Bundeswehr in Rheinbach "Betriebszentrum IT-System" nimmt Arbeit auf

RHEINBACH · Die Bundeswehr stellt sich neu auf. Das hat auch Folgen für den Standort Rheinbach. Mit einem feierlichen Appell, an dem rund 250 Soldaten sowie das Heeresmusikkorps 300 aus Koblenz teilnahmen, wurde am Freitag in der Tomburg-Kaserne das neue "Betriebszentrum IT-System" der Bundeswehr, kurz BITS, in Dienst gestellt. Kernauftrag des BITS ist das Planen, Überwachen, Steuern und Betreiben der Informationstechnik der Bundeswehr.

Mit der symbolischen Übergabe der Fahne durch Brigadegeneral Heinrich-Wilhelm Steiner, Kommandeur des Führungsunterstützungskommandos auf der Bonner Hardthöhe, übernahm Oberst i.G. Wolfgang Renner das Kommando über die etwa 480 in Rheinbach stationierten und die 120 an anderen Standorten tätigen BITS-Soldaten. Auch 80 zivile Mitarbeiter helfen bei den Aufgaben, die Renner umschrieb: "Wir sind Kommunikationsdienstleister für die Streitkräfte im Einsatz und im Innendienst. Dafür, dass Telefon, Internet und E-Mail funktionieren, sorgen wir 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr."

Das BITS stelle zudem Schlüsselmittel für die Geheimhaltung bereit. Die IT-Sicherheit werde in enger Zusammenarbeit mit dem zivilen Dienstleistungsunternehmen BWI realisiert, das innerhalb der Rheinbacher Kaserne sein Betriebskompetenzzentrum mit 200 Arbeitsplätzen betreibt und seinen Sitz in Meckenheim hat. Das BITS verfüge auch über Kommunikations-Großgeräte, darunter zwei Satelliten, geostationär in 36.000 Kilometern Höhe.

"Materialverantwortung dafür zu übernehmen, ist schwierig", bekannte Oberst Renner lachend. Weiteres Personal müsse noch gewonnen werden oder stehe in Kürze im Zuge der Umstrukturierung zur Verfügung. Dem BITS wurden auch die Bodenstationen für Satelliten-Kommunikation in Gerolstein und Kastellaun sowie die Funkleitstelle Kastellaun unterstellt.

Die Unterstützung der Streitkräfte im Einsatz sei der Schwerpunkt seiner Dienststelle, betonte Renner. Die Standortstärke für Rheinbach bleibe nahezu unverändert. "BITS - We.do.IT" lautet das Motto des neuen Betriebszentrums. Auch ein Wappen gibt es bereits, das bei einem internen Wettbewerb von Oberfeldwebel Andreas Mennel entworfen worden war, der als Dank dafür einer Rheinbacher Tradition folgend nun eine gläserne Version erhielt.

"Rheinbach war in der Geschichte der Bundeswehr schon immer Zentrum und Heimat der Fernmelder und Führungsunterstützer der Wehrführung", erklärte Brigadegeneral Steiner vor den zahlreichen Gästen aus Politik und Gesellschaft, darunter Bürgermeister Stefan Raetz, Vize-Landrat Dietmar Tendler, der IT-Direktor des Bundesministeriums für Verteidigung, Dietmar Theis, der Vorsitzende der Geschäftsführung des BWI, Peter Blaschke, sowie Willi Hohn, Kommandant der Rheinbacher Stadtsoldaten.

Das BITS in Rheinbach anzusiedeln, sei folgerichtig: "Wir Soldaten fühlen uns in Rheinbach wohl!", so Steiner. Das BITS sei "der zentrale Knotenpunkt, der das Nervensystem der Bundeswehr am Laufen hält und es überwacht". Der Brigadegeneral hatte zum 1. Januar die Verantwortung über das neue Führungsunterstützungskommando übernommen.

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