Während DFB-Trainer Tim Jansen auf dem Kunstrasen mit den Spielerinnen übte, informierte seine Kollegin Barbara Schwinn die Trainer. Wichtig sei es, so Schwinn, „in Spielform zu trainieren, die Situation zu erfassen, sich zu orientieren und umzuschalten“. Auf engem Raum übten die jungen Fußballerinnen, den Ball ganz nah am Fuß zu führen, dabei nicht auf den Boden zu schauen sondern den Kopf hoch zu halten, auf die Mitspielerinnen zu achten und farbige Hütchen zu umdribbeln. Später wurden Mini-Tore einbezogen.

Ein Training in Reih und Glied sei antiquiert, erläuterte Barbara Schwinn. Eine offene Formation sei dagegen spielnäher. „Das macht Spaß, macht richtig Spaß, ist lustig“, riefen Maja, Amelie und Vicky in einer Trinkpause. Workita und Julia hatten ihre eigenen Bälle in den Trainingstaschen, aber die brauchten sie gar nicht, denn die Trainer hatten unzählige, verschieden große Spielgeräte dabei.

In der E-Jugend-Mannschaft spielen Mädchen im Alter zwischen neun und elf Jahren. Die Merzbacherinnen sind derzeit Tabellenführer in der Kreisklasse, berichtete ihr Trainer Hardy Wild stolz. Vor einem Jahr konnte er mit sieben Spielerinnen gerade so ein Team zusammenstellen, heute sind es 20. Insgesamt spielen 50 Mädchen bei Schwarz-Weiß Merzbach in der E-, der D- und in Spielgemeinschaft mit Oberdrees in der B-Jugend, erläuterte Jugendleiter Jochen Bois. Unter ihnen U-16-Nationalspielerin Vanessa Zilligen.

Insgesamt kicken in Merzbach 260 Kinder und Jugendliche in zehn Mannschaften. DFB-Frau Schwinn warb für Trainer-Kurzschulungen und den Erwerb von Trainer-Lizenzen. Dafür sind 120 Lerneinheiten zu absolvieren. In Merzbach rannte sie damit offene Türen ein, denn „wir haben immerhin zehn lizenzierte Trainer“, zählte Bois auf. Trainer Hardy Wild fand die Demonstration der Fachleute vom DFB „ganz spannend, weil man auch mal Trainingsformen beobachtet, die man nicht jeden Tag sieht“.