Rheinbacher Herbstkirmes 2023 Attraktionen für rasante Fahrer und treffsichere Werfer
Rheinbach · Pützchens Markt ist vorbei, aber für Kirmesfreunde geht es in Rheinbach weiter. Was sie auf der Herbstkirmes an diesem Wochenende erwartet - und warum das fröhliche Fest auch ein Abschied ist.
Einsteigen, festhalten – es geht rund: In Rheinbach ist an diesem Wochenende wieder Herbstkirmes. Von Freitagnachmittag bis Dienstagabend locken Fahrgeschäfte und Buden auf die rund 5000 Quadratmeter Fläche von Prümer und Himmeroder Wall. Überall wird fleißig gearbeitet, Material verstaut, Beleuchtung angebracht. Die ersten gebrannten Mandeln sind schon zu riechen, die großen Attraktionen zu sehen. Zeit, den Besuch zu planen. Dafür gibt es hier die wichtigsten Informationen:
Abschied und Neubeginn:
Seit 2008 war Horst Reichling vom Rheinbacher Ordnungsamt als Marktleiter für die Kirmes zuständig. Von der Auswahl der Fahrgeschäfte bis zur Sicherheit vor Ort: Er kümmerte sich mit Herzblut um die kleine Mai- und die große Herbstkirmes. Doch da der 65-Jährige Ende des Jahres in den Ruhestand geht, ist es Zeit für den Abschied.
Er gehe mit „einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagt Reichling. Betont hat er immer die gute Zusammenarbeit mit den Schaustellern, viele kennt er seit Jahren. Auch, weil er viel unterwegs ist, um unterschiedliche Attraktionen für Rheinbach zu finden. „Ich probiere jedes Fahrgeschäft aus“, betont er. Höhenangst oder Schwindel fürchtet er nicht. Im Gegenteil: Auch von den in Rheinbach nun beteiligten Fahrgeschäften wird er alle nutzen, inklusive Über-Kopf-Fahrten und Riesenrad. Und was sagt er als Kirmes-Enthusiast zur Frage: Pützchens Markt oder Rheinbacher Kirmes? „Ich finde eine kleine Kirmes schöner als die großen.“ Die Stimmung unter allen, die daran beteiligt sind, ist ihm wichtig. Er hat sich stets bemüht, im engen Kontakt mit den Schaustellern zu sein. „Das wird auch so bleiben, auch wenn es nicht mehr so sein wird wie zu meiner aktiven Zeit.“
Dass er in Zukunft privat weiterhin die Kirmes besucht, scheint für Reichling schon gesetzt. Die Verantwortung als Marktleiter liegt dann aber bei Gerhard de Vries. Beim Aufbau ist schon erkennbar, das de Vries die gute Zusammenarbeit mit den Schaustellern fortsetzen wird. Er ist mit den meisten per Du, kennt die Geschichten hinter den Buden. Nur die ganz rasanten Fahrten werde er auslassen müssen.
Bekannte Gesichter:
Die Rheinbacher Kirmes ist nicht nur bei Besuchern beliebt. Auch bei den Angeboten handelt es sich meist um „Stammbeschicker“, erklärt de Vries. Darunter ist die Mandelbude von Marnie Liebe – die das Angebot in sechster Generation betreibt und seit Jahren nach Rheinbach kommt. Auch die Süßwaren von Kätchen Müller gehören laut de Vries seit mehr als 40 Jahren zur Kirmes in der Glasstadt. Ein Vorteil für Rheinbach ist außerdem, dass die Herbstkirmes traditionell am Wochenende nach Pützchens Markt stattfindet. Rund 70 Prozent aller Schausteller, die hier dabei sind, kommen direkt von Pützchen – nach „Klein Pützchen“, wie Reichling es nennt.
Das Angebot:
Ob Lieblingsgericht, wilde Fahrt oder bunte Preise: Bei einem Kirmesbesuch hat jeder seine Favoriten.
■ Für die Kleinsten: Karussell fahren können kleine Kinder an zwei Stellen: Einmal bei einer Schleifenfahrt, dem Klassiker mit Feuerwehrauto, Motorräder und anderen Figuren, und „hoch“ hinaus mit dem Balloon-Karussell. Außerdem gibt es einen eigenen Kinder-Autoscooter. Ebenfalls beliebt bei Jüngeren: Entenangeln.
■ Für rasante Fahrer: Keine Angst vor hohen Geschwindigkeiten? Dann geht es rund auf der Hawaii Swing, mit dem Break-Dancer oder bei Robotix. Achtung: Die letzten beiden sind Kopf-Über-Fahrten.
■ Für Kirmes-Nostalgiker: Riesenrad und Autoscooter gehören zur typischen Vorstellung von Kirmes und sind auch in Rheinbach dabei. Wer Lust hat, einmal aus rund 38 Metern Höhe auf die Stadt zu schauen, ist hier richtig.
■ Für Treffsichere: Wer eine ruhige Hand und ein gutes Auge hat, für den locken Gewinne an der Schießbude oder den Wurfbuden. Ob eher mit Bällen oder Pfeilen, auf Ballons oder Figuren ist dabei Geschmackssache.
■ Für Hungrige: Ebenfalls eine Frage des Geschmacks: Was darf´s zum Essen sein? Das Angebot reicht von heimischer Bratwurst bis zu asiatischen Nudeln, von der herzhaften Pizza über Blumenkohl-Varianten bis zum süßen Crepe. Die passenden Buden sind über den ganzen Kirmesplatz verteilt. Im Zweifelsfall: „der Nase nach“.
■ Für Gesellige: Gute Gespräche führt man gerne am Getränkestand. Es muss ja nicht immer Alkohol sein. Eine Besonderheit der Rheinbacher Kirmes: Der Ausschank an einem Getränkestand wird jedes Jahr unter den Ortsvereinen verlost, stets auf der Herbstkirmes für das kommende Jahr. Zuletzt war das Losglück bei den Rheinbach Kickers. Kühle Erfrischungen gibt es bei ihnen am Stand neben dem Wasemer Turm.
■ Für Entdecker: Selber laufen müssen alle, die durch Fuzzys Lachsaloon hindurch wollen. Gar nicht einfach, aber dafür inklusive Rutsche. Gemütlicher wird es im Simulator, der an der Pützstraße steht.
Öffnungszeiten: Die Kirmes in Rheinbach dauert von Freitag, 15. September, bis Dienstag, 19. September. Geöffnet sind Buden und Fahrgeschäfte am Freitag: 15 - 24 Uhr, Samstag: 14 - 24 Uhr, Sonntag: 12 - 22 Uhr, Montag: 14 - 22 Uhr sowie Dienstag: 14 - 22 Uhr. Am Dienstag um 21.15 Uhr laden die Schausteller zum Feuerwerk.