Eiscafé Lazzarin in Rheinbach Geschäftsaufgabe - Familie geht zurück nach Italien

RHEINBACH · Das Rheinbacher Eiscafé Lazzarin hat beim verkaufsoffenen Sonntag die Einrichtung abgegeben. Im Oktober wird das Café geschlossen, die Familie geht zurück nach Italien.

Noch genießen es die Besucher, im Eiscafé Lazzarin zu sitzen. Im Oktober schließt es.

Noch genießen es die Besucher, im Eiscafé Lazzarin zu sitzen. Im Oktober schließt es.

Foto: Roland Kohls

Für Generationen von Rheinbachern ist italienisches Eis untrennbar verbunden mit dem Namen "Lazzarin". Auch am Sonntag beim verkaufsoffenen Sonntag war das Eiscafé an der Hauptstraße stets voll besetzt, drinnen wie draußen. Etwas aber war anders: Auf einem langen Tisch hatten Elisa Lazzarin und Melanie Cronenberg Glasschalen und Eisbecher aufgereiht, alle mit einem Preisetikett versehen.

Einrichtung und Ausstattung standen zum Verkauf, denn das Eiscafé Lazzarin wird im Oktober schließen. Anders als in den vergangenen mehr als 50 Jahren wird Familie Lazzarin im nächsten Frühjahr nicht wiederkommen und ihr Eiscafé die Saison über öffnen. Patrizia und Florio Lazzarin, Tochter Elisa und deren Lebensgefährte Claudio Furlan werden in Italien bleiben. "Meine Eltern werden dort endlich Haus, Garten und Familie genießen", sagte Tochter Elisa.

Im Jahr 2009 war sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Claudio Furlan in die Fußstapfen ihrer Eltern und Großeltern getreten, die schon 1951 in Bonn in der alten Bahnhofstraße eine Eisdiele eröffnet hatten. Inzwischen ist Vater Florio Lazzarin gesundheitlich angeschlagen und Tochter Elisa hat für sich festgestellt, dass "es nicht leicht" ist, den Familienbetrieb fortzuführen.

So fiel die Entscheidung, das Eiscafé aufzugeben und ganz nach Italien zu gehen. "Auch das fällt mir nicht leicht, schließlich bin ich in Bonn auf dem Venusberg geboren", sagt Elisa Lazzarin. Der Familientradition in Sachen Eis wird sie aber wohl treu bleiben, denn an der oberen Adria-Küste will sie "eine kleine Eisdiele mit Eis zum Mitnehmen" eröffnen.

Die Einrichtung des Rheinbacher "Eiscafé Lazzarin" wird sie nicht mitnehmen. Die wird nämlich künftig in Marokko stehen. Alle Tische für die Innen- und Außengastronomie hat ein Käufer aus Düsseldorf erworben, der damit in dem nordafrikanischen Land ein Restaurant einrichten will.

Mit dem Schreibwarengeschäft Riesenkönig, "Platten Paul" und Lazzarin haben jetzt drei Traditionsgeschäfte in der Rheinbacher Innenstadt geschlossen. Wirtschaftsförderer Robin Denstorff sieht darin zwar eine "normale Fluktuation, die dazu gehört". Für die Suche nach geeigneten Nachfolgern stehe die Wirtschaftsförderung Rheinbacher Unternehmen aber zur Seite, so Bürgermeister Stefan Raetz.

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