Geschichte der JVA Die Gründung soll auf eine Legende zurückgehen

Eine gern zitierte Legende besagt, dass die Stadtoberen von Rheinbach sich 1914 entscheiden mussten, ob sie ein Zuchthaus oder eine Garnison in ihrer Stadt haben wollten. Da von Gefangenen weniger Gefahr für die heimische Damenwelt ausgeht, als von Soldaten, sollen sich die Herrschaften für das Zuchthaus entschieden haben.

Gebaut wurde nach englischem Vorbild in einer klassischen Kreuzbauweise. 714 Häftlinge fanden nach vier Jahren Bauzeit Platz. Ein Belegungshoch erlebte das Zuchthaus in den 50er und 60er Jahren mit bis zu 850 Insassen. 1969 wurde das Zuchthaus zur JVA und die Belegungszahlen reduziert. Die Klientel bestand zu 80 Prozent aus Schwerstkriminellen.

Ab dem Ende der 70er Jahre wurde der Resozialisierungsgedanke gestärkt und den Justizvollzugsbeamten mehr Betreuungsaufgaben übertragen. Ständige Querelen der Gefangenen gipfelten 1989 allerdings erstmalig in einer Geiselnahme eines Bediensteten. Spezialkräfte der Polizei verhinderten Schlimmeres.

Ein weiterer Tiefpunkt war eine Gefangenenmeuterei 1990. Anlass war eine angebliche Amnestie von Gefangenen aufgrund der Wiedervereinigung. Auch diese konnte nach drei Tagen zwar mit einem hohen Sach-, aber ohne größeren Personenschaden beendet werden. Seit nun 20 Jahren läuft die Renovierung der JVA.

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