Jack is back in Rheinbach Gekonnte Rock-Interpretationen

Rheinbach · Soul, Blues und Rock in gekonnter Verbindung gab es beim Konzert von „Jack is back“. Der Himmeroder Hof avanciert mit seiner Reihe "Kultur im Hof" zu einem Dauerbrenner für Konzertgänger.

R-"Kultur im Hof 2016 - Jack is Back, Himmeroderhof

R-"Kultur im Hof 2016 - Jack is Back, Himmeroderhof

Foto: Axel Vogel

Es gibt Leute, die pilgern auf ein Rockfestival, um an einem Wochenende sieben gute Bands zu hören. Und es gibt Leute, die besuchen sieben Mal Konzerte mit guten Bands. Zu letzteren gehören die regelmäßigen Besucher von Erich Marschalls „Kultur im Hof“ in Rheinbach. Bei „Jack is back“, die am Freitag zu Gast im Himmeroder Hof waren, macht die Frontfrau den Unterschied zu den vielen anderen soliden Formationen. Simone Altheide gibt bei „Jack“ den Ton an mit einer Stimme, die mal rauchig-rockig klingt wie die von Janis Joplin, mal weich-gefühlvoll wie die von Dusty Springfield.

Die vier Musiker kombinieren Rock-Klassiker mit eigenen Kompositionen. Stets ist der eigene Sound herauszuhören, was nicht zuletzt auch an Frank Altheide liegt, Simones Mann, der die Lead-Gitarre spielt. Dass sie im Hof mit zwei Liebesliedern begannen, lag sicher nicht nur daran, dass Simone Altheide hochschwanger ist. „Declaration Of Love“ von Celine Dion klang wie ein Motto für diesen warmen Abend. Schon mit dem einleitenden Wirbel dazu ließ Drummer Peter Kalff keinen Zweifel daran aufkommen, dass er den Takt angibt und das Tempo bestimmt. Bassist Peter Kindler wirkte daneben leicht unterkühlt. Das kennt man von vielen seiner Kollegen, die mehr Wert auf klangliche Konzentration als auf Showeffekte legen und umso authentischer rüberkommen.

Mit „Addicted To Love“ von Robert Palmer nahm der Auftritt Fahrt auf. Wieder klotzte Kalff los, und Simone Altheide präsentierte sich im Stile einer Pop-Queen, die mit ihrer Stimme mühelos alle Höhen und Tiefen überwindet. „A Better Day“ war dann die erste von mehreren Eigenkompositionen, die die Vier spielten. Da fühlte man sich ein wenig an die britische Formation „Bad Company“ erinnert, nur dass eben die „Jack“-Sängerin durch den Song führt und Drummer Kalff viel wilder wirbelt, ohne je ungenau zu werden.

Das Publikum ließ sich von Simone Altheide mühelos mal zum Klatschen und mal zum Mitsingen motivieren, etwa bei Tina Turners „Nutbush City Limits“ oder bei „Living On A Prayer“ von Bon Jovi. Diesmal hatte sich die Band mit Simones jüngerer Schwester Christina Heidel verstärkt. Bei „You Gotta Be“ von Des'ree war die Ähnlichkeit unüberhörbar. Zwei-stimmig klingt das Stück aber noch intensiver. Und so zeigte das Wochenendkonzert in Rheinbach einmal mehr, dass es sich lohnt, den Himmeroder Hof öfter zu besuchen.

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