Portrait des Hilberathers Ewald Zimmermann Ein umtriebiger "Printemann"

RHEINBACH-HILBERATH · Er hält das Vereinsleben im Dorf ganz schön auf Trab: Als Vorsitzender der Hilberather KG, als "Busfahrer" der Ehrenabteilung der Feuerwehr und als Gründungsmitglied und Vorsitzender der legendären Band "De Printemänner" steht Ewald Zimmermann seit Jahrzehnten in der ersten Reihe.

 Vielseitig engagiert: Ewald Zimmermann.

Vielseitig engagiert: Ewald Zimmermann.

Foto: REPROS: GA

Davon will er selbst jedoch nichts hören: "Das macht man hier eben so", winkt der 66-Jährige ab, der sein vielfältiges Engagement in Hilberath für selbstverständlich hält. "Schließlich bin ich seit meiner Geburt fest im Ort verankert, da trägt man automatisch seinen Teil dazu bei, dass das gesellige Leben nicht abstirbt."

Wer die vielfältigen Aktivitäten des pensionierten Leiters des Rheinbacher Betriebshofes kennt, weiß aber, dass seine Umtriebigkeit über Normalmaß hinausgeht. Als Hilberather Prinzenpaar glänzten Ewald und Roswitha 1996 nicht nur im feschen Ornat, sondern auch mit einer eigens recherchierten Dorf- und Vereinschronik.

Auch die zwei Kinder und vier Enkelkinder des Paares sind inzwischen wieder in Hilberath beheimatet und auf der Karnevalsbühne zu Hause. Von der reinen Karnevalsbühne haben sich "De Printemänner" längst emanzipiert: 1980 als Karnevals-Turnerriege gegründet, avancierten sie zur allgemeinen Überraschung erst zur Playback- und schließlich zur Live-Kapelle bei vielfältigen Anlässen.

"Ich wollte immer schon mal Musik machen", erinnert sich Zimmermann an die "jecke Idee", aus der schnell Realität mit rasender Resonanz wurde. Denn nach einigem Unterricht bei dem inzwischen verstorbenen Wormersdorfer Landsknecht Michael Ruland brachten "De Printemänner" erstaunlich mitreißende Töne auf Trompete, Posaune, Wirbeltrommel, Becken und Pauke zu Gehör, angefangen mit dem "treuen Husaren".

Die Silberhochzeit mit Ehefrau Roswitha gab 1990 den festlichen Rahmen für den ersten Auftritt. Seither sind die "Printemänner" als Band nicht nur im Karneval, sondern auch bei Martinszügen oder zu Fronleichnam gefragt. Und zu Pfingsten sind die "Printemänner" auf Mallorca fest gebucht: "Als uns ein Kölner Pastor der deutschen Gemeinde dort in einem Biergarten an der Strandpromenade zufällig hat spielen hören, hat er uns gleich für seinen Pfingstgottesdienst engagiert", schmunzelt Zimmermann.

Auch sonst ist der agile Ruheständler viel unterwegs: mal mit seinen Motorrad-Freunden, mal mit der Ehrenabteilung der Feuerwehr, für die er Busfahrten quer durch Deutschland organisiert und auch dann auch selbst am Steuer sitzt. "Das Feuerwehrwesen war mein Leben", resümiert er mit Blick auf die einmalige Kameradschaft während seiner aktiven Zeit. 1963 trat er der Löschgruppe Hilberath bei, 1973 wurde er angestellt als Feuerwehrgerätewart der Stadt, wo er von 1985 bis 2006 Wehrführer war.

Neben der Kameradschaft, der Geselligkeit und den Errungenschaften jener Jahre bleibt natürlich auch von den Einsätzen einiges hängen. "Wenn ich an bestimmten Stellen der Umgebung entlangfahre, sehe ich automatisch so manchen schlimmen Unfall wieder vor dem inneren Auge", sagt Zimmermann, den seither manchmal Schlafstörungen quälen. Generell aber lebe er nach vorne. Und das merkt man Zimmermann einfach an: Die nächsten Reisen und Band-Engagements sind schon fest geplant.

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