SPD in Rheinbach Fachleute sollen Wege aus dem täglichen Stau weisen
RHEINBACH · Und täglich grüßt der Stau: Zu gewissen Stunden des Tages - besonders am Morgen und vom Nachmittag bis in den Abend - gleichen viele Straßen der Rheinbacher Kernstadt einem Parkplatz.
Nach Ansicht der Sozialdemokraten im Rheinbacher Rat kann nur ein Verkehrsgutachten einen Weg aus dieser Staumisere weisen. "Es fehlt ein ganzheitliches Konzept, das die verkehrlichen Probleme in der ganzen Kernstadt betrachtet", sagt Rheinbachs SPD-Chef und Vizefraktionsvorsitzender Dietmar Danz im Gespräch mit dem GA. Seine Partei beantragt, dass in der nächsten Ratssitzung am 23. Februar der Auftrag zum Gutachten auf den Weg gebracht wird.
"Mehrere städtebauliche Veränderungen im Innenstadtbereich bewogen uns zu diesem Antrag", erklärt Danz. So müsse nach dem Bezug des im Bau befindlichen Appartmenthauses in der Pallottistraße zusätzlicher Verkehr an der Kreuzung Vor dem Voigtstor/Pallottistraße verkraftet werden.
Diese Belastung könnte bei der späteren Nutzung des derzeit vom Vinzenz-Pallotti-Kolleg schulisch genutzten Geländes weiter zunehmen. SPD-Ratsfrau Ute Krupp erinnert daran, dass die Anwohner der Straßen Vor dem Voigtstor und der Koblenzer Straße tagsüber den meisten Verkehrslärm in Rheinbach ertragen müssten - mehr als auf der Umgehungsstraße. Diese Erkenntnis hatte der Lärmaktionsplan 2014 zu Tage gefördert.
Auch an weiteren Stelle hakt es: So habe sich der Verkehr in der östlichen Innenstadt durch die Einbahnstraßenregelung im Römerkanal verändert, was Probleme an der Gymnasiumstraße bereite, besonders beim Linksabbiegen auf die Straße Vor dem Voigtstor. Außerdem werde sich nach SPD-Ansicht der Verkehr in der Kriegerstraße durch den geplanten Bau eines Pflegeheims samt 78 Stellplätzen am früheren Krankenhaus und durch den Neubau weiterer Gebäude verändern.
Um durch diese Vorhaben die Situation nicht sehenden Auges zusätzlich zu verschärfen, sei es wichtig, jetzt eine Beurteilung vorzunehmen, sagt Georg Wilmers, sachkundiger Bürger für die SPD im Ausschuss für Stadtentwicklung. Die Kosten für ein Gutachten taxieren die Sozialdemokraten auf 50 000 bis 100 000 Euro. Das Ja anderer Fraktionen vorausgesetzt, könnten die Erkenntnisse des Fachbüros in etwa einem halben Jahr vorliegen. "Es ist kein parteipolitischer Antrag", findet Danz. Schließlich gehe es um die zukünftige Verkehrsentwicklung.
