1100 Mitglieder Elsbeth Bois ist Familienwartin des Rheinbacher Eifelvereins

RHEINBACH · 1100 Mitglieder hat der Eifelverein in Rheinbach. Elsbeth Bois ist eine von ihnen. Als Familienwartin bringt sie Groß und Klein die Natür näher.

Wer einen Blick in den Veranstaltungskalender der Ortsgruppe Rheinbach des Eifelvereins wirft, kann schnell sehen, dass dort die Grundideen des Eifelvereins – den Blick der Menschen von Kindesbeinen auf die Natur am Wegesrand zu lenken – nahezu perfekt umgesetzt werden. Und seit 17 Jahren leistet Elsbeth Bois als Familienwartin dazu einen entscheidenden Beitrag. Mit Engagement und auch durchaus innovativ.

Von den knapp 50 Veranstaltungen, die die Ortsgruppe Rheinbach in diesem Jahr anbietet, ist das ehrenamtliches Vorstandsmitglied Bois bei 18 Terminen selbst aktiv und federführend dabei. Mal baut sie Futter- oder Insektenhäuschen, mal sucht sie Hexen, Ostereier, Müll oder Tierspuren. Und sie wandert zu den unterschiedlichsten Zielen – und mit den verschiedensten Schwerpunkten. Dabei lauscht sie den Vogelstimmen, Geschichten oder Gedichten und trifft Förster oder Imker.

Nistkastenreinigungen und Müllsammlungen

In den seltensten Fällen begegnet man ihr alleine, meist wird sie von einer großen Kinderschar, die sie mit ihrer Begeisterung von der Natur ansteckt, umgeben. „Dass ich so lange schon beim Eifelverein bin, hat sich einfach so ergeben – und hat auch nur mit der Unterstützung meines Mannes funktioniert“, so Bois. Nachdem sie Anfang der 70er Jahre mit ihrem Mann nach Rheinbach gezogen war, stellte sie einen Antrag auf Mitgliedschaft im Eifelverein. Dem Vorstand gehörte sie seit 1996 als Naturschutzwartin an. Neben verschiedenen anderen Aktionen wie Nistkastenreinigungen und Müllsammlungen organisierte sie eine aufwendige Reinigung mit Baumaßnahme am „Frischen Brünnchen“. Dafür erhielt sie 2006 den vom Eifelverein jährlich verliehenen Natur- und Kulturpreis.

„Auf Initiative unseres Vorsitzenden Heinz Kessel habe ich dann im Jahr 2001, als ich in den Ruhestand ging, den Posten der Familienwartin übernommen“, erinnert sich die gebürtige Wormersdorferin, die als Einzelhandelskauffrau tätig war. In ihrem Amt gelang es ihr schnell, Impulse zu setzen und weckte im Laufe der Jahre das Interesse vieler Familien, indem sie immer neue Veranstaltungen initiierte. Dass das bunt bebilderte Heft mit dem Titel „Jahresprogramm 2018“ vor 15 Jahren lediglich in Form einer gefalteten Schwarz-Weiss-Kopie zu Verfügung stand, ist kaum vorstellbar. „Und das „Kinder- und Familienprogramm 2003“ war das erste, das wir überhaupt gedruckt haben“, erzählt Bois.

Hexenwanderung und Kräutersuche

„Als ich das Amt übernommen habe, gab es noch kein offizielles Programm und wir haben nur durch Wurfblätter in Briefkästen und Presseartikel informiert“. In diesem Jahr ist die Broschüre 27 Seiten stark. Der Veranstaltungskalender, den die Familienwartin Jahr für Jahr gemeinsam mit der Jugendwartin Barbara Wüst und einem großen Team mit Leben füllt, hat sich nicht nur quantitativ entwickelt: „An vielen Veranstaltungen haben wir festgehalten und sie weiterentwickelt“, erklärt Bois und nennt die Hexenwanderung, die 2005 direkt mit 60 Teilnehmern startete. Noch heute geht es auf Spuren- und Kräutersuche durch den Rheinbacher Stadtwald, um dann am großen Kamin im Hexenturm den Nachmittag ausklingen zu lassen. Erweitert wird das Format mittlerweile durch eine Lesung passender Geschichten mit Gerd Engel von „Rheinbach liest“.

Auch die „Waldwochen“ für Kinder ab sechs Jahren sind ein Projekt, das Bois 2001 initiiert hat und mit dem sie seitdem die Rheinbacher Jugend in die Natur lockt und zusammen mit Wüst und einem Nachwuchsteam für die Interessen des Eifelvereins begeistert. So hat auch Paula Bräuer bereits in ihrer Grundschulzeit an den Aktionen teilgenommen und ist dem Verein seitdem treu geblieben. „Sechsmal war ich selbst dabei, im letzten Jahr habe ich die Waldwoche dann erstmalig mit betreut“, berichtet die 17-Jährige. „Ich bin immer noch gerne draußen unterwegs und zeige den Kindern das, was ich selbst früher toll fand.“ Ähnlich geht es Annette Althausen (20), die neben ihrer Ausbildung zur Gärtnerin mit der Fachrichtung Obstbau noch immer gerne bei den Naturaktionen in Rheinbach und Umgebung dabei ist und nun auch selbst zwei bis drei Veranstaltungen im Jahr anbietet.

Dass sie die Jugend so motiviert, freut Bois, die im Laufe der Jahre vom Eifelverein und der Stadt Rheinbach für ihre ehrenamtliche Tätigkeit mehrfach geehrt wurde. Schließlich zählt Rheinbach mit seinen rund 1100 Mitgliedern zu einer der größten der rund 100 Ortsgruppen, durch die der Eifelverein engmaschig in der Region vernetzt ist.

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