Verkehrsbelastung in der Voreifel Flerzheimer fordern Bau einer Umgehungsstraße

Rheinbach-Flerzheim · Anwohner leiden unter dem starken Durchgangsverkehr auf der Konrad-Adenauer-Straße. Ortsvorsteher Peter Antkowiak setzt sich stellvertretend für die rund 2150 Flerzheimer für eine Lösung der Verkehrsprobleme ein.

Peter Antkowiak ist seit dem Jahr 2014 wieder Ortsvorsteher von Flerzheim. Zusammen mit etlichen Mitstreitern aus den Vereinen, dem Ortsausschuss und der Politik hat er viel erreicht für den etwa 2150 Einwohner zählenden Ort. Aber ein Problem konnte er noch nicht lösen, und er zweifelt daran, ob es je gelöst wird: die Verkehrsbelastung auf der Durchgangsstraße, der Konrad-Adenauer-Straße. Besonders dann, wenn die Autobahn wegen eines Unfalls gesperrt ist und der Autobahnverkehr der Umleitung über Flerzheim folgt. Deshalb fordert nicht nur Antkowiak den Bau einer Umgehungsstraße, die von der L 163 bei Gut Müttinghoven zum Kreisel nördlich von Lüftelberg führen soll.

Antkowiak will nun die Initiative ergreifen und auch über den Beschluss des Rheinbacher Stadtrates vom Frühjahr Bewegung in die Sache bringen. Wohl wissend, dass der Rat den Bau der Umgehungsstraße nicht entscheiden kann und dass eine Realisierung des Wunsches angesichts langwieriger Planungsverfahren Jahrzehnte dauern könnte. Den Beschluss zum Bau einer Landesstraße müsste der Landtag in Düsseldorf fällen.

Wunsch nach Verkehrsentlastung

Deshalb erhofft sich Antkowiak auch die Unterstützung des Landtagsabgeordneten Oliver Krauß (CDU). Der fordert wiederum einen lokalen Schulterschluss, also Einigkeit zwischen der Stadt Rheinbach und der Gemeinde Swisttal. Denn in Swisttal gibt es die Befürchtung, dass eine Umgehung von Flerzheim mehr Verkehr nach Morenhoven bringen könnte.

„Der Wunsch nach wirksamen Verkehrsentlastungen in Flerzheim und ebenso in Morenhoven ist mehr als verständlich. Aktualisierte Überlegungen, zu denen die Varianten einer Umgehungsstraße gehören, haben desto mehr Chancen, je enger sie zwischen der Stadt Rheinbach und der Gemeinde Swisttal abgestimmt sind“, sagt Krauß.

Was entlang der L 163 in Flerzheim passiere, dürfe für Morenhoven keine negativen Auswirkungen haben. Und umgekehrt. Dazu müssten sich die Stadt Rheinbach und die Gemeinde Swisttal, ihre demokratisch legitimierten Vertreterinnen und Vertreter, abstimmen.

Diese Gemeinsamkeit und die Entschlusskraft seien die wichtigsten Voraussetzungen, um einen Erfolg erzielen zu können. Für eine gute Entwicklung sei es zudem unverzichtbar, die Perspektiven des gesamten Verkehrsraums in der Region im Blick zu haben: Ortsumgehung Miel, Ausbau der A 61, Konsolidierung von L 113 und B 56, mit den Belastungssituationen in Buschhoven, Alte Poststraße und Karl-Kaufmann-Weg, und gleichfalls in der Gemeinde Alfter.

„Ich selber stehe selbstverständlich in engem und vertrauensvollem Kontakt mit Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner, Bürgermeister Stefan Raetz und mit dem Kollegium: um das, was örtlich gewollt und legitimiert ist, unmittelbar aufzugreifen und in der Landespolitik zu vertreten“, sagt Krauß. Überall gebe es große Handlungsbereitschaft, die Infrastruktur instand zu bringen, mit gemeinsamer Anstrengung. Zu einer ehrlichen Betrachtung gehöre allerdings, dass sich der immense Modernisierungsstau, der nicht nur im Wahlkreis, sondern überall in NRW über Jahre hinweg aufgelaufen sei, nicht über Nacht auflösen lasse.

Ein Projekt für die nächste Generation

Der Rheinbacher Bürgermeister Stefan Raetz verweist auf den Auftrag, den der Stadtrat ihm mehrheitlich gegen die Stimmen von SPD und Grünen erteilt hat. Er möge mit dem Landesstraßenbauamt hinsichtlich des Baus einer Umgehungsstraße für Flerzheim sprechen. Dieses Gespräch bei der Niederlassung in Euskirchen steht bald an. „Die Umgehungsstraße ist ein wichtiges Anliegen im Ort, das wurde auch bei der jüngsten Ortsbegehung wieder deutlich“, sagt Raetz.

Er sagt aber auch klar, dass dies ein Projekt für die nächste Generation sei. Er werde den Baubeginn im Dienst sicherlich nicht mehr erleben. Jetzt gelte es, auch die Nachbarkommune Swisttal mit ins Boot zu nehmen und die planungsrechtlichen Voraussetzungen zu schaffen. Etwa, indem man den Korridor für die künftige Trasse freihalte.

Bis dahin müssen sich die Flerzheimer mit innerörtlicher Verkehrsberuhigung begnügen. Und sie greifen dabei zur Selbsthilfe. „Viele Anwohner parken ihre Autos bewusst auf der Straße, um den Verkehr zu verlangsamen“, sagt Antkowiak.

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