Stadtrundgang mit britischen Freunden Erfreut über die gut erhaltene Bausubstanz

Rheinbach · Die Besucher aus der britischen Partnerstadt Sevenoaks sind in Rheinbach zu Gast. Besprochen haben sie dort, auch wie die Partnerschaft der beiden Kommunen vertieft werden kann.

 Besuch der Friends of Sevenoaks und Stadtrundgang durch Rheinbach.

Besuch der Friends of Sevenoaks und Stadtrundgang durch Rheinbach.

Foto: Axel Vogel

Von den vielen kleinen Läden und Cafés und dem lebhaften Publikumsverkehr an Rheinbachs Hauptstraße waren Alfred Kurschilgen und Gilbert Louzado besonders angetan. Die beiden gehörten zu einer Gästegruppe aus der britischen Partnerstadt Sevenoaks, die für ein paar Tage zu Besuch ist. Am Samstag stand ein Stadtrundgang unter der Führung von Siegfried Formanski auf dem Programm, zu dem sich die britisch-deutsche Gruppe an der Ecke Bachstraße/Hauptstraße traf.

Formanski erläuterte die bauliche Entwicklung auf dem Platz, wo früher einmal das Rathaus der Stadt stand und die Funktion der Wasserläufe Richtung Gerberstraße. Von dort ging es Richtung Himmeroder Hof, wobei Formanski immer wieder die Blicke auf die kleinen Fachwerkperlen zwischen den modernen Häusern lenkte. Interessiert verglichen einige der Gäste auch die Immobilienangebote in Schaufenstern mit heimischen Offerten auf der Insel.

Kleine Beobachtungen wie die C-M-B-Markierungen der Sternsinger über den Haustüren führten zu interessierten Rückfragen an den mit einem Union-Jack-Wimpel ausgerüsteten Stadtführer. Faszinierend auch die grausige Geschichte des Hexenturms und deren Ursachen. An einer niedrigen Tür im Himmeroder Hof hätte sich der groß gewachsene Bürgermeister von Sevenoaks, Andrew Eyre, beinahe den Kopf gestoßen. Er äußerte sich sehr angetan über die Gastgeberstadt. Diese sei so hell und farbenfroh, offen und gut erhalten, sagte er dem GA.

Rheinbach unterscheide sich sehr von seiner Heimatstadt in der britischen Grafschaft Kent, die nicht in der Art erhalten sei. Natürlich kam das Gespräch auch auf den Brexit. Bei der Abstimmung hatten 54 Prozent der Bürger von Sevenoaks für den Austritt aus der EU gestimmt und 46 Prozent dagegen (im Landesschnitt waren es 52 zu 48). Eyre bedauerte, dass in der Berichterstattung immer nur die extremen Positionen wiedergegeben worden seien. Es habe sich um ein Votum gegen die EU, nicht aber gegen Europa gehandelt. Dem Kontinent stehe eine Mehrheit positiv gegenüber. „Die Dinge werden sich beruhigen“, hoffte er. Wichtig sei Stabilität in der Zukunft. Rheinbachs Bürgermeister Stefan Raetz sagte, man habe bei dem Besuch das Politische bewusst ausgespart. Ebenso wie Eyre hob er die Bedeutung der Beziehungen zwischen Städten und Menschen hervor.

Im Anschluss an den Rundgang stand ein zweistündiges Gespräch der Stadtoberhäupter über die Vertiefung der Partnerschaft auf dem Programm. Man wolle weiter junge Leute dafür motivieren, kündigte Raetz an. Zur Erhaltung eines friedlichen Europas werde deren Engagement gebraucht. Wichtig sei zum Beispiel der Schüleraustausch, denn Englisch sei hierzulande unverändert die begehrteste Fremdsprache. Der Vorsitzende des Freundschaftsvereins, Joachim Weiß, bedankte sich nach dem Rundgang vor allem bei Formanski und kündigte an, auch bei künftigen Treffen auf dessen Kenntnisse zurückzugreifen.

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