den sozialen Medien.

Für Landwirt Stephan Minten, seine Frau Sabine Minten und die beiden Töchter bedeutet das eine Menge Arbeit. Gegen fünf Uhr beginne in der Lammzeit ihr Tag, sagt Sabine Minten – und er ende oft erst mit dem letzten Rundgang am späten Abend, wenn denn keine der erwachsenen Ziegen anzeige, bald zu lammen. „Dann gehen wir natürlich auch nachts noch gucken“, so Minten weiter.

Neue Lämmer über Nacht

Dass beim ersten Besuch am Morgen dennoch ein paar neue Lämmer in den Ställen stehen, sei trotzdem nicht ungewöhnlich. Zwar begleiten die Mintens ihre Tiere am liebsten beim Lammen, aber: „In der Regel schaffen die es allein“, so die Landwirtin. Was gut ist, denn einige der aktuellen Geburten fanden fast gleichzeitig statt. Zwillinge sind bei Ziegen nicht selten, auch einige Drillinge waren in diesem Jahr dabei.

Die jungen Ziegen seien sehr neugierig und mutig, berichtet Minten: „Und sie finden jedes Schlupfloch.“ Aus den Stallungen, die sich die Lämmer mit ihren Müttern teilen, findet immer wieder ein Jungtier seinen Weg hinaus. Irgendwo im Stallgebäude, bei den anderen Ziegen oder auch im Garten finden die Mintens sie dann wieder. Verloren geht aber kein Tier. Sabine Minten weiß: „Wenn sie Hunger haben, kommen sie zurück.“

Mindestens zwei bis drei Tage trinken die Lämmer bei der Mutter, dann bekommen sie Fläschchen. Es sei sonst schwieriger, sie an die sogenannte Selbsttränke, einen Eimer mit mehreren Saugern, zu gewöhnen, erklärt Sabine Minten. Für die Landwirtfamilie heißt das: drei Fläschchen pro Lamm täglich – in diesem Frühjahr bei bis zu 70 Lämmern gleichzeitig. Einige wurden nämlich erst später umgestellt, sonst wäre es kaum zu schaffen gewesen.

Das Lieblingslamm folgt sogar bis in die Küche

Bei der Versorgung der Tiere helfen die Töchter der Familie gerne mit. Die neunjährige Anna hat auch eine Lieblingsziege: die hellbraune Pauli, eine der wenigen mit Namen. Und natürlich hat sie ein Lieblingslamm. Das folgt ihr sogar ins Wohnzimmer oder die Küche. Auch ihre Schwester Hanna packt mit an. Die Erstklässlerin nutzt ihr neues Wissen über Zahlen, um Lämmer nach Ohrmarkennummern aus der Herde herauszusuchen.

Familie Minten hält im Schnitt 65 erwachsene Tiere der Rassen „weiße deutsche Edelziege“ und „bunte deutsche Edelziege“ für die Milchproduktion. Rund 15 Lämmer verbleiben jährlich auf dem Hof, um den Bestand zu erhalten. Eine Ziege gibt rund drei Liter Milch pro Tag, aus denen Mintens vor allem Käse herstellen.

Allerdings werden Ziegen nicht das ganze Jahr über gemolken. Von November bis Anfang März war daher Pause im Hofladen.

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