Sport, Spiel und Kultur Wie der Rheinbacher Freizeitpark wieder attraktiver werden soll

Rheinbach · Der Rheinbacher Freizeitpark ist ein Aushängeschild der Stadt, aber in die Jahre gekommen. Nun gibt es Ideen, wie er wieder attraktiver werden soll.

  Die Seebühne im Rheinbacher Freizeitpark, zu der Trittsteine führen, ist zugewuchert. Sprudler sorgen dafür, dass das Gewässer nicht „umkippt“.

Die Seebühne im Rheinbacher Freizeitpark, zu der Trittsteine führen, ist zugewuchert. Sprudler sorgen dafür, dass das Gewässer nicht „umkippt“.

Foto: Saxler-Schmidt

Auszeit und Erholung für die ganze Familie direkt vor der Haustür: Sport, Spiel, Spaß oder einfach nur auf einer Bank sitzen, schauen und entspannen. Und das kostenlos: Das ist im Freizeitpark an der Münstereifeler Straße in Rheinbach möglich.

Während Jugendliche auf der Skateranlage am Rande des Parkplatzes ihre Tricks üben und Väter mit ihren Kindern auf der großen Wiese Torschüsse trainieren, sitzt eine Mutter lesend auf einem der Steine am Bachlauf, die Füße im Wasser, während die kleinen Kinder im Wasser spielen. Auf einer Bank an einem der Seen sitzen vier ältere Damen und halten ein Schwätzchen. Die Sprudelgeräusche der Teichbelüfter in den Seen machen den Vogelstimmen Konkurrenz.

Auszeit vom Alltag

Auch Familie Fast aus Flerzheim genießt die Auszeit mit ihren drei Kindern im Alter von fünf, sechs und neun Jahren. Zwischen zwei kräftigen Bäumen haben sie eine Hängematte gespannt, in der die Kinder abwechselnd schaukeln, während die anderen auf einer Decke in der Sonne liegen oder mit Vater Niko (37) Ball oder Frisbee spielen. Es ist für die Familie der erste ausgiebige Besuch an ihrem ersten freien Tag nach der vielen Arbeit zur Beseitigung der Flutfolgen, sagt Niko Fast. „Wir finden es hier einfach toll, für das Alter der Kids. Wir werden sicher immer wieder mal herkommen. Vorher waren wir öfter in der Rheinaue, aber hier haben die Kinder eher die Wasserspielmöglichkeit. Und vorne gibt es noch den Minigolf-Platz und den Kiosk.“

Der Park ist in die Jahre gekommen

Dass der 1979 eröffnete Freizeitpark mit seinen Angeboten für die verschiedenen Altersgruppen ein wahres Freizeitjuwel ist, werden Generationen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bestätigen. Vieles vermissen sie aber auch, wie die inzwischen abgebaute Matschanlage, die ebenso verschwundene Eisenbahn und die lange Rutsche am „Rodelhügel“.

Dass etwas für die Attraktivität getan werden muss, ist nicht zu übersehen: Der Treppenaufgang zum „Rodelhügel“ ist im oberen Bereich teils überwachsen. Rund um die steinerne Rundbank auf dem Hügelplateau liegt weggeworfener Verpackungsmüll, die Rinde des prächtigen Solitärbaums ist mit Graffiti beschmiert. Im Sandkasten mit der Nestschaukel ist ein Spielgerät nur zum Teil abgebaut, eine verbliebene Stange ist notdürftig mit Flatterband umwickelt, eine Warnbake ist mit eingebunden.

Beete sind überwuchert

Vor allem die Bereiche am Rand des Freizeitparks, die nicht in die Einzäunung einbezogen sind, zeigen Defizite: Die Beete vor dem Eingang Schubertstraße sind überwuchert und kaum noch zu erkennen. Noch deutlicher zeigt sich die Vernachlässigung bei den außerhalb gelegenen Bereichen in Richtung Freizeitbad mit ihren überwucherten Beeten der verschiedenen Nischen, teils zerstörten Steinsitzgruppen und Spielfeldern auf den Steintischen.

Um die Attraktivität des Freizeitparks auch in Zukunft sicherzustellen und auszubauen, soll nach dem Willen von CDU und Bündnis90/Die Grünen ein „Zukunftskonzept Freizeitpark“ für das Gesamtareal erarbeitet werden. Für ein dauerhaft tragfähiges Zukunftskonzept sei eine möglichst breite Beteiligung der Nutzer sowie Vorberatungen in allen mit Teilaspekten befassten Fachausschüssen erforderlich, so die beiden Fraktionen.

Sport, Spiel und Kultur

In enger Abstimmung mit den politischen Gremien soll das Zukunftskonzept in drei Schritten erfolgen: Zunächst sollen vorhandene Ideen, Planungen und Problemanzeigen zusammengestellt, dann die Bedürfnisse und Wünsche der Nutzer-Gruppen ermittelt werden. Das sind über Kinder, Jugendliche und Familien hinaus der Stadtsportbund, Kulturveranstalter und Schulen. Auf Basis der Ergebnisse dieser ersten beiden Schritte soll ein Fachbüro mit der Entwicklung eines Zukunftskonzeptbeauftragt werden.

Die Schwerpunkte des Konzeptes sollen die Nutzung des Freizeitparks hinsichtlich verschiedener Aspekte beinhalten: Sport und Bewegung mit dem Schwerpunkt der offen zugänglichen Sportbereiche, Spiel und Spaß mit dem Schwerpunkt Spielplätze für verschiedene Altersgruppen, Kultur und Begegnung mit dem Schwerpunkt Aufenthaltsbereiche und Areale für kulturelle Angebote sowie die räumlich-landschaftsplanerische Integration dieser Aspekte in den Freizeitpark mit dem Schwerpunkt Strukturierung und Gestaltung des Parks für eine Nutzung durch verschiedene Zielgruppen.

Der Wandel des Freizeitparks werde auch in den kommenden Jahren weitergehen, so seien einige Neuerungen wie die Einbettung zweier Volleyballspielfelder bereits geplant, so die beiden Fraktionen. Umso wichtiger sei es aus ihrer Sicht, dass Neuerungen und Änderungen künftig immer in Harmonie mit einem Gesamtblick auf den Park und andere Maßnahmen erfolgen.

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