Rheinbacher Grundschule Sürster Weg Drittklässler bestehen Prüfung als Schulsanitäter

Rheinbach · 17 Drittklässler der Rheinbacher Grundschule Sürster Weg bestehen ihre Prüfung als Schulsanitäter. Sie wissen, was im Notfall zu tun ist.

 Erste Hilfe: Wie ein Patient auf einer Liege in einen Rettungswagen geschoben wird, zeigen die Malteser bei einer Übung an der Grundschule.

Erste Hilfe: Wie ein Patient auf einer Liege in einen Rettungswagen geschoben wird, zeigen die Malteser bei einer Übung an der Grundschule.

Foto: Axel Vogel

„Das sieht nicht gut aus“, urteilen vorbeigehende Eltern mit Blick auf den Krankenwagen, der mit flackerndem Blaulicht auf dem Hof der Gemeinschaftsgrundschule Sürster Weg (GGS) steht. Rettungssanitäterin Saskia Girkens schiebt eine Liege mit einem Mädchen in den Wagen, und einer Gruppe von Drittklässlern schaut zu. Was dramatisch scheint, zählt zum praktischen Teil der Prüfung, den die 17 Grundschüler in ihrer Ausbildung zum Schulsanitäter erfolgreich absolviert haben.

In Trägerschaft des Vereins Carpe Diem bietet die Offene Ganztagsschule (OGS) an der GGS in Kooperation mit den Rheinbacher Maltesern die rund sechsmonatige Ausbildung für Drittklässler jeweils nachmittags mit zwei Wochenstunden an. Vor elf Jahren hatte Lehrerin Rita Lenzen die Initiative ins Leben gerufen. Seit eineinhalb Jahren im Ruhestand übernahm sie den  Kurs in diesem Schuljahr noch einmal aushilfsweise und freute sich besonders, dass sie dabei auf eine ehemalige Schülerin stieß. Im Zuge ihres Freiwilligen Sozialen Jahrs betreute Theresa Müller seitens der Malteser die Ausbildung der Grundschüler. Sie zählt zum ersten Jahrgang, den Rita Lenzen zu Schulsanitätern ausgebildet ghat.

Während Luise eine Bewusstlosigkeit mimt, fachsimpeln Viktoria und Can, was weiter zu tun ist. „Richtig! Trotzdem weiter mit ihr sprechen und immer wieder die Atmung kontrollieren“, bestätigt Rita Lenzen, während die neunjährige Neda Kontakt mit Saskia Girkens aufnimmt und ihr genau beschreibt, welche Zufahrt zum Schulhof sie mit dem Rettungswagen am besten nimmt. Theresa Müller beobachtet das Vorgehen der Mädchen und Jungen genau. „Mir macht es großen Spaß, mein Wissen weiterzugeben“, erklärt die Erste-Hilfe-Ausbilderin. Sie weiß noch genau, wie stolz sie selbst in der dritten Klasse als frischgebackene Schulsanitäterin war. „Vor allem ist es toll, dass die Kinder das Gelernte hier direkt anwenden können“, sagt sie.

Genau dem räumt auch Lenzen einen hohen Stellenwert ein. „Die Kinder sind hier in jeder Pause in Kleingruppen unterwegs und dabei ganz nah an den Themen dran.“ Wichtig ist ihr auch, dass das Sozialverhalten der Kinder gestärkt wird, sie einen Blick für Gefahrenquellen entwickeln und lernen, präventiv zu handeln. Neben der Behandlung von Augenverletzungen, Schürfwunden und Prellungen, wissen die Schulsanis auch, wie sie einen Verband anlegen und Verunglückte in die stabile Seitenlage bringen.

„Und wir haben an einer Puppe die Herzdruckmassage geübt“, erzählt Emmi. Das fanden Johanna und Julia am anstrengendsten. „Aber man kann sich ja abwechseln“, räumen die beiden Neunjährigen ein. Die Frage, warum sie sich so gefreut haben, als sie per Losverfahren in den Kurs aufgenommen wurde, beantworten sie prompt: „Wir wollen anderen helfen!“

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Von GA-Redakteur
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