Rheinbach Classics kurz vor dem Start Große Bühne für Hammond

Rheinbach · Mit dem Auftritt des Weltstars beginnen die Rheinbach Classics. Die 22 Meter breite Hauptbühne für ihn ist aufgebaut. Am Donnerstagabend spielen bereits Cat Ballou, Querbeat, Klüngelköpp und Next Generation LNZ Girls.

 Den Inhalt von zwei 40-Tonnen-Lkw laden Lars Prior (r.) und Stephan Stöcker aus, um die Bühne der Rheinbach Classics entstehen zu lassen.

Den Inhalt von zwei 40-Tonnen-Lkw laden Lars Prior (r.) und Stephan Stöcker aus, um die Bühne der Rheinbach Classics entstehen zu lassen.

Foto: Axel Vogel

168 Quadratmeter misst Albert Hammonds „Wohnzimmer“, das am Samstag noch komplett in der Bonner Rheinaue aufgebaut stand. In zwei 40-Tonner-Lastwagen hat Platz, was einen Tag früher als gewohnt majestätisch auf dem Himmeroder Wall thront: die 22 Meter breite, fertig aufgebaute Hauptbühne der Rheinbach Classics. Was für einen Künstler wie dem britischen Welthitlieferanten das Wohnzimmer, ist für Stephan Stöcker eine Herausforderung: Der Veranstaltungstechnikdienstleister hat ein paar Sonderwünsche zu beachten.

Wer sich die mit 18 Tonnen Ballast aus mehreren riesigen Wassertanks gesicherte Bühne genau betrachtet, entdeckt den offenkundigsten Unterschied zu üblichen Aufbauten: Unter dem Bühnendach hängen 24 sogenannte Kannen. Das sind jene einfarbigen Lichtspender, die in den Anfangsjahren des Rocks bei keinem Auftritt – ob in Konzerthallen oder unter freiem Himmel – fehlen durften. „Queen hatten früher 300 davon auf der Bühne“, sagt Stephan Stöcker von SN-Music Event Service. „Die sind heute nicht mehr unbedingt Standard“, weiß der 44-Jährige. Seit neun Jahren sorgt er bei den Classics dafür, dass BAP, Foreigner, Chris Norman, Manfred Mann oder Sweet, die alle schon einmal oder mehrmals bei den Classics spielten, akustisch bei den Zuhörern auch bestens ankommen.

Die Scheinwerfer der heutigen Generation können nicht nur eine Farbe, sondern dank Computertechnik so ziemlich alle Farben und Stimmungen erzeugen. Aber: Albert Hammond hat sich die Lichtstimmung aus den Kannen gewünscht, die seinen Auftritt am Freitag ab 20 Uhr ins perfekte Licht rücken sollen. Allein der Stromanschluss für die Bühne leistet in Spitzen 180 000 Watt.

Bevor 700 schmucke, sorgsam gepflegte Oldtimer aus acht Jahrzehnten ab Samstag Rheinbach und seine Umgebung zwei Tage lang in ein rollendes Museum verwandeln, steht aber erst mal viel Musik auf dem Programm. Einen Tag früher als in den Jahren zuvor ist die Bühne angerichtet: Mit Cat Ballou, Querbeat, den Klüngelköpp und den Next Generation LNZ Girls erklingen schon heute ab 19 Uhr die ersten Klänge am Himmeroder Wall. Wegen der Gründung der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) vor 40 Jahren bittet das Verkehrsunternehmen am Donnerstag zum Geburtstagskonzert. „Wir rechnen mit 3000 bis 5000 Besuchern“, meint Eventmanager Lars Prior. Der Eintritt zur RVK-Geburtstagsfeier am Vorabend des Classics-Auftakts ist kostenlos, dennoch könne aus Sicherheitsgründen nur denjenigen Einlass gewährt werden, die eine der begehrten Freikarten haben.

Den Zusatzauftritt am Donnerstag sieht Stöcker symptomatisch für die Classics. „Es wird jedes Mal ein bisschen mehr“, meint er. Rund 10 000 Liter an Getränken gehen während des dreitägigen Großereignisses über die Tresen. 1000 Meter Absperrungen sind aufgestellt, drei Kilometer Stromleitungen verlegt. Glanzlicht der Classics ist neben der lebenden Musiklegende Albert Hammond am Freitag der Oldtimerkorso am Sonntag, der Tausende nach Rheinbach locken wird. Rund 300 historische Schätzchen auf zwei oder vier Rädern und aus mehr als acht Jahrzehnten setzen sich ab 11 Uhr zur entschleunigten Ausfahrt vom Dreeser Tor aus durch die Rheinbacher Innenstadt in Bewegung. Der Korso wartet in diesem Jahr mit einer Besonderheit auf: Ihn führen erstmals historische Fahrräder an – vom Hochrad bis zum „Opel-Rad“.

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