Energie sparen In Rheinbach gehen nachts viele Lichter aus

Rheinbach · Wie kann die Stadt Rheinbach Energie einsparen? Darüber haben die Fraktionen im Haupt- und Finanzausschuss jetzt entschieden.

 Die Stadt Rheinbach beleuchtet in der Dunkelheit noch den Hexenturm.

Die Stadt Rheinbach beleuchtet in der Dunkelheit noch den Hexenturm.

Foto: Roland Kohls

Ein ganzes Paket von Maßnahmen zur Energieeinsparung im öffentlichen Bereich sowie zur Vorsorge im Bereich von Bevölkerungs- und Katastrophenschutz haben die Fraktionen im Haupt- und Finanzausschuss beschlossen. Damit sind sie einstimmig den Vorschlägen der Stadtverwaltung gefolgt.

Zu den öffentlichen Energiesparmaßnahmen gehören: Abschalten der Springbrunnen wie am Martinsplatz, Verzicht auf die dekorative Illumination von Hexenturm, Wasemer Turm und anderen öffentlichen Gebäuden und Plätzen, Verzicht auf die präventive Beleuchtung am Sportplatz Oberdrees. Abgeschaltet werden in den Nachtstunden von 22 bis 5 Uhr die Beleuchtung der Zuwege und entlang der Sportplätze Wormersdorf und Flerzheim sowie an den Zuwegen zu Wasserwerk/Baubetriebshof, zu den Friedhöfen Niederdrees und Waldfriedhof, am Fußweg zwischen Notunterkunft Schornbusch und Kreisverkehr Münstereifeler Straße sowie des Parkplatzes „Am neuen Wasserwerk“.

Auch die Beleuchtung im Freizeitpark wird reduziert

Während die Beleuchtung außerorts am Rad- und Fußweg Ölmühlenweg zwischen Neukirchener Weg und Forsthaus sowie am Kreisverkehr L 493/Münstereifeler Straße komplett abgeschaltet wird, soll die Brennzeit der Beleuchtung im Freizeitpark um weitere Stunden reduziert werden. Weiter gedimmt werden sollen die Siteco-LED-Leuchten in Wohngebieten, jedoch sollen dabei das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung ebenso wie die Verkehrssicherheit berücksichtigt werden.

Diese Maßnahmen sparen nach Angaben von Torsten Bölinger, Fachgebietsleiter Baubetriebshof und Tiefbau/Infrastruktur, insgesamt rund 69.000 Kilowattstunden Strom im Jahr ein, was „etwas mehr als sechs Prozent“ entspreche. Jörg Meyer (UWG) zog den Vergleich: „Das sind 15 mal Vier-Personen-Haushalte, sollten wir da nicht deutlich mehr machen?“ Als Beispiel nannte Meyer das komplette Abschalten der Straßenbeleuchtung. Dem widersprach Bölinger mit dem Verweis auf das Sicherheitsgefühl. Für Mathias Hell (CDU) machte „Kleinvieh auch Mist“, insofern seien das alles „gute Vorschläge und sinnvolle erste Schritte“. Auf seinen Vorschlag hin sollen die Beschlüsse zunächst für längstens zwei Jahre gelten. Dann soll neu entschieden werden.

Vorbereitung für Stromausfall

Auf der zweiten Ebene der Krisenvorsorge hat der Haupt- und Finanzausschuss Maßnahmen im Bereich des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes beschlossen. Im Juli hat die Stadt einen Experten dafür eingestellt und die „Steuerungsgruppe Energiekrise“ eingerichtet, die unter anderem mit den Kreisbehörden und Energieversorgern im engen Austausch ist Als Beispiele für bisher in die Wege geleitete Maßnahmen nannte Fachbereichsleitern Daniela Hoffmann die Einrichtung der entsprechend besetzten Feuerwehrgerätehäuser als „Leuchttürme zur Annahme von Hilfeersuchen“ im Fall großflächigen Stromausfalls.

„Niemand hat dann weiter als im äußersten Fall zwei Kilometer, um zu einem solchen Punkt zu kommen“, sagte die Fachbereichsleiterin. In Rheinbach verfüge die Feuerwehr „zum Glück“ noch über Analogfunk, darüber hinaus werde an verschiedenen Stellen auf Satellitentelefon umgestellt. Im Zuge einer Dringlichkeitsentscheidung hat der Ausschuss beschlossen, dass für die Beheizung städtischer Liegenschaften bis zu 375 Tonnen Holzpellets beschafft sowie Container für deren Lagerung angemietet werden sollen. Beschlossen wurde auch die Anschaffung eines größeren Notstromaggregats vorrangig für Betriebshof und Wasserwerk, mobile Ölheizungen für die Notbeheizung städtischer Liegenschaften und eine ölbefeuerte Heizzentrale für die Flüchtlingsunterkunft Schornbuschweg.

Empfehlungen zur Eigenvorsorge der Rheinbacher Bevölkerung sind zu finden auf der städtischen Homepage www.rheinbach.de über den Pfad Service/Bürgerbüro/Ordnungsamt/Bevölkerungsschutz.

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