Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Erweiterungsbau auf dem Rheinbacher Campus eingeweiht

Rheinbach · Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg will am Rheinbacher Campus auch nach der Erweiterung weiter wachsen. Das neue Haus bietet 2487 Quadratmetern Lehr- und Forschungsfläche.

Mit beeindruckender Naturkraft rüttelt Sturmtief „Friederike“ an den großen Fenstern und dem mächtigen Außentor des meterhohen „Technikum Chemie“ an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (HBRS) in Rheinbach. Imposante Versuchsaufbauten mit vielerlei Glaskolben und ebenso filigranen und verzweigten Glasrohren türmen sich dort fast bis an die Decke des riesigen Versuchsraums. Gut, dass alle Fenster geschlossen bleiben.

Aus Platzgründen lädt der Campus in den XXL-Chemiesaal, um nicht nur den Neujahrsempfang der HBRS zu begehen, sondern vor allem, um den elf Millionen Euro Erweiterungsbau am Rheinbacher Campus nun auch ganz offiziell seiner Bestimmung als neue Lehr- und Forschungsstätte zu übergeben.

Mit den neu gewonnenen Raummöglichkeiten in der Nachbarschaft des Campusteichs und des Mensa- und Bibliotheksgebäudes will sich Professor Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule, allerdings nicht zufrieden geben. Das Gebäude sei – ebenso wie die gleichzeitig fertiggestellte Expansion am Campus Sankt Augustin – nur ein Baustein der Hochschulentwicklungsstrategie, die die Zukunft der HBRS bis zum Jahr 2045 skizziert.

2487 Quadratmetern Lehr- und Forschungsfläche

„Diese Entwicklung wird sich auch baulich niederschlagen“, sagt Ihne. Der Rheinbacher Campus sei bereits ein profundes Beispiel dafür, wie eine Hochschule weitere Ansiedlungen nach sich zieht – etwa außerschulische Forschungseinrichtungen oder sogenannte High-End-Unternehmen

Das neue Haus mit seinen 2487 Quadratmetern Lehr- und Forschungsfläche nutzen die aktuell 3200 Studierenden sowie deren Professoren, um dort neue Forschungslabore der Naturwissenschaften und für den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften (Erdgeschoss) unterzubringen. Im ersten Stock und im Kellergeschoss des Neubaus ist das Institut für Detektionstechnologie eingezogen.

Ein separater Gebäudeteil in Etage zwei dient dem sogenannten Zentrum für angewandte Forschung (ZAF) für gemeinschaftliche Vorhaben mit der Wirtschaft. Aus immer mehr Innovationen, die am Campus entstehen, gründen sich Firmen, um den in der Theorie entwickelten Geistesblitz in ein mit Händen greifbares, marktfähiges Produkt zu verwandeln. Als „Magnet der Innovation“ kennzeichnet Ihne die Hochschule.

Flächen im Stadtgebiet frei gehalten

„Man kann die Hochschule mit Fug und Recht als das Erfolgsprojekt des Strukturwandels bezeichnen“, erklärt Landrat Sebastian Schuster. „Mit ihrer rasanten Entwicklung ist sie auch ein Zeichen dafür, dass sich unsere Region zu einer herausragenden Wissenschafts-, Forschungs- und Bildungsregion entwickelt hat“, so der Landrat.

Auch Rheinbachs Bürgermeister Stefan Raetz sieht die Expansion mit Seeblick nur als einen „Zwischenschritt“ an. Rund um den Campus sei in den vergangenen 22 Jahren tatsächlich ein Hochschulviertel entstanden, in dem sich studentisches Wohnen ebenso wiederfindet wie innovative Firmen, die die Nähe zu Lehre und Forschung zu schätzen wissen und suchen.

Damit die rasante Entwicklung nicht plötzlich auf der Stelle tritt, seien im Stadtgebiet vorausschauend Flächen frei gehalten worden. „Darum wird es in absehbarer Zeit ein Hochschulviertel II geben“, sagt Raetz. Entstehen werde dies auf den noch unbebauten Flächen zwischen Hochschulviertel, Umgehungsstraße und der Bahnlinie. „Die Ausfahrt am Kreisel gibt es ja schon“, sagt Raetz.

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