Schule in Rheinbach wird geschlossen Der Geist des Pallotti-Kollegs lebt

Rheinbach · Die traditionsreiche Rheinbacher Schule wird geschlossen und feiert ein würdiges Abschiedsfest. Ehemalige des Vinzenz-Pallotti-Kolleg gründen einen virtuellen Treffpunkt.

Zu Ende, aber nicht vorbei. Auch wenn das Vinzenz-Pallotti-Kolleg (VPK) zum Ende des Schuljahres schließt, soll es weiterleben. In dem, was die Pallottiner, die Lehrer und die Schule ihren Ehemaligen mitgegeben haben. Und indem die Ehemaligen weiter in Kontakt miteinander bleiben und auf vielfältige Weise die Erinnerung an das Pallotti-Kolleg lebendig halten: „Pallotti never dies“.

Unter dieser Überschrift hatte eine Gruppe Ehemaliger um Ralf Eschweiler, Joachim „Jo“ Krieger, Stephan Faber und Stefan Heuel zur großen Fete zum Abschluss eines großen Abschiedstages eingeladen, den sie mit viel Engagement und Herzblut organisiert und realisiert hatten.

„Da geht noch was, liebe Leute. Lasst uns miteinander in Kontakt bleiben. Lasst uns die Geschichte Pallottis weiterschreiben, jeder und jede an seinem Ort und mit seinen Fähigkeiten“, forderte Pallottiner-Pater Heinz-Willi Rivert, selbst VPK-Absolvent, am Ende des festlichen Abschiedsgottesdienstes in der Pallottikirche auf.

Bewusst habe er die liturgische Farbe Rot gewählt, um zu zeigen, dass „etwas brennt in uns“. Der evangelische Pfarrer und Ehemalige des VPK, Ulrich Hutter-Wolandt, hob in seiner Predigt die „Offenheit des Glaubens“ hervor, die er als evangelischer Christ an dieser Schule habe erfahren dürfen. Diese Offenheit des Denkens habe weite Horizonte eröffnet. Bewusst war der Gottesdienst „angelehnt an die Tradition der von Pater Karl Schmickler gepflegten Jugendmessen“, so die Organisatoren.

Unter der Leitung des VPK-Absolventen Thomas Quast gestaltete die von Kirchen- und Katholikentagen bekannte Formation „Ruhama“ begleitet vom VPK-Bläsersyndikat den Gottesdienst musikalisch. „Schade, dass es schon zu Ende ist mit dieser Schule. Dank für alles, was gut war. Bitten um Verzeihung, wo Fehler gemacht wurden. Pallotti never dies“, schloss Pater Rivert den Gottesdienst.

Mit ihrem langen Applaus schlossen sich dem die Gottesdienstbesucher an. Wobei nicht wenige sich auch Tränen abwischten. Auch für ihn sei schon Wehmut dabei, sagte Pater Rivert dem GA. In Rheinbach werde es nach der Schließung des VPK, das in seinen besten Zeiten 800 Schüler besuchten, eine spürbare Lücke geben. „Es wird einfach eine Weile dauern, bis es Geschichte geworden ist, im guten Sinne“, so der Pallottiner-Pater.

Wie wichtig dieser würdige Abschluss auch für seine Mitbrüder war, zeigte über die große Zahl der Mitzelebranten hinaus nicht zuletzt Pater Franz-Josef Ludwig. Der inzwischen 82-jährige frühere „Kunstpater“ hatte sich einen Tag nach einer Operation im Rollstuhl aus dem Krankenhaus zum Abschiedsgottesdienst fahren lassen, um dabei sein zu können. Nach dem Gottesdienst gab es Konzerte verschiedener Gruppen. Es spielten Musikgruppen von VPK und St. Joseph-Gymnasium, auch die Pallotti-Bigband und die Rheinbacher Rockband „The Fläsh“. Das Quartett „Pallotti-Sing-Phoniker“ sang, und der VPK-Ehemalige Florian Kalff gab Kostproben seines Könnens als Poetry-Slammer und Texter.

Die Gelegenheit zum Abschiednehmen und Wiedersehen nutzten viele Hundert Ehemalige. Die Fete bei der „Nacht der 47 DJs“ im Moon-Club für 47 Jahre VPK bildete den Abschluss. Begeistert vom Zuspruch der Ehemaligen, aber auch der vielen Rheinbacher Bürger, waren auch die Organisatoren.

„Ich fand es würdig. Vor allem, dass die alten Patres eine würdige Plattform für ihre Tätigkeit gefunden haben und für das, was sie uns vorgelebt haben“, sagte „Jo“ Krieger. „Es konnten alle noch einmal zur Kenntnis nehmen, was der Orden hier geleistet hat, und dass der Geist Vinzenz Pallottis in uns allen lebt und immer leben wird.“ Die Ehemaligen wollen in Kontakt bleiben. So gibt es einen „Ehemaligentreffpunkt“ für das VPK unter http://vpk.alfasa.de. Auch auf der Homepage des St. Joseph-Gymnasiums soll eine Ehemaligenseite eingerichtet werden. In Gründung befindet sich eine „VPK-Oldstars“ Bigband, Kontakt: oldstars@alfasa.de.

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