Sport in Meckenheim Die Tennisherren 75+ spielen nächste Saison in der Regionalliga

Meckenheim · Aufschlag mit Mitte 80: Seit 20 Jahren trainieren die Senioren des TC Blau-Weiß Meckenheim. Seit vielen Jahren gehört die 1. Mannschaft der Tennisherren 75+ zu den führenden Teams in der Oberliga. Im kommenden Jahr treten sie in der Regional­Iiga an.

 Die alten Herren des TC Blau-Weiß Meckenheim trainieren immer donnerstags von 12 bis 14 Uhr, danach wird in geselliger Runde Kaffee getrunken.

Die alten Herren des TC Blau-Weiß Meckenheim trainieren immer donnerstags von 12 bis 14 Uhr, danach wird in geselliger Runde Kaffee getrunken.

Foto: Axel Vogel/AXEL VOGEL

Mit Kraft geschlagen landet der Tennisball im Netz. „Das ist doch zum Kotzen. Ich bekomme den Schläger einfach nicht hoch“, schimpft der ältere Herr im Sportpark am Schornbuschweg in Rheinbach. Er ist einer von 24 Männern des TC Blau-Weiß Meckenheim zwischen 70 Jahren und Mitte 80, die sich in der Wintersaison ab Mitte September bis Ende April jeden Donnerstag in der Tennishalle zum Doppel treffen.

Wer wann spielt, legt der organisatorische Leiter der Trainingsgemeinschaft, Siegmar Kunas, seit 16 Jahren akribisch fest. Wobei die Zusammenstellung der Vierer-Teams und der jeweiligen Matchpartner per Los entschieden wird. So hat jeder Spieler alle 14 Tage seine Doppelstunde, in der die Teams noch einmal wechseln. „Da jeder mit jedem spielt, werden Grüppchenbildungen vermieden und der Zusammenhalt innerhalb der Truppe gestärkt“, sagt der 80-Jährige Kunas, den alle Sigi nennen.

Alle schätzen die Gemeinschaft

Auf dem Platz hebt Kunas den Arm zur Rückhand, um den Ball ziel- und passgenau im gegnerischen Feld zu platzieren. Denn so kann man Punkte sammeln und vielleicht den Satz entscheiden. Für ihn wie auch für seine Mitspieler ist der Donnerstagstreff ein Muss, zumal nach dem Training Kaffeetrinken im Clubhaus auf dem Programm steht. „Wir schätzen alle die Gemeinschaft. Wir sind eher Kameraden als Freunde. Wir bilden ein gutes Team“, charakterisiert Peter Bienen (82) den Wert der Männertruppe. Er war 23 Jahre alt, als er mit dem Tennissport mit Hilfe eines Buches und der Beobachtung guter Spieler begann – eine Leidenschaft, die bis heute wie bei den anderen Senioren ungebrochen ist.

Seit den Anfängen der Trainingsgemeinschaft geht es jede Woche um Punkt, Satz und Sieg. Fast alle Akteure spielen in einer der drei Wettkampfmannschaften. Ob in der 1., der 2. oder der Freizeitmannschaft – Leistung und qualitativ gute Spiele gehören für die Senioren zum Selbstverständnis. Seit vielen Jahren gehört die 1. Mannschaft der Tennisherren 75+ zu den führenden Teams in der Oberliga des Tennisverbands Mittelrhein. Im kommenden Jahr treten die Topspieler in der Regional­Iiga an. „Auch von diesen Spielern kommen einige zu unserem Training. Die spielen normal mit, einige von ihnen fungieren dann schon mal als Trainer“, erzählt Kunas.

Für Wolfgang Otto – er zählt sich mit seinen 73 Jahren zu den „Küken“ der Runde – stärkt die regelmäßige körperliche Bewegung die Reaktionsfähigkeit. „Außerdem ist Tennis für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ausgesprochen gut“. Das merkt auch Uwe Frauenhoff immer wieder. Wenn er mal nicht gespielt hat, steigt sofort sein Blutdruck. Als Veteran der Herren 75+ wird in den nächsten Wochen auch wieder Walter Stüwe – nach einjähriger Pause – regelmäßig auf dem Platz stehen „Ich springe für jemanden ein, der krankheitsbedingt ausfällt“, sagt der Meckenheimer. Nach Jahrzehnten hat der 89-jährige „der Knie wegen“ den heißgeliebten weißen Sport aufgegeben. Saubere Technik und das geübte Auge setzte er immer noch gekonnt ein. „Das verlernt man nicht. Das ist das Schöne an diesem Sport“, sagt er. Und die Kameraden stimmen nickend zu.

Allen gefällt auch, dass es eine frauenlose Veranstaltung ist und bleiben wird. „Denn die Gespräche verlaufen anders. Männer sind nicht so schnell beleidigt“, sagt Kunas und lacht. Auch von Matches mit ihren Frauen – viele Partnerinnen sind ebenfalls im Club aktiv – nehmen die Herren Abstand. „Wenn wir zusammenspielen würden, käme es leicht zu Reibereien“, ist sich Rainer Jonas ziemlich sicher.

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