Flutschäden in Rheinbach Freie Fahrt über die Gräbbachbrücke

Rheinbach · Vize-Bürgermeister Karl-Heinz Kerstholt hat das rot-weiße Flatterband durchschnitten. Damit ist der Knotenpunkt an der durch die Flut zerstörten Gräbbachbrücke am Stadtpark/Neugartenstraße wieder komplett freigegeben.

 Die neue Gräbbachbrücke hat eine durchströmbare Querschnittsfläche von mehr als drei Quadratmetern gegenüber rund zwei Quadratmetern der alten Brücke.

Die neue Gräbbachbrücke hat eine durchströmbare Querschnittsfläche von mehr als drei Quadratmetern gegenüber rund zwei Quadratmetern der alten Brücke.

Foto: Gerda Saxler-Schmidt

Gut neun Monate nach der Zerstörung durch die Flut ist die neue Gräbbachbrücke am wichtigen Knotenpunkt Stadtpark/Neugartenstraße seit Donnerstag wieder komplett freigegeben. „Es war ein Riesenkrater an dieser Stelle“, blickte Vize-Bürgermeister Karl-Heinz Kerstholt beim symbolischen Durchschneiden des rot-weißen Flatterbandes zurück.

Flutschäden in Rheinbach: Freie Fahrt über die Gräbbachbrücke
Foto: Saxler-Schmidt

Er erinnerte auch an den tödlichen Unfall einer jungen Frau in der Flutnacht an dieser Stelle. Die Straßenbrücke war durch die Flut vollständig zerstört worden, die Fundamente der parallel laufenden Fuß- und Radwegbrücke unterspült. Nach rund vier Monaten Bauzeit und Kosten von rund 350.000 Euro ist die Straßenbrücke jetzt auch wieder für Pkw und Busse frei.

Viele Versorgungsleitungen

Den rund 2000 Schülerinnen und Schülern auf ihrem Weg zu und von den Schulen sowie auch für Anwohner und Erholungsuchende hatte eine Behelfsbrücke als Zwischenlösung gedient. Diese Fahrradbrücke wird im Hochschulpark verbaut und dient dort als Ersatz für eine durch die Flut beschädigte Holzbrücke.

Die Gräbbach-Brücke verbindet nicht nur die südlichen Wohngebiete mit der Innenstadt. Unterirdisch ist sie auch ein wichtiger Verknüpfungspunkt der Infrastrukturen. Dort verlaufen Hauptversorgungsleitungen für Wasser, Abwasser, Gas, Strom und Glasfaser. „Unmengen von Versorgungsleitungen mussten in mehreren Bauabschnitten umgelegt werden. An der Trafo-Station zum Beispiel hängt quasi ganz Rheinbach“, sagte Torsten Bölinger, Fachgebietsleiter Baubetriebshof und Tiefbau/Infrastruktur.

Querschnitt wurde vergrößert

Mit dem Neubau wurde der Querschnitt der Bachverrohrung vergrößert. „Die durchströmbare Querschnittsfläche betrug vorher rund zwei Quadratmeter, die neue hat über drei Quadratmeter“, erläuterte Bölinger. Die Bachverrohrung ist bei der neuen Brücke auf 24 Meter verlängert worden.

Mit dem Neubau wurde auch die Chance für weitere Verbesserungen genutzt, wie Fachbereichsleiterin Margit Thünker-Jansen erläuterte. Dank der neuen Breite von fast 13 Metern ist der Abbiegeradius für den Kraftfahrzeugverkehr erweitert. Es können einander so auch zwei Busse begegnen. Die Gehwege sind im gesamten Bereich barrierefrei und mit taktilen Elementen für sehbehinderte Menschen ausgestattet. Auch die Radwegeführung wurde verbessert.

Kerstholt dankte nicht nur den Mitarbeitern der Verwaltung und den Vertretern der beteiligten Fachfirmen Ingenieurbüro Kleinfeld aus Rheinbach und Backesbau aus Stadtkyll. Mit einem Blumenstrauß sprach er auch dem Ehepaar Helene und Günther Wiskirchen seinen Dank aus. „Sie haben viel Kaffee zu den Bauteams herübergetragen“, sagte Kerstholt. Das Ehepaar Wiskirchen sei als direkte Anwohner des Brückenbauwerks besonders stark betroffen gewesen. Die Eheleute mussten nach der Flut sechseinhalb Monate warten, bis sie mit dem Fortschritt der Bauarbeiten an der Straßenbrücke wieder mit ihrem Auto auf ihr Grundstück fahren konnten.

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