Kommentar Die Zeit drängt

Die Debatte um die Gestaltung der Schullandschaft in Rheinbach steuert auf eine Entscheidung zu. Dabei wäre es wünschenswert, wenn sich mehr Eltern an diesem Prozess beteiligen würden.

Im bildungsambitionierten Rheinbach wähnen anscheinend zu viele Eltern die eigenen Kinder auf der sicheren Seite einer problemlosen Gymnasialkarriere, als dass sie die Notwendigkeit einer Umgestaltung der Schullandschaft schon begriffen hätten.

Die hohen Absteiger-Zahlen und zunehmende Stresssymptome schon unter Grundschülern - von G8-Schülern ganz zu schweigen - sollten alle Eltern aber aufhorchen lassen. Vor allem die unausweichliche Schließung von Haupt- und Förderschule zieht dringenden Handlungsbedarf nach sich: Es muss ins Bewusstsein sickern, dass eine Veränderung in der Schullandschaft unmittelbar bevorsteht.

Realistisch betrachtet, bleibt den Eltern die Wahl zwischen Gesamtschule und Sekundarschule. Wer sich in dieser Frage nicht positioniert, wählt automatisch eine Notlösung - nämlich die einer neuen Schule ohne echten Rückhalt, ohne Begeisterung.

Eine neue Schule aber - und sie wird kommen - wird große Chancen bieten, wie längeres gemeinsames Lernen und Inklusion. Ihre Potenziale kann sie jedoch nur entfalten, wenn Eltern, Schüler und Lehrer sie gestalten und mit Leben füllen.

Daher wären Politik, Schulpflegschaften und Lehrer sowie die wenigen bereits hochengagierten Eltern gut beraten, den Informations- und Diskussionsfluss im Interesse der Kinder nun mit Hochdruck voranzutreiben. Die Zeit drängt.

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