Hinter den blauen Bergen Die GA-Winterwanderung führt nach Hilberath

Rheinbach-Hilberath · Die GA-Winterwanderung der Voreifel führt über Landesgrenzen: Vom Süden Rheinbachs geht es durch Wälder und an Bächen vorbei bis zum Vischelbach in Rheinland-Pfalz.

Wer Mystisches sucht, wird nicht nur im Siebengebirge fündig. Auch im Linksrheinischen begegnet man Hexensagen und durchquert Wälder, die Tolkiens Erzählungen entsprungen zu sein scheinen. Schon auf der Fahrt nach Hilberath zum Ausgangspunkt dieser Tour fällt der Blick auf das Panorama, das der Winter noch ein bisschen geheimnisvoller macht: In der Ferne leuchten die Berge blau von der Kälte, einige Felder sind mit Eiskristallen übersät.

Vom Parkplatz Hilberath aus, im Süden von Rheinbach, an der Grenze zu Rheinland-Pfalz, geht es zunächst an Feldern entlang bis zu einem Aussichtspunkt mit Grillhütte und Picknickbänken. Wer so kurz nach Beginn der Wanderung keine Rast machen möchte, sollte aber für einen Moment innehalten und den Ausblick über die Felder und Anhöhen genießen. Anschließend führt der Weg bergab in den Wald und über die Landesgrenze.

Mit dem Waldstück betritt der Wanderer Rheinland-Pfalz. Nach einer längeren, geraden Strecke nimmt der Weg zwei Linkskurven und endet im Tal an einer Landstraße. Die Straße verbindet die Ortschaft Berg mit dem Wasserschloss und Forstgut Vischel im Süden. Wanderer passieren die Landstraße und setzen den Weg auf der anderen Seite fort. Ihn kennzeichnen ein altes Steinkreuz und die Wegmarkierung „A 4“.

Tor zur Eifel oder Tor zu Tolkiens Auenland?

Auch wenn Hilberath das „Tor zur Eifel“ genannt wird, liegt es im Winter nahe, einen weiteren Namenszusatz zu verleihen: „Tor zum Auenland“. Warum, wird ab dem Steinkreuz ersichtlich. Direkt unter den Ästen von einer Allee aus Nadelbäumen geht es hier in eine gefühlt andere Welt. Der Teppich aus abgefallenen Nadeln dämpft den Hall der eigenen Schritte, kaum ein Vogel ist noch zu hören. Verwunschene Wälder wie diesen muss Tolkien vor Augen gehabt haben, als er seinen Fantasyroman „Der Herr der Ringe“ geschrieben hat. Nach ein paar Metern macht der Weg eine Biegung und verläuft nun wenige Zentimeter neben dem Vischelbach. Hier scheint der Winter ein Stück länger zu halten. Die Wiesen in der Senke sind von Eis übersät, Pilze wachsen wie Kristalle an Baumstümpfen empor.

An der nächsten Weggabelung nach rechts abbiegen, nach wenigen Metern sollte eine Kläranlage zu sehen sein. Vorbei an der Anlage führt der Pfad mit einer schmalen Holzbrücke über den Vischelbach. Wer an dieser Stelle eine Pause einlegen möchte, überquert die Holzbrücke noch nicht und setzt sich auf eine bunt bemalte Holzbank mit der Aufschrift „Das Wissen hat Grenzen, das Denken nicht“ an der linken Seite des Weges. Nach der Holzbrücke führt die restliche Strecke wieder hinauf, dieses Mal über eine befestigte Straße. Dann, nach kurzer Strecke, endet das Waldgebiet und gibt den Blick auf Wiesen und die Ortschaft Berg frei.

Möglichkeit für einen Stopp bietet die Pfannkuchen Manufaktur im Zentrum des Ortes mit einer Auswahl an Pfann- und Flammkuchen. Über die Hilberather Straße führt der Weg wieder zurück zum Ausgangspunkt nach Hilberath. Bevor man allerdings wieder Nordrhein-Westfalen erreicht, sollte man einen Augenblick auf der Bank am Ortsausgang Platz nehmen und den Ausblick auf die blauen Berge genießen. Vorbei an einem Anglerteich schlängelt sich der Weg hinauf bis nach Hilberath. Zum Abschluss der Tour bietet sich eine Einkehr in dem bekannten Café in der alten Scheune im Ortszentrum von Hilberath an.

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