Vorträge und Podiumsdiskussionen Fachtagung in Rheinbach befasst sich mit Holzbau

Rheinbach · Im Unternehmerpark Kottenforst in Meckenheim gibt es schon ein Gewerbegebäude aus Holz. Geht es nach dem Verein „bio innovation park Rheinland“, sollen weitere folgen. Mit einer Fachtagung in Rheinbach will der Verein die Vorteile der Holzbauweise aufzeigen.

 Werben für die zweitägige Fachveranstaltung „Woody“ und für den Baustoff Holz (von links): Dirk Vianden, Ralf Pude und Bert Spilles.

Werben für die zweitägige Fachveranstaltung „Woody“ und für den Baustoff Holz (von links): Dirk Vianden, Ralf Pude und Bert Spilles.

Foto: Stefan Knopp

Seit der Jungsteinzeit wurde mit Holz gebaut: Häuser, Brücken, Schiffe. Erst mit der Massenproduktion von Beton und Stahl wurde dieses Baumaterial verdrängt. Inzwischen gibt es aber eine Umkehr: In Meckenheim etwa gibt es eine Turnhalle aus Holz, und im Unternehmerpark Kottenforst sieht man schon ein Gewerbegebäude aus Holz. Dazu passt der Titel des Vortrages, den Denny Ohnesorge, Geschäftsführer des Vereins Deutscher Holzwirtschaftsrat, bei der zweitägigen Fachveranstaltung „Woody“ hält: „Holzbau auf dem Weg zurück in die Zukunft“.

Dazu hat der Verein „bio innovation park Rheinland“ Menschen vom Fach aus der Region eingeladen, die sich am 3. und 4. November in der Stadthalle Rheinbach schlaumachen und austauschen sollen. In drei Blöcken mit Vorträgen und Podiumsdiskussionen soll es etwa um die zukünftige Holzversorgung und -verwendung gehen, um Digitalisierung der Planung im Holzbau und alternative Baumarten. Zimmermeister, Architekten und Bauherren berichten aus der Praxis über den Umgang mit Holz. Dazwischen gibt es unter anderem Exkursionen zum Campus Klein-Altendorf und zum Unternehmerpark.

Anschauungsobjekt für Besucher

Dort sollen zumindest die Unternehmen, die Flächen entlang der Straße erwerben, diese in Holzbauweise bebauen. Die Firma Küpper ist damit schon fertig und wirbt damit, dass ihr Gebäude energieautark ist, indem für die Energieversorgung „grüner Wasserstoff“ gewonnen wird. Abgesehen von den tragenden Elementen aus Beton wurde außen und innen Holz verwendet. Damit wird das Unternehmen Ansiedlungskriterien gerecht, die der „bio innovation park“-Verein ausgegeben hat. Weitere Gewerbe haben schon Interesse bekundet, so Bert Spilles, Vorsitzender des „bio innovation parks“ und ehemalige Meckenheimer Bürgermeister.

Das Gebäude von Küpper ist damit ein ideales Anschauungsobjekt für die Besucher der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderten Fachtagung. Das Programm der Tagung wurde bei einer Pressekonferenz auf dem Campus Klein-Altendorf Nord vorgestellt. Dort betonte Spilles, dass die Rückkehr zum Bauen mit Holz keine Mode sei, sondern eine Notwendigkeit: Holz speichere CO2 und Wärme, sei ein nachwachsender Rohstoff und hinterlasse keine nicht verwertbaren Abfälle. Diesbezüglich verwies Ralf Pude, wissenschaftlicher Leiter des Campus Klein-Altendorf, auf die Berge an aufgeweichtem Styropor, die nach der Flutkatastrophe an der Ahr unter dem Estrich in betroffenen Häusern entfernt und aufgetürmt wurden. „Wohin damit?“ Es gebe natürliche Alternativen, etwa gefasertes Holz.

Namensschilder und Tischkartenhalter aus Holz

Für solche Dinge möchte man bei der Fachtagung Interesse wecken und Bewusstsein schaffen, auch nachhaltig, indem Ergebnisse dokumentiert und später veröffentlicht werden. Zudem gibt es Namensschilder und Tischkartenhalter aus Holz.

„Die Gesellschaft denkt um“, sagte Dirk Vianden, Geschäftsführer des „bio innovation park“-Vereins. Mit der Fachtagung möchte man erreichen, dass Wissenschaft, Handwerker, Architekten und Bauherren dieses Umdenken unterstützen können. Am Baustoff jedenfalls werde es nicht scheitern: Auch wenn immer wieder von Holzknappheit berichtet worden sei, weil die USA und China viel Holz aufgekauft hätten, sei „noch genügend Holz da, um die Nachfrage zu decken“, so Spilles.

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