Kommentar zur Entscheidung der Rheinbacher Ausschüsse Die Politik korrigiert

Meinung | Rheinbach · Die Korrektur der eingeschlagenen Politik in Sachen Kita- und OGS-Gebühren in Rheinbach ist der richtige Weg, sich auch künftig als familienfreundliche Kommune aufzustellen, kommentiert GA-Redakteur Mario Quadt.

Welche Kommune lässt sich schon gerne nachsagen, nicht familienfreundlich zu sein? So wie die Nachbarstadt Meckenheim zählt Rheinbach zu den Kommunen in der Region, die ein signifikantes Bevölkerungsplus verzeichnen – also mehr Zuzug als Menschen, die fortziehen oder versterben.

Damit sich dieses Plus fortsetzt, sind die rund 51 500 Euro, welche die Stadt zur Finanzierung einer neuen Geschwisterkinderregelung in die Hand nimmt, gut investiertes Geld. Wer um die jungen Familien buhlt, die sich nach einem „Nest“ für eine größer werdende Zahl an Familienmitgliedern umsehen, muss nicht nur Baugrundstücke oder bezahlbaren Wohnraum sowie Kitas und Schulen in der Auslage liegen haben, sondern auch eine faire Gebührenordnung, was die Kinderbetreuung angeht.

Der Blick über die Rheinbacher Stadtgrenzen und auch umliegender Kreisgrenzen hinaus zeigt, dass Rheinbach vor der Erhöhung der Gebühren für die Kitas und die Offenen Ganztagsschulen am unteren Ende der Gebührentabelle stand. Mit der Erhöhung droht sie, im Konzert der Kommunen gehörig ins Hintertreffen zu geraten. Darum ist die Korrektur der eingeschlagenen Politik der richtige Weg, sich auch künftig als familienfreundliche Kommune aufzustellen. Positiv an der Entscheidung von Schul- und Jugendhilfeausschuss ist außerdem zweierlei: Zum einen ist es erfreulich, dass sich die Rats- und Ausschussmitglieder die von einer Elterngruppe artikulierten Sorgen anhörten und sich zu einer zeitnahen Sondersitzung entschlossen. Zum zweiten setzen sich die Vertreter aller politischen Farben im Rheinbacher Rat für die Neuregelung ein, anstatt dem Verwaltungsvorschlag zu folgen, es aus Kostengründen bei der bisherigen, aus Elternsicht ungerechten Regelung zu belassen. So gelingt es, dass sich Bürger mitgenommen fühlen.

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