Ur-Rheinbacher Fritz Berg hat ein Buch über die Historie Rheinbachs zusammengestellt

RHEINBACH · 1347 Gramm schwer ist das neueste Buch von Fritz Berg. Das Werk hat Gewicht, nicht nur auf der Waage. Nicht weniger als 523 Abbildungen historischer Fotos seiner Heimatstadt hat der Ur-Rheinbacher in dem Buch zusammengestellt und teilweise erläutert.

"Vier bis fünf Monate habe ich daran gearbeitet. Es sind viele Bilder von mir selbst, viele auch von anderen und aus dem Stadtarchiv. Hans Raabe hat als Korrektor seinen wichtigen Beitrag geleistet", sagt der bekannte Glaskünstler, der im Januar seinen 82. Geburtstag feiert.

"Als Ur-Rheinbacher habe ich das für meine Heimatstadt gemacht, um die Erinnerungen festzuhalten. Und um den Zugezogenen die Stadt näherzubringen. Das Buch gibt auf jeden Fall Gesprächsstoff." Den Anfang des Buches macht die Reproduktion einer Postkarte von Rheinbach aus dem Jahr 1908.

Sie zeigt die heute nicht mehr bestehende "Villa Maria" an der Ecke Ramershovener Straße, die alte Pfarrkirche vor dem Krieg, das Gebäude des früheren Städtischen Gymnasiums - heute Pallotti-Carré - die Inselweiher im Stadtwald und die Bachstraße. Links daneben hat er mit dem Kommentar "das war das wertlose Geld 1923" einen "Gutschein über einer halben Million Mark" der "Stadt- und Landbürgermeisterei Rheinbach" und der "Bürgermeisterei Ollheim" abgebildet.

Das Buch zeigt Menschen, über die Berg viele Geschichten erzählen kann, ebenso wie Straßenzüge und Gebäude im Wandel der Jahrzehnte. Ein undatiertes Bild einer Spendenaktion zur Nazizeit vor dem Postamt mit dem "bekannten Polizisten Schmitz genannt Schmitze Schäng" ist ebenso enthalten wie ein Foto des zerstörten Postgebäudes nach dem Bombenangriff am 29. Januar 1945 gleich daneben.

Andere Bilder zeigen einen Blick in "Mosterts Backstube", ein anderes "Schumacher Johann Assenmacher mit Frau und Tochter Marliese sowie dem Gesellen Gödertz mit Lehrling" vor der Werkstatt, in der es "Massarbeit" und Reparaturen gibt.

Auch erinnern Bilder an Familie Höhner und ihre "Kamelle-Fabrik" an der Koblenzer Straße. Unter anderem zeigen Fotos die maschinelle Produktion bei "Kamelle Höhner", was Berg neben den Bildern so beschreibt: "Bonbon-Herstellungsmaschine (Kamellemaschin)." Wenn Berg auf die Bilder der Straßenzüge in der Kernstadt hinweist, lobt er die Entscheidungen, die die Stadtväter nach dem Krieg getroffen haben: "Um dieses Stadtbild beneiden uns viele. Franz Kribbeler, damals Vorsitzender des Bauausschusses, und seinem Schwager und Berater, dem Architekten Claus Kerwer, ist es zu verdanken, dass die Hauptstraße die spitzgiebeligen Häuser hat". Teilweise erlauben Fotos den Vergleich von gestern und heute, wie die Allee im Stadtpark.

Hier erhalten Sie das Buch:

Bestellt werden kann das Buch zum Preis von 28 Euro je Exemplar direkt bei Fritz Berg unter Telefon 02226/4099.

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