Investitionen für Rheinbacher Schulen Warum die CO2-Ampeln erst jetzt geliefert wurden

Rheinbach · Rheinbach hat mehr als 80.000 Euro in CO2-Ampeln für Schulen investiert. Die einst begehrten Geräte wurden nun geliefert - pünktlich zum Ende der Corona-Schutzmaßnahmen Anfang Februar.

Die CO2-Ampeln im Klassenzimmer zeigen an, wenn wieder gelüftet werden sollte. (Symbolbild)

Die CO2-Ampeln im Klassenzimmer zeigen an, wenn wieder gelüftet werden sollte. (Symbolbild)

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Bei den Corona-Schutzmaßnahmen in Schulen galt es als das einfachste Mittel: Lüften. So oft wie möglich, teils nach ausgeklügelten Plänen. Hilfreich sollten dabei sogenannte CO2-Ampeln sein. Diese Messgeräte zeigen – meist in den Farben Grün, Gelb und Rot – wann es Zeit wird, die Fenster zu öffnen. Für die zahlreichen Klassenräume ihrer Schulen bestellte die Stadt Rheinbach davon insgesamt 1180 Stück, die nun Ende Januar 2023 geliefert wurden. Und damit pünktlich zum Auslaufen der für den Schulbereich relevanten Corona-Schutzverordnungen des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales.

Posten im Haushalt 2023

Aufgetaucht sind diese Geräte als Posten in der Nachberatungsliste zum Haushaltsentwurf 2023. Für „CO2-Geräte für den Schulbereich“ sind dort 81.666 Euro eingestellt mit dem Vermerk, die Geräte würden erst in diesem Jahr geliefert. Wieso ist es nach drei Jahren Pandemie erst jetzt dazu gekommen?

Auf GA-Nachfrage teilt Norbert Sauren, Pressesprecher der Stadt Rheinbach mit, dass es sich bei den veranschlagten Geldern um Fördermittel handele, die alle NRW-Kommunen erhalten hätten. Diese Förderung erfolge auf der Grundlage der „Richtlinie zur Leistung von Ausgaben zur Verbesserung des Infektionsschutzes durch technische Maßnahmen und ergänzende Ausstattung mit CO2- Messgeräten in Einrichtungen für Kinder und Jugendliche des Landes Nordrhein-Westfalen“. Die Gelder wurden automatisch an die Kommunen zugewiesen, ein Antrag war nicht nötig. Ganze 85.290 Euro bekam die Stadt Rheinbach mit Bescheid vom 5. September 2022 so bewilligt für die Beschaffung, Lieferung und Erstinstallation von CO2- Messgeräten.

Auftragssumme machte Ausschreibung notwendig

Bei einer Auftragssumme von mehr als 80.000 Euro sei jedoch eine Ausschreibung notwendig gewesen. Diese und entsprechend später die Auftragsvergabe seien aber wiederum nur nach Bewilligung der Fördergelder möglich gewesen. Verfrühte Auftragsvergaben können sich bei derartigen Projekten förderschädigend auswirken. Die Ausschreibung sei, so schreibt Sauren, zeitnah nach Erhalt des Bewilligungsbescheides erfolgt. „Unter Einhaltung der Fristen konnte Ende November 2022 der Auftrag erteilt werden“, teilt er im Namen der Stadt mit. Daher erfolgte die Lieferung nun Ende Januar.

Die 1180 neuen CO2-Ampeln sind nicht die ersten in Rheinbach. Einige Messgeräte sind dort schon seit Sommer 2020 im Einsatz. Je nach Schulgröße wurden seinerzeit an jede städtische Schulen bis zu drei Messgeräte verteilt, so die Pressestelle der Stadt. Und wie geht es damit weiter? Grundsätzlich ist es ja eine gute Idee, in Lern- und Aufenthaltsräumen auf frische Luft zu achten. Das schreibt auch Sauren: „Aus Gründen des Infektionsschutzes sind die Schulen und Kindertageseinrichtungen weiterhin angehalten, die Räumlichkeiten angemessen zu belüften. Daher besteht weiterhin ein berechtigtes Interesse, die Messung der CO2-Konzentration in den Räumen der Schulen und Kindertageseinrichtungen zu ermöglichen.“

Die Bezirksregierung Köln sieht das ähnlich. Auf ihrer Webseite findet sich im Bereich „Schule und Corona“ der Hinweis: „An den Schulen gelten die allgemeingültigen Hygieneregeln. Die bewährte Husten- und Nies-Etikette, regelmäßiges Händewaschen und -desinfektion sowie die aktuellen Hinweise zum Lüften gehören zu einem normalen Schulalltag.“ In Rheinbach jetzt mit großflächigem Einsatz der kleinen Ampeln.

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