Wilder Müll Forstbetriebsgemeinschaft fandet nach Umweltverschmutzern und setzt Belohnung aus

Rheinbach/Euskirchen · Neuerdings mehren sich die Fälle von wildem Müll im Stiefelsbach bei Rheinbach. Die örtliche Forstbetriebsgemeinschaft will dem ein Ende setzen und belohnt Hinweise aus der Bevölkerung.

 Wilder Müll taucht vermehrt am Rheinbacher Stiefelsbach auf. Nun setzt die Forstbetriebsgemeinschaft eine Belohung aus.

Wilder Müll taucht vermehrt am Rheinbacher Stiefelsbach auf. Nun setzt die Forstbetriebsgemeinschaft eine Belohung aus.

Foto: Edgar Kroymann/privat

Wilder Müll ist ein Problem, das immer wieder auftaucht – auch im Stiefelsbach bei Rheinbach, an der Grenze zwischen den Kreisen Rhein-Sieg und Euskirchen. Derzeit ist das Problem dort aber so groß, dass die Mitglieder der Forstbetriebsgemeinschaft Rheinbacher Höhen besonders erbost sind. In dem Fließgewässer oberhalb der Rheinbacher Höhenorte landen seit Ende April säckeweise Baustellenabfälle. Um das zu beenden, hofft die Forstbetriebsgemeinschaft auf Hilfe aus der Bevölkerung. Sie stellt für erfolgreiche Hinweise auf den oder die Verursacher eine Belohnung in Höhe von 100 Euro in Aussicht.

Gleich zwei Ladungen Müll am Himmelfahrtswochenende

Seit Ende April tauchen am Stiefelsbach, der auch unter der Schreibweise Schiefelsbach geführt wird, immer wieder große Mengen an Müll auf. Förster Edgar Kroymann fand bereits Gipsfaserplattenreste, Dämmmaterial und sogar einen Heizkörper aus Stahl.

Am Wochenende um Christi Himmelfahrt kamen gleich zwei weitere Ladungen Bauchschutt dazu. Manches sei einfach in den Bach gekippt worden, also nicht in Müllsäcken, so Kroymann, der für die Waldflächen der Forstbetriebsgemeinschaft Rheinbacher Höhen zuständig ist. Das macht es nicht einfacher, den Abfall zu entsorgen. Es sei keine schöne Arbeit, sagt Kroymann, das gemischte Material aus dem Gewässer zu sammeln. „Es ist eine Frechheit“, so der Förster.

Gipskarton schadet laut Kroymann einem Gewässer. Und Stellen, an denen einmal Bauschutt im Wald entsorgt worden sei, ließen sich teilweise noch nach Jahrzehnten an der veränderten Fauna erkennen, sagt Kroymann.

Der Verursacher hat eine „Handschrift“

Der Förster vermutet, dass der oder die Verursacher in einem der umliegenden Orte derzeit selbst renovieren oder ein Handwerker Renovierungsmüll im Wald entsorgt, sich von seinen Auftraggebern aber die ordnungsgemäße Entsorgung bezahlen lasse. Die „Handschrift“ hinter der Ablagerung und die Art des Mülls lassen Kroymann auf einen Verursacher schließen, der die Stelle derzeit vermehrt nutzt. „Wenn wir da jetzt nichts machen, macht der immer weiter“, ist der Förster überzeugt. Ihm zufolge haben sich in dem Müll einige markante Stücke gefunden. Die könne man sicherlich einer bestimmten Baustelle zuordnen, wenn es einen Hinweis gibt. Eine Anzeige gegen unbekannt wurde beim zuständigen Ordnungsamt Euskirchen gestellt.

In einem Schreiben machen der Forstbetriebsbezirk Rheinbacher Höhen des Landesbetriebs Wald und Holz sowie die betroffenen Waldbesitzer der Forstbetriebsgemeinschaft auf den wilden Müll und die Belohnung aufmerksam. Kroymann hofft, damit die Menschen noch einmal für dieses Thema zu sensibilisieren und sie „aufzurütteln“. Schließlich trügen alle Gebührenzahler die Kosten für die Entsorgung von wildem Müll. Er wird in diesem Fall von den Forstmitarbeitern eingesammelt, von den kommunalen Betrieben abtransportiert und von den bei den jeweiligen Kreisen angesiedelten Abfallentsorgern entsorgt.

Die Forstbetriebsgemeinschaft Rheinbacher Höhen hat für erfolgreiche Hinweise auf den Verursacher eine Belohnung von 100 Euro in Aussicht gestellt. Hinweise nimmt Edgar Kroymann vom Forstbetriebsbezirk Rheinbacher Höhen entgegen. Kontakt: ☏ 022 26/47 65.

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