VHS-Zweckverband zieht um Der Weg ist frei für ein „Haus der Bildung“ in Rheinbach

Rheinbach · Die Geschäftsstelle des Zwecksverbands der Volkshochschule in Rheinbach zieht in ein neues Gebäude. Dort soll es auch viel Platz für Kurse geben. Noch gehört das Haus allerdings dem Kreis.

 Das ist das neue Heim der Volkshochschule in der Koblenzer Straße in Rheinbach.

Das ist das neue Heim der Volkshochschule in der Koblenzer Straße in Rheinbach.

Foto: Matthias Kehrein

Die Geschäftsstelle des VHS-Zweckverbandes Voreifel wird als alleinige Mieterin in das Gebäude Koblenzer Str. 6 in der Rheinbacher Kernstadt umziehen. Das hat die Zweckverbandsversammlung in ihrer Sitzung am Dienstagabend mehrheitlich bei einer Nein-Stimme nach intensiver Diskussion beschlossen.

Der Zusatz „städtisches Gebäude“ ist allerdings – anders als in der Vorlage angegeben – etwas verfrüht. Denn tatsächlich gehört das Gebäude bislang noch immer dem Rhein-Sieg-Kreis, wie sich in der Sitzung herausgestellt hat. „Noch gehört uns das Objekt nicht. Aber der Beschluss zum Verkauf ist bereits vom Kreistag getroffen“, klärte Bürgermeister und Verbandsvorsteher Stefan Raetz auf. Die Unterzeichnung des Kaufvertrages habe sich lediglich wegen der Corona-Pandemie verzögert. Insofern wurde der Beschlussvorschlag auf Antrag von Meckenheims Bürgermeister Bert Spilles um den Zusatz „vorbehaltlich des Erwerbs vom Rhein-Sieg-Kreis durch die Stadt Rheinbach“ ergänzt.

Wie berichtet, werden in der derzeitigen Geschäftsstelle der Volkshochschule in der Schweigelstraße 21 die Raumsituation und die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter ebenso wie die Nutzungsbedingungen für Bürger seit Jahren beklagt. Das von der Stadt Rheinbach angemietete Gebäude muss in Hinblick auf den Brandschutz umfangreich instand gesetzt werden und ist nicht barrierefrei. Es gibt keine Wartebereiche und die Büros sind vielfach Durchgangsbüros.

In dem neuen Gebäude in der Koblenzer Straße hingegen werden auf insgesamt 591 Quadratmetern 14 großzügig geschnittene Büros zur Verfügung stehen, die keine Durchgangsbüros mehr sind, ebenso erstmals ein Personalaufenthaltsraum. Zudem können in weiteren sieben Räumen unterschiedlicher Größe auch pädagogische und musikalische Angebote gemacht werden, sodass sich dort als „Haus der Bildung“ neue Möglichkeiten für Kursangebote von Volkshochschule und Musikschule eröffnen: Bildungsurlaube, Wochenend-Workshops und kleine Konzerte. Aber auch neue Formate wie eine Sommerakademie sind möglich. Denn es gibt eine Küche und Aufenthaltsmöglichkeiten. Im Außengelände steht ein Garten zur Verfügung, in dem ebenso Kursprojekte angeboten werden können wie in einem Werkraum im Keller.

Die Meckenheimer Zweckverbandsvertreter Bert Spilles und Heidi Wiens monierten in der Versammlung die „große Quadratmeterzahl“ und fragten, ob die denn wirklich notwendig sei. Denn schon beim abgelehnten Angebot der Stadt Meckenheim seien die damals angebotenen 490 Quadratmeter im Ruhrfeld als großzügig bezeichnet worden. Jetzt seien es noch einmal 100 Quadratmeter mehr. Spilles befürchtete, dass die Zweckverbandskommunen „sozusagen zweimal“ für Unterrichtsräume zahlen würden, zum einen für die in der Koblenzer Straße und zum anderen für die, die jede Kommune in ihrem Bereich ohnehin für Volkshochschule und Musikschule zur Verfügung stellen müsse. Ausdrücklich heißt es allerdings im Mietangebot der Stadt Rheinbach: „Selbstverständlich sind in der Mietfläche Übungs-, Schulungs- und Seminarräume nicht enthalten, da diese nach § 20 der Zweckverbandssatzung kostenfrei zur Verfügung zu stellen sind.“ Und auch Raetz unterstrich: „Noch einmal ganz deutlich und ganz klar: nur die Verwaltungsräume werden vermietet.“

Die Netto-Kaltmiete für das Gebäude in der Koblenzer Straße beträgt 5,84 Euro je Quadratmeter, monatlich demnach knapp 3450 Euro, zuzüglich Nebenkostenvorauszahlungen von gut 2100 Euro. Da in dem Gebäude sowohl VHS-Geschäftsstelle als auch städtische Übungs-, Schulungs- und Seminarräume untergebracht sind, wird die Stadt Rheinbach zunächst die Nebenkosten zahlen und dann jährlich mit der VHS die Vorauszahlungen abrechnen, die dann jeweils an die tatsächlichen Kosten angepasst werden sollen.

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