Projektgruppe stellt Papier zur Unterbringung vor Gesamtschule Rheinbach verteilt auf mehrere Gebäude

RHEINBACH · Die Gesamtschule Rheinbach zieht mehr Schüler als erwartet an. Eine Projektgruppe hat jetzt ein Papier zur Unterbringung vorgestellt.

Die Schullandschaft Rheinbachs befindet sich im Umbruch. Haupt- und Realschule sind Auslaufmodelle. An ihre Stelle tritt die Gesamtschule, die bereits im zweiten Jahr seit ihrer Eröffnung mehr Schüler als erwartet anzieht. Das hat Folgen für die räumliche Unterbringung der Schulklassen, für die Wolf Krämer-Mandeau von der Bonner Projektgruppe Bildung und Region (biregio) dem Ausschuss für Schule, Bildung und Sport des Stadtrats kürzlich ein Alternativen-Papier vorstellte.

Er empfiehlt, die Gesamtschule im Gebäude der Real- und der Hauptschule unterzubringen. Eine fünfzügige Gesamtschule, wie sie der Rat mehrheitlich jetzt beschlossen hat, braucht nach Angaben von biregio 30 Klassenräume, sechs Differenzierungsräume in der Sekundarstufe I und neun Kursräume in der Sekundarstufe II sowie Mensa, Lehrerzimmer und Räume für die Ganztagsbetreuung.

Jahrgänge 5 bis 8 in der alten Realschule

Die Jahrgänge fünf bis acht der Gesamtschule würden nach diesem Vorschlag im Gebäude der auslaufenden Realschule an der Villeneuver Straße unterrichtet. Dort stehen heute 22 Klassen- und zwölf Fachräume zur Verfügung. Indes fehlen Mensa, zwei Lehrerstationen und vier Ganztagsräume.

Diese ließen sich im dortigen Innenhof unterbringen, was den Vorteil hätte, dass kein weiterer Flur, keine neuen Toiletten und keine weitere Außenhaut errichtet werden müssten. Die Kosten dafür veranschlagt biregio mit 2 176 000 Euro. Hinzu käme die Sanierung der Fachräume und weiteres.

Variante mit Anbau

In einer anderen Variante würden nur die Lehrerstationen im Innenhof eingerichtet, die Ganztagsräume in einem Anbau Richtung Stadthalle und die Mensa in der Stadthalle untergebracht werden. Dies wäre 986 000 Euro billiger, weil keine Mensa gebaut werden müsste. Die Jahrgänge neun bis 13 der Gesamtschule würden ins Gebäude der auslaufenden Hauptschule am Dederichsgraben ziehen.

Dort müssten fünf Fachräume vor allem für die Naturwissenschaften und ein Computerraum angebaut werden, die auch vom Städtischen Gymnasium genutzt werden könnten. Die Gesamtschüler wiederum könnten in der Mensa des Gymnasiums essen. "Gymnasium und Gesamtschule kooperieren in der Sekundarstufe II im Interesse einer differenzierungsstarken Oberstufe", schlägt biregio vor.

Günstiger als kompletter Neubau

Diese Varianten würde biregio aus Kosten- und pädagogischen Gründen einem kompletten Neubau oder einem Umzug des Städtischen Gymnasiums in die Realschule und das Pallotti-Kolleg vorziehen. Im Rat überwog nach dieser Präsentation Skepsis. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Bernd Beißel sprach sich für Lösungen aus, die "pädagogisch und finanziell passend" sein müssten. Statt "Horrorzahlen" über hohe Millionenbeträge in die Welt zu setzen, müssten angesichts der finanziellen Lage der Stadt alle Möglichkeiten "seriös abgeklopft" werden. Auch das private Pallotti-Kolleg müsse einbezogen werden, um Neubauten zu vermeiden.

Palotti-Gebäude baulich prüfen

Der Ausschussvorsitzende Dietmar Danz (SPD) sprach sich ebenfalls dafür aus, den Blick auszuweiten "auf die Gebäude, die die Stadt hat". Der Erste Beigeordnete Raffael Knauber sagte, der bauliche Zustand der Pallotti-Gebäude müsste überprüft und die Frage geklärt werden, ob diese überhaupt noch einen Wert hätten. Auch sieht er in drei Standorten für die Gesamtschule keinen Sinn. Biregio habe im Auftrag der Verwaltung gearbeitet, Aufgabe der Stadt sei es nun, daraus Schlüsse zu ziehen.

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