Theater einmal ganz anders Auf Knopfdruck startet in Merzbach die Geschichte von Rentier Rudolf

Rheinbach · An der Merzbacher Kirche gibt es derzeit etwas Ungewöhnliches zu sehen: ein Schattentheater. Denn da die Theatergruppe der KJI Merzbach nicht wie geplant auftreten konnte, hat sie sich etwas einfallen lassen.

 An der Merzbacher Kirche ist ein Schattentheater installiert, dass sich jeder nachmittags einfach anschauen kann

An der Merzbacher Kirche ist ein Schattentheater installiert, dass sich jeder nachmittags einfach anschauen kann

Foto: Axel Vogel

Wer rund um den Jahreswechsel einen gemütlichen Spaziergang in den Rheinbacher Höhenorten plant, sollte nach Sonnenuntergang einmal an der Merzbacher Kirche St. Mariä Himmelfahrt vorbeischauen. Dort ist derzeit nämlich ein Schattentheater installiert. Auf der Rückwand der Kirche können Jung und Alt auf Knopfdruck die Geschichte von Rudolf, dem Rentier anschauen.

Seit Herbst gibt es die KJI-Theatergruppe

Das ungewöhnliche Projekt hat die Kinder- und Jugendinitiative (KJI) Merzbach installiert. Eigentlich, so die erklärte es die KJI-Vorsitzende Maria Dörrscheidt, war ein Theaterstück für den lebendigen Adventskalender geplant. Sie leitet seit dem Herbst eine kleine Theatergruppe für Kinder. Ungefähr von der dritten bis zur sechsten Klasse reicht die Altersspanne, zehn aktive Schauspieler sind derzeit dabei. In den letzten Monaten probten sie jeden Sonntag das Schattentheaterspiel mit Pappfiguren.

Einstudiert wurden Rudolf, das Rentier und Rumpelstilzchen. Aber nicht nach einer strengen Vorlage, wie Dörrscheidt schilderte: „Die Kinder improvisieren es nach einer groben Übersicht selbst.“ Das erleichtere den Schritt auf die Bühne und lasse die Geschichte besonders lebendig leben. „Sie spielen sich aus dem Herzen her zu“, beschreibt es Dörrscheidt.

Der geplante Auftritt musste ausfallen

Nur leider musste der geplante Auftritt dieses Mal ausbleiben. Wegen der Coronapandemie gab es in Merzbach doch keinen lebendigen Adventkalender. Die Arbeit der Kinder sollten aber trotzdem so viele wie möglich sehen. So kam die Idee mit der festen Installation auf. In einem aufregenden Drehtag nahm die Gruppe das Stück auf. Helfer aus dem Verein, schnitten einen kleinen Film mit Vor- und Abspann daraus. Außerdem sorgten sie dafür, dass Projektor und Lautsprecher an der Kirche richtig stehen– und alles mit einem Druck auf eine große, rote Rentiernase starten kann. Rund 15 Minuten sollte das Publikum einplanen. Und Dörrscheidt empfiehlt: „Am schönsten ist es, wenn es dunkel ist.“

Für den Platz an der Kirche entschied sich Dörrscheidt nicht nur, weil es dort eine große Fläche für die Projektion gibt. Es sei auch ruhig genug, um dem Film folgen zu können, und trotzdem gut erreichbar. Eine Bank und genug Freifläche laden zum Verweilen ein. Sie freut sich, dass es dort auch direkt geklappt hat, denn: „Die Rheinbacher Kirchengemeinde war sehr entgegenkommend.“ Außerdem gibt sie den Tipp, den Abspann in voller Länge zu genießen. Für den haben sich die Kinder nämlich etwas Lustiges einfallen lassen. Sollte das Schattentheater genug Anklang finden, kann Dörrscheidt sich vorstellen, jedes Jahr für die Weihnachtszeit eine passende Geschichte einzustudieren, beispielsweise bekannte Märchen.

Die Geschichte von Rudolf, dem Rentier ist bis zum Dreikönigstag, 6. Januar, zu sehen. Dann wird gewechselt zu Rumpelstilzchen. Aktiv ist die Installation an der Kirche St. Mariä Himmelfahrt, Barkinstraße 18 in Merzbach, täglich von 16 bis 20 Uhr.

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