Ausstellung im Glasmuseum Gymnasiasten aus Rheinbach zeigen Kunstwerke zur Flut

Rheinbach · Ein Kunstkurs der 12. Klasse am städtischen Gymnasium Rheinbach hat seine Fluterfahrungen in 35 Zeichnungen dokumentiert. Diese wurden nun im Glasmuseum ausgestellt.

Schülerinnen und Schüler des Kunstunterrichts der Jahrgangsstufe 12 am Städtischen Gymnasium Rheinbach zeigen im Glasmuseum ihre Arbeiten zum Thema Flutkatastrophe.

Schülerinnen und Schüler des Kunstunterrichts der Jahrgangsstufe 12 am Städtischen Gymnasium Rheinbach zeigen im Glasmuseum ihre Arbeiten zum Thema Flutkatastrophe.

Foto: Saxler-Schmidt

Autos werden von den Wasserfluten hinweg gespült. Ein Mensch hat sich vor den Fluten in einen Baum gerettet. Ein anderer versucht vom Dach eines Hauses aus  mehrere Personen zu retten, die von den Wassermassen mitgerissen werden. Ein anderer schaut vom Ufer eines reißenden Baches auf die Zerstörungen. Aber es kommt auch Hilfe: aus der Luft mit Hubschrauber, über Land mit Rettungsfahrzeugen oder über Wasser mit Booten. Dies sind nur einige der Szenen der dramatischen Flutkatastrophe vom 14./15. Juli vergangenen Jahres, die Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums im Kunstunterricht der Jahrgangsstufe 12 in insgesamt 35 Fineliner- und Bleistiftzeichnungen darstellen.

„Sehr viel Akribie und viele Stunden mühseligen Machens“

Unter Anleitung von Fachlehrerin Carla Kluth halten die Schülerarbeiten diese besondere Zeit der Erinnerung, der Überwindung, des Bewahrens, des Mutes und des Riskierens fest. Die  Auswahl vermittelt anschaulich einen Eindruck von der Intensität des Erlebten und den unterschiedlichsten Formen der Verarbeitung der erschütternden Naturkatastrophe.

 Dieses Bild der Schülerin Jana Sommerhof zeigt besonders detailreich die Dramatik bei der Flut.

Dieses Bild der Schülerin Jana Sommerhof zeigt besonders detailreich die Dramatik bei der Flut.

Foto: Saxler-Schmidt

Bei der Eröffnung der Ausstellung zeigten sich Bürgermeister Ludger Banken und Museumsleiterin Ruth Fabritius gleichermaßen beeindruckt von der Kraft der Darstellungen ebenso wie von der künstlerisch-technischen Umsetzung.  „Gerade die Arbeit mit Finelinern erfordert sehr viel Akribie und viele Stunden mühseligen Machens“, so die Museumsleiterin. Auch komme dem Kunstprojekt der Aspekt eines therapeutischen Ansatzes zu, denn damit hätten die Jugendlichen einen Weg gefunden, mit den eigenen Erfahrungen oder denen von Familie, Freunden und Bekannten umzugehen. Der stellvertretende Schulleiter Marcelo Jansen sprach den Schülerinnen und Schülern auch sein Kompliment aus. Darüber hinaus machte er den Bezug des Ausstellungsorts Glasmuseum zur Flutkatastrophe deutlich. Denn gerade der Stadtkern und die benachbarte Bachstraße seien sehr stark betroffen gewesen.

Die Gemälde verewigen die Fluterfahrungen der Schüler

„Es war kein einfach zu bearbeitendes Thema“, waren sich die beiden Schülerinnen Jana Sommerhof und Vanessa Müller einig. „Zumal jeder von uns in irgendeiner Form die Flutkatastrophe selbst erlebt hat und die Erinnerungen daran sehr persönlich und noch sehr frisch sind. Recht schwer war es zunächst auch, die Zeichnungen mit Fineliner und Tusche zu gestalten.“ Dem Kunstprojekt vorausgegangen war eine intensive Auseinandersetzung mit dem spanischen Künstler Francisco Goya, der ein kritischer Beobachter seiner Zeit war. In seinen Radierzyklen „Desastres de la Guerra” und „Los Caprichos” gibt er einen Blick in die Abgründe der menschlichen Psyche sowie des Zeitgeschehens. Zu sehen sind die ausdrucksstarken Bilder im Format DIN A3 unter dem Titel „Zeit des Bangens, Zeit des Schmerzes, Zeit der Freude“ noch bis zum 13. März in Raum 13 des Glasmuseums Rheinbach. 

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