Versuche zum Klimaschutz Chinaschilf kann mehr

RHEINBACH · Ob als Brennmaterial, als Dämmplatten oder auch als biologisch abbaubarer Blumentopf: Dass nachwachsende Rohstoffe vielseitig anwendbar und von unschätzbarer Bedeutung für den Klimaschutz sind, zeigen die Forschungen auf dem Campus Klein-Altendorf der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn seit Jahren.

 An der "Energie-Orgel": Versuchstechniker Georg Völkering zeigt den Jugendlichen, welche Menge man vom jeweiligen Rohstoff benötigt, um einen Liter Öl zu gewinnen.

An der "Energie-Orgel": Versuchstechniker Georg Völkering zeigt den Jugendlichen, welche Menge man vom jeweiligen Rohstoff benötigt, um einen Liter Öl zu gewinnen.

Foto: Wolfgang Henry

Und jetzt auch ganz praxisnah für Schüler im Rahmen der Zukunft-durch-Innovation (zdi)-Klimawochen: Rund 120 Schüler der Jahrgangsstufe 11 des Vinzenz-Pallotti-Kollegs und des Erzbischöflichen Sankt-Joseph-Gymnasiums Rheinbach beteiligten sich am Projekt "Klimawandel, Klimaschutz - die Zukunft aktiv gestalten". In Kleingruppen durchliefen sie mehrere Praxismodule etwa im Gewächshaus, zum Thema Bienen oder solare Trocknung.

So demonstrierte Versuchstechniker Georg Völkering an seiner "Energie-Orgel", welche Menge man vom jeweiligen Rohstoff benötigt, um einen Liter Öl zu gewinnen. Professor Ralf Pude, Leiter des Fachbereichs Nachwachsende Rohstoffe, präsentierte den Schülern an seiner Station derweil die vielseitige stoffliche Nutzung etwa von Miscanthus.

Das Chinaschilf ist dank seiner enormen Saugfähigkeit als Tiereinstreu geeignet. Damit nicht genug, trägt es, in Kunststoff eingearbeitet, zur Dichtigkeit und Einbruchsicherheit von Fensterrahmen bei. Auch Dämmplatten lassen sich statt aus Styropor aus nachwachsenden Rohstoffen herstellen. Schon in seiner Schnuppervorlesung hatte Pude die Schüler anschaulich per Diavortrag über die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten von Miscanthus informiert.

Eine kurze Studienberatung zu den Agrarwissenschaften bot Wissenschaftler Thorsten Kraska. "Nachhaltigkeit und Klimaschutz sollten wir alle im Blick behalten", begeisterte sich die 17-jährige Ann-Kathrin für das Projekt. Das hatten seitens der Stadt Anne Schragen vom zdi-Zentrum Bildungsregion Rheinbach sowie Fachbereichsleiter Wolfgang Rösner und der Erste Beigeordnete Raffael Knauber vor Ort organisiert. Landesweit präsentieren die zdi-Regionen noch bis Ende Juni Angebote zum Thema Klimawandel und Energiewende. Die Gemeinschaftsoffensive "Zukunft durch Innovation" soll Jugendliche für naturwissenschaftlich-technische Fächer gewinnen.

Koordiniert wird zdi vom Wissenschaftsministerium NRW. Weitere landesweite Partner sind unter anderem das Schulministerium, das Wirtschaftsministerium und die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit.

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