Nahwärmekonzept Rheinbach Süd-West Eine Leitung für 50 Wohnungen

RHEINBACH · Die Planung für das Nahwärmekonzept Rheinbach Süd-West geht in die nächste Runde. Inzwischen liegen der Stadt mehrere Interessensbekundungen vor. Am kommenden Dienstag, 17. September, wird ein Zwischenbericht des Projekts im Ausschuss für Stadtentwicklung vorgestellt. Der GA gibt einen Überblick.

 Das Städtische Gymnasium sowie umliegende Wohngebäude sollen von einer gemeinsamen Heißwasserleitung versorgt werden.

Das Städtische Gymnasium sowie umliegende Wohngebäude sollen von einer gemeinsamen Heißwasserleitung versorgt werden.

Foto: Wolfgang Henry

Was steckt hinter dem Projekt?
Über die Nahwärme will die Stadt Rheinbach die Energiekosten senken und gleichzeitig die Umwelt schonen. Das Konzept sieht vor, dass das Schulzentrum mit Gymnasium, Hauptschule und Sporthallen sowie die umliegenden Wohngebäude von einer gemeinsamen Heißwasserleitung versorgt werden. Die Gebäude brauchen dann keine eigene Heizung mehr. Der Zeitraum dafür ist günstig. Denn: Die alten Heizungsanlagen der Schulen müssen laut Bau-Fachbereichsleiterin Sigrid Burkhart in jedem Fall ausgetauscht werden; einige sind bereits mehr als 30 Jahre alt.

Wie viele Haushalte haben Interesse bekundet?
Insgesamt 250 Haushalte hatte die Stadt zunächst angeschrieben. In einem zweiten Schritt wurden auch Hausverwaltungen angefragt. Der Rücklauf sei vor allem in den vergangenen fünf Wochen gut gewesen, sagt Burkhart. Zehn Eigentümergemeinschaften interessieren sich für einen Anschluss an die Nahwärme. "Damit kommen wir auf rund 50 Wohneinheiten." Daraus ergebe sich ein Wärmebedarf von etwa 3,5 Millionen Kilowattstunden pro Jahr, den die Anlage erzeugen müsse - davon etwa eine Million Kilowattstunden für die Schulen. Das sei eine gute Summe, meint Burkhart.

Wie soll der Wärmebedarf gedeckt werden?
Welche Heizungsanlage genutzt werden soll, ist noch unklar. Burkhart: "Wir müssen nun prüfen, was am wirtschaftlichsten ist." Zur Auswahl stehen unter anderem ein Blockheizkraftwerk oder eine Heizungsanlage mit Holzfeuerung.

Was soll die Nahwärme kosten?
Auch die Kosten stehen noch nicht fest. Bislang sei eine Schätzung nicht möglich gewesen, da der Betrag vom voraussichtlichen Wärmebedarf abhänge. Die Kosten würden nun aber ermittelt, kündigt die Fachbereichsleiterin an. Für die Wirtschaftlichkeit spiele zudem die Entfernung der Wohnhäuser von den städtischen Gebäuden eine Rolle. "Glücklicherweise haben sich aber nur Haushalte gemeldet, die nah am Hauptstrang der Nahwärme in der Königsberger Straße und im Dederichsgraben liegen", sagt Burkhart. Insgesamt strebt die Stadt Wärmepreise an, die unter den heutigen Preisen für Heizöl und Erdgas liegen.

Wann kann das Projekt starten?
Läuft alles wie geplant, müssen die alten Heizungen in den Schulen nur noch drei Jahre halten. 2016 soll die Nahwärme starten. "Eine Anlage dieser Größenordnung bedarf einer erheblichen Planungsleistung", sagt Burkhart mit Blick auf den Zeitrahmen. Die ersten Arbeiten könnten bereits im kommenden Jahr losgehen. Dann stehen im Gebiet Königsberger Straße/Dederichsgraben Kanalarbeiten an, bei denen die Rohre für die Heißwasserleitung gleich mit verlegt werden könnten. Burkhart: "Das wäre schlau, wenn dort sowieso Tiefbauarbeiten erfolgen."

Der Ausschuss für Stadtentwicklung tagt am Dienstag, 17. September, um 18 Uhr im Großen Sitzungssaal im Rathaus an der Schweigelstraße.

Ausstellung zum Erneuerbare-Energien-Konzept

Um den Ausbau von regenerativen Energien in Rheinbach geht es in einer Ausstellung zum "Konzept für erneuerbare Energien", die die Stadt von Donnerstag, 19. September, (Eröffnung um 17 Uhr) bis Freitag, 4. Oktober, im Foyer des Rathauses, Schweigelstraße 23, zeigt. Bürgermeister Stefan Raetz lädt alle Bürger ein, sich zu informieren und sich aktiv mit Ideen und Anregungen in die weitere Konzepterstellung einzubringen. In dem Konzept werden bestehende Potenziale an Solarenergie, Windkraft, Biomasse und Geothermie analysiert und Wege aufgezeigt, deren Nutzung zu erhöhen. Aus den Analysen und Ideen soll ein strategischer Handlungsplan entwickelt werden.

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