Einblicke in Natur- und Wirtschaftswissenschaften Großer Andrang beim Schnuppertag der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

RHEINBACH · Soviel Andrang herrscht im Labor für Humangenetik selten: Eine rund 30-köpfige Besuchergruppe drängelt sich um Mikroskope und Objektträger.

 Ein Blick ins Mikroskop: Auch der Studiengang Chemie öffnete beim Infotag seine Türen.

Ein Blick ins Mikroskop: Auch der Studiengang Chemie öffnete beim Infotag seine Türen.

Foto: Wolfgang Henry

Der Blick auf Zellkulturen und Bandenmuster von Chromosomen ist eigentlich Master-Studenten vorbehalten, aber anlässlich des Studieninfotages am Campus Rheinbach der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg öffneten sich auch diese sonst verschlossenen Türen zu den höheren wissenschaftlichen Weihen eines Karyogramms, also chromosomalen Fingerabdrucks.

Die Fachbereiche Angewandte Naturwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften präsentierten sich bei Vorträgen, Schnuppervorlesungen, Besichtigungen und Eignungstests von ihren interessantesten Seiten.

Mit von der Partie bei einer der Campusführungen inklusive Laborbesichtigung war Nathalie Opfer. Die 20-jährige Koblenzerin zieht ein Studium der Naturwissenschaftlichen Forensik in Erwägung. "Mich reizt die Schnittmenge von technischer Ausrichtung und aktueller Forschung. Biologie war mein Lieblingsfach, daher kommt als Alternative auch noch Bio-Technik in Bingen in Frage."

Studentische Hilfskraft Bryan Frey bemühte sich bei seiner Führung nach Kräften, solche Konkurrenz aus dem Rennen zu kicken und Nathalie Opfer sowie den anderen Interessenten den Rheinbacher Campus schmackhaft zu machen: "Unsere Uni ist stark mit der Industrie vernetzt und bestens ausgestattet", erklärte der Biostudent.

Auch bei den Wirtschaftswissenschaften herrschte beim Studieninfotag in Rheinbach großer Andrang. Viele Interessenten nutzten die Möglichkeit eines anonymen Eignungstests zur ganz persönlichen Rückmeldung über das eigene Stärken- und Schwächenprofil. Und manche fragten ganz unverblümt bei Studierenden und Mitarbeitern der Hochschule nach dem Lohn fürs jahrelange Studium.

"Ein Bacheloreinstiegsgehalt von 35.000 bis 55.000 Euro ist bei manchen Unternehmensberatungen schon drin", schätzte Diplom-Betriebswirtin (FH) Anne Schaefer, die an einem Infostand selbst Rede und Antwort stand, aber auch gerne an Studierende weiterverwies. "Es ist uns ganz wichtig, dass die Interessenten einen authentischen Einblick bekommen und sich alles zu fragen trauen."

Kurz gefragt

Die Diplom-Betriebswirtin (FH) Anne Schaefer hat den Studieninfotag seitens des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften koordiniert.

Ist BWL auch in Zeiten der Wirtschaftskrise noch ein gefragtes Studienfach?
Anne Schaefer: Absolut! Unternehmensberatungen und Wirtschaftsprüfungsinstitute suchen händeringend gute Leute und rekrutieren sie teils direkt von der Uni aus, sind also in stetem Kontakt mit uns. Die guten Berufsaussichten wiederum machen das Fach für Studienanwärter überaus attraktiv. Zudem lassen sich während des Studiums individuelle Interessenschwerpunkte setzen.

Welche Gestaltungsmöglichkeiten gibt es beispielsweise?
Schaefer: Ein BWL-Bachelor ist ein solider Sockel für eine anschließende Master-Spezialisierung etwa in Marketing. Der Wechsel von der FH zur Uni ist dafür problemlos möglich. Sehr beliebt sind auch Studien- oder Praxissemester im Ausland: Wir organisieren das ohne Zeitverluste in Kooperation mit einer unserer vielen Partnerhochschulen.

Welche Voraussetzungen sollten Studienanfänger mitbringen?
Schaefer: Engagement, Neugier, Biss und Selbstorganisation.

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