Zwei vollbeladene Kleintransporter Rheinbacher organisieren Hilfstransporte in die Ukraine

Rheinbach · Als Anlaufstelle nach der Flut ins Leben gerufen, hat sich das Hilfszentrum Pallottikirche in Rheinbach nun voll der Ukraine-Hilfe verschrieben – auch direkt im Land.

 Hilfszentrum Pallottikirche werden jeden Samstag Spenden entgegen genommen, die gezielt vor Ort in den Flüchtlingslagern gebraucht werden

Hilfszentrum Pallottikirche werden jeden Samstag Spenden entgegen genommen, die gezielt vor Ort in den Flüchtlingslagern gebraucht werden

Foto: Saxler-Schmidt

Von der akuten Nothilfe nach der Flutkatastrophe hat sich das Hilfszentrum in der ehemaligen Rheinbacher Pallottikirche zu einer Basis für Katastrophenhilfe entwickelt. Unmittelbar nach dem russischen Angriff auf die Ukraine und die danach einsetzenden Flüchtlingsbewegungen hatten sich die Helfenden wieder zusammengefunden. Die Pallottikirche ist erneut zu einer zentralen Anlaufstelle für Spender und zum Drehkreuz für Hilfstransporte geworden.

Gespendete Lebensmittel, Hygieneartikel, Haushaltsgegenstände, aber auch Luftmatratzen, Rollatoren und andere Gehhilfen gehen mit Hilfstransporten über einen Kooperationspartner des gemeinnützigen Vereins Hoffnungswerk an Orte an der ukrainischen Grenze oder in das Land selbst.

Eine akribisch vorbereitete Reise in die Ukraine

Als Koordinator des Hilfszentrums Pallottikirche war Alfred Eich nun erstmals selbst mit einem Hilfstransport unterwegs. Es ging in die rumänisch-ukrainische Grenzregion sowie direkt in die Ukraine. „Es war auf der einen Seite unglaublich belasten, aber auf der anderen Seite hat es mit dieser tollen Truppe auch unglaublichen Spaß gemacht“, berichtet Eich nach seiner Rückkehr.

Mit zwei bis unters Dach beladenen Kleintransportern, die Autohändler Matthias Warsinski kostenlos zur Verfügung gestellt hatte, hatte sich die sechsköpfige Gruppe, bestehend aus Andreas Neudorf, Andreas Klassen, Tina Seib, Jan-Maik Klassen, Christian Neubauer und Alfred Eich, auf den Weg gemacht.

Alles war akribisch vorbereitet. Sämtliche Kontaktpersonen an den verschiedenen Zielorten mit der jeweiligen Erreichbarkeit waren ebenso aufgelistet, wie die aktuellen Einreisebestimmungen, die innenpolitischen Lagen und rechtlichen Besonderheiten in den verschiedenen Ländern.

Industriespülmaschinen hingebracht, Kinder mitgenommen

Los ging es vom Gemeindezentrum der Freien evangelischen Gemeinde Rheinbach. Fast 24 Stunden dauerte Anreise über Österreich und Ungarn zunächst ins rumänische Dorohoi nahe der ukrainischen Grenze. Dort packten die Rheinbacher direkt mit an und unterstützen die Helfer beim täglichen Beladen von Fahrzeugen und dem Transport von Hilfsgütern in die ukrainischen Städte Tscherniwzi (Czernowitz) und Luzk. Unter anderem wurden in ein Flüchtlingslager in Czernowitz zwei Industriespülmaschinen gebracht. Gemeinsam mit Partnern vor Ort brachten die Rheinbacher zudem 14 ukrainische Kinder nach Braşov in Rumänien, also in Sicherheit.

„Eine Sprachbarriere hat es nicht gegeben“, sagt Eich. Über die Teammitglieder aus Deutschland hinaus beherrschten auch die Helfenden und Koordinatoren vor Ort verschiedene Sprachen, sowohl Deutsch als auch Russisch und Rumänisch. Weitere Hilfstransporte sind geplant, an denen Eich mit den Aktiven des Hoffnungswerks auch wieder persönlich teilnehmen will.

„Wir sammeln natürlich weiter. Sachspenden, die konkret von den Kooperationspartnern vor Ort benannt werden, und auch gerne Geldspenden. Denn Lebensmittel können wir in Rumänien günstiger einkaufen als hier bei uns“, so Eich weiter. Zugleich betonter er, dass mit allen Spenden transparent umgegangen werde.

Im Hilfszentrum Pallottikirche an der Rheinbacher Pallottistraße werden jeden Samstag zwischen 10 und 12 Uhr Spenden entgegen genommen. Stets aktuelle Informationen zu den benötigten Spenden gibt es auf Facebook: https://www.facebook.com/Hilfszentrum-Pallottikirche-Rheinbach

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