S04-Fans aus Peppenhoven Fanclub „GEbrüder Rheinbach“: Schalker aus Leidenschaft

Rheinbach-Queckenberg · Für Pierre Watty gibt es nichts Schöneres als im Stadion „Auf Schalke“ ein Spiel „seiner Mannschaft“ zu sehen. Er ist Schalker aus Leidenschaft – obwohl er in Rheinbach wohnt und Gelsenkirchen rund 146 Kilometer entfernt liegt.

 Der Vorstand der „GEbrüder“ um den Vorsitzenden Pierre Watty (r. ) mit dem 1. Kassierer Heinz-Peter Watty (2.v.l.), 2. Kassierer Thilo Linderoth (3.v.l), dem 2. Vorsitzenden Tim Weinen (4.v.l.) und Schriftführer Brian Koszuch. Als Gast dabei: Bürgermeister Stefan Raetz (l.).

Der Vorstand der „GEbrüder“ um den Vorsitzenden Pierre Watty (r. ) mit dem 1. Kassierer Heinz-Peter Watty (2.v.l.), 2. Kassierer Thilo Linderoth (3.v.l), dem 2. Vorsitzenden Tim Weinen (4.v.l.) und Schriftführer Brian Koszuch. Als Gast dabei: Bürgermeister Stefan Raetz (l.).

Foto: Susanne Träupmann

Daher ist es nicht verwunderlich, dass er und seine Freunde Thilo Linderoth und Tim Weinen zu den Gründungsmitgliedern eines Fanclubs gehörten, der schon im Namen „GEbrüder“ eine Hommage ans Idol ist. „Es war damals eher eine Bierlaune, als wir in einer Kneipe 2012 den Verein aus der Taufe hoben“, schmunzelt der Peppenhovener rückblickend. Die Begeisterung für die Gelsenkirchener Kicker ist dem Vorsitzenden Pierre Watty schon in die Wiege gelegt worden, denn sein Vater Heinz-Peter Watty – er war Bauer im Karnevals-Dreigestirn der vergangenen Session –- ist seit 1986 Anhänger des Bundesligisten, besitzt eine Dauerkarte für die Spiele in der Arena.

„Seit ich mit 16 Jahren 1986 das erste Spiel im Stadion gesehen habe, gibt es für mich keinen anderen Verein mehr“, lacht Senior Heinz-Peter Watty, der von allen nur H.-P. genannt wird. Auch seine Frau Heike, die aus dem Ruhrgebiet stammt, ist Schalke-Fan. „Das war aber wirklich Zufall, dass ich in eine Schalke-Fan-Familie eingeheiratet habe“, erinnert sich H.-P. Wattty. Seit fünf Jahren gehören die „GEbrüder“, bei denen auch „Schwestern“ und Kinder Mitglied sind, zur festen Vereinslandschaft der Stadt. Am Samstag veranstaltete der Fanclub zum dritten Mal auf dem Sportplatz in Queckenberg sein Sommerfest samt Gerümpelturnier, bei dem elf Mannschaften – andere Fan-Clubs und bunt zusammen gewürfelte Teams – gegeneinander antraten. Die Idee kam 2015 Sohn Pierre, der Torwart beim RW Queckenberg ist, und deshalb die Veranstaltung auch auf dem dortigen Sportplatz durchführen wollte, „weil sonst im Ort wenig los ist“.

Für Vater und Sohn Watty ist das Fest auch immer wieder ein Treffen mit anderen Schalke-Fans aus der Umgebung, mit denen auch über die Leistung der Gelsenkirchener Mannschaft gefachsimpelt wird. Und die war in der vergangenen Saison beileibe nicht zufriedenstellend: Schalke rangiert auf Platz zehn der Tabelle. „Aber wir sind keine Erfolgsfans, sondern Fans aus Leidenschaft“, erklärt H.-P. Watty. Der Fan-Club bringt den 48 Mitgliedern auch Vorteile, da sie nicht nur auf das bundesweite Netzwerk der Fan-Clubs mit diversen Veranstaltungen zugreifen, sondern auch Karten für Inlands- und Auswärtsspiele günstiger erwerben können. Nicht alle Mitglieder fahren regelmäßig zu allen Spielen, aber „egal, wie viele mitfahren: Wenn unser Banner dabei ist, ist der Verein dabei“, lacht Pierre Watty, der beim Veltins Gewinnspiel „Auf Schalke“ im vergangenen Jahr gewonnen hat.

Die tiefe Verbundenheit mit dem Revier zeigten die „GEbrüder“ auch in der fünften Jahreszeit 2016/17. Als Kumpel und Malocher waren die Fans zum ersten Mal mit einem Wagen Teil des Rheinbacher Karnevalszuges, und das auch nur, weil ihr erster Kassierer H.-P. Watty Teil des Dreigestirns war. „Es wird wohl bei dem einzigen Mal bleiben. Denn Karneval hat mit Fußball nichts zu tun“, erklärt Vater Watty. Ein spät bekennender Fan ist der zweite Kassierer Thilo Linderoth. Als Freund von Pierre stieß er erst 2008 zur eingeschworenen Gemeinschaft. „Ich hatte mit Fußball und Kicken nicht viel am Hut, bis ich ein Spiel im Stadion gesehen habe. Da hat es mich gepackt. Was toll ist, ist das Miteinander und die Stimmung der Fans. Es ist eine extreme Gefühlssache. Man spürt, man ist dort unter Freunden“.

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