Projekte Delegation der Rheinbacher Togo-Hilfe reiste nach Afrika

Rheinbach · Eine 16-tägige Projektreise in die westafrikanische Republik Togo hat kürzlich eine zwölfköpfige Delegation des privaten Rheinbacher Hilfsvereins Togo-Hilfe unternommen. Bei dem von jedem Mitglied privat finanzierten Aufenthalt besuchten die Teilnehmer vor Ort Projekte der "Hilfe zur Selbsthilfe".

So fuhren sie in die Regionen Kpalimé, Legbassito und Lomé, wo laufende Projekte überprüft und neue angestoßen worden seien, berichtet der Rheinbacher Augenoptikermeister und Vereinsvorsitzender Michael Firmenich.

Im Armenviertel Noissi-Madjatom in der Region Kpalimé zum Beispiel sei ein neues Schulgebäude aus Stein mit drei weiteren Klassen übergeben worden. "Insgesamt hat das Projekt, das vom Lions Club Bonn-Rhenobacum mitfinanziert worden ist, 22.000 Euro gekostet, einschließlich Einrichtung", sagt Firmenich.

Im Kindergarten in der Gemeinde Agome Kusuntu inspizierten die Besucher Tische und Bänke, die vor Ort im Auftrag der Togo-Hilfe hergestellt worden waren. "Wir unterstützen die Handwerker vor Ort, indem wir ihnen Aufträge geben. Auch die Schuluniformen lassen wir vor Ort nähen", erläutert Firmenich.

Im Ausbildungszentrum der Hilfsorganisation AGERTO (Association Germano-Togolais), die Bildung und Berufsausbildung in Togo fördert, hat die Togo-Hilfe den neuen Dachstuhl und das neue Dach des Ausbildungsgebäudes für Näherinnen eingeweiht. Das alte war von einem Sturm zerstört worden.

Gleichzeitig wurden dort auch moderne Wasserklosetts finanziert und gebaut. "120 Lehrlinge und 16 Lehrer waren dort bislang ohne richtige Toilettenanlage. Jetzt haben sie moderne professionelle WCs mit entsprechender Entsorgung", erzählt Michael Firmenich.

Für die Ausbildung am Computer und die Refinanzierung des Ausbildungszentrums wurde ein von der Togo-Hilfe finanziertes Schulgebäude mit angegliedertem Internet-Café in Betrieb genommen. Dort besteht die Möglichkeit, für rund 1,50 Euro vier Stunden lang im Internet zu surfen. Bei der Einweihungsfeier erhielten auch 20 Absolventen des Ausbildungsjahrgangs 2012 ihre Diplome.

In Togo müsse Ausbildung meist teuer bezahlt werden, sagt Firmenich. Im Ausbildungszentrum AGERTO erhalten aber bedürftige junge Menschen eine kostenfreie Berufsausbildung. Die Organisation bildet dort von ihren Angehörigen verstoßene Mädchen und Jungen, Waisen, Straßenkinder und Vorbestrafte drei Jahre kostenlos aus, zum Beispiel in Schneidern und Weben, zu Tischlern oder als Friseur.

Dazu kommt die Einführung in die Datenverarbeitung und eine Fahrschule. Nach der dreijährigen Ausbildung erhalten die Absolventen ein vom Staat Togo anerkanntes Diplom. AGERTO stellt jedem Absolventen eine berufsbezogene Maschine zur Verfügung als Grundausstattung für die Selbstständigkeit.

Die 20 Lehrer des Ausbildungszentrums verdienten mit 15 Euro im Monat kaum ihren Lebensunterhalt, berichtet Firmenich. Die Togo-Hilfe hat deshalb einen Lehrerfonds eingerichtet, damit auch qualitativ bessere Lehrer bereit sind, in der sozial ausgerichteten Einrichtung zu arbeiten.

Weitere Stationen des Besuchs der Rheinbacher Togo-Hilfe waren die Grundsteinlegung für ein größeres Schulgebäude in Legbassito-Madjikpeto, Gespräche mit allen Patenkindern und Studenten der Sozialpatenschaften, Einweisungen von Zahnärzten in die mitgebrachten Geräte für die Zahnstation des Krankenhauses von Kpalimé durch den Zahnarzt Roland Mantsch sowie Einweisungen für Augenärzte in ein Augenprüfgerät, das im vergangenen Jahr in Betrieb genommen worden war.

Weitere Informationen zum Verein gibt es im Internet auf www.togohilfe.com.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort